Grado Sehenswürdigkeiten
Überblick
Grado ist eine Insel im gleichnamigen Golf in Norditalien in der Provinz Friaul. Man nennt sie auch Sonneninsel oder Goldinsel, was die vielen Besucher dieser Region, die hier ihren Urlaub verbracht haben, gerne bestätigen. Grado liegt zwischen dem Festland und dem offenen Meer am Rande der Laguna di Grado und ist über einen etwa 4 Kilometer langen Damm mit dem Festland verbunden und kann mit dem Auto, Motorrad oder ganz einfach auch mit dem Fahrrad erreicht werden. Die Altstadt besitzt einige geheimnisvolle Gebäude aus einer Zeit vor 1600 Jahren. Weiterhin gibt es in Grado schöne Strände, die das Herz vieler Urlauber erfreuen. Das Leben läuft hier trotzdem beschaulicher ab als z.B. im Badeort Rimini, dem sogenannten Teutonen-Grill. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten in und um Grado ergänzen einen Urlaub in dieser interessanten Region.
Sehenswürdigkeiten
- Basilica di Sant’Eufemia (Dom);
- Baptisterium San Giovanni Battista- Taufkirche;
- Basilika di San Giovanni (Basilica della Corte);
- Insel Barbana- Lagune von Grado;
- Nationalmuseum für Unterwasserarchäologie in Grado;
- Insel und Wallfahrtskirche Barbana;
- Auditorium San Rocco - säkularisiertes Kirchengebäude aus dem 17. Jahrhundert, das in der Sommersaison als Galerie verwendet wird;
- Madonnina del Mare - Statue in der Lagune nördlich des Hafens;
Basilika di Sant’Eufemia
Die Basilika di Sant’Eufemia ist die Hauptkirche der norditalienischen Stadt Grado und ehemalige Kathedralkirche des Patriarchen von Grado mit dem Titel einer Basilica minor. Das Gotteshaus ist ein seltenes, noch weitgehend intaktes Beispiel einer Kirche aus der Zeit der Völkerwanderung. Neben Gottesdiensten finden in der Kirche auch klassische Konzerte statt. Die ursprünglich an dieser Stelle errichtete einschiffige Saalkirche aus der zweiten Hälfte des 4. oder der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts wurde bereits von Erzbischof Nicetas von Aquileia (454 – 485).... [2]
Weitere Informationen zur Basilika di Sant’Eufemia in Grado in Norditalien finden Sie hier....!
Patriarchat von Grado
Das Patriarchat von Grado war eine Diözese der katholischen Kirche mit Sitz in Grado, Friaul. Im Zuge des so genannten Dreikapitelstreites 567 nahmen die Bischöfe von Aquileia den Titel Patriarch an und trennten sich von Rom. Als 568 die Langobarden im Friaul einfielen, floh Patriarch Paulus nach Grado. 606 suchte Patriarch Candidianus, der in Grado residierte, wieder die Gemeinschaft mit Rom. Sein in Aquileia verbliebenes Domkapitel schloss sich diesem Vorhaben nicht an und wählte Johannes I. zum Patriarchen. Seither gab es zwei Patriarchate, eines in Grado (Aquileia Nova), das für die Lagune zuständig war und 1445 nach Venedig verlegt wurde, und eines in (Alt-)Aquileia. Kathedralkirche des in Grado ansässigen Patriarchen war die Kirche Sant’Eufemia. 1451- nach dem Tod des letzten Patriarchen (Domenico VI. Michiel - 1445 - 1451) wurde das Patriarchat von Grado durch Papst Nikolaus V. (1397 - 1455) aufgelöst und an seiner Stelle zusammen mit den Bistümern Castello und Venedig das Patriarchat von Venedig eingerichtet. [1]
...ehemaliger Bischofspalast...
An der Südseite der Basilika St. Euphemia (Campo Patriarca Elia) befinden sich unter dem Boden interessante Ruinen, die als die Überreste des Bischofs- und späteren Partriarchenpalastes identifiziert worden sind. Die Ausgrabungen fanden in zwei Perioden statt- in den Jahren 1910 - 1920 und 1985 - 1986. In den letzten Ausgrabungen sind drei Phasen erkennbar, u.a. die römische Phase mit Mauerresten und zwei Säulensockeln mit einem Achsenabstand von 3,5 Meter, NS-gerichtet, aus einem Monumentalgebäude (1. Jahrhundert n. Chr.). Über dem römischen Bau wurde der frühchristliche Bischofspalast errichtet (5. Jahrhundert n. Chr.) bestehend aus verschiedenen Räumen, die mit Um- und Anbauten bis zum Frühmittelalter (9. Jahrhundert n. Chr.) überlebten. Der Patriarchenpalast wurde dann durch einen Brand zerstört und das Areal als Grabstätte bis Anfang des 19. Jahrhunderts verwendet, bis der Friedhof an eine anderen Stelle versetzt wurde. [1]
Basilika San Giovanni
Die Basilika San Giovanni - auch Basilica della Corte genannt - gehörte zu den frühchristlichen Kirchen von Grado. Von der dritten frühchristlichen Kirche in Grado, die dem Evangelisten Johannes geweiht war, sind nur Reste (Grundmauern) erhalten. Im späten 4. Jahrhundert wurde sie zunächst über einem römischen Gebäude als kleine, einschiffige Basilika mit außen nicht in Erscheinung tretender Apsis erbaut, daneben ein achteckiges Baptisterium. Von dieser Kirche ist ein Teil des Fußbodenmosaiks mit Stifterinschriften erhalten. Unter Bischof Macedonius (539 - 557) wurde sie zur dreischiffigen Basilika umgebaut. [1]
Baptisterium San Giovanni Battista
Der achteckige Bau des Baptisteriums San Giovanni Battista neben dem Dom erinnert noch deutlich an die frühchristliche Architektur Ravennas. Dies und die Tatsache, dass auch hier das Paviment einen Meter tiefer liegt als das des heutigen Doms, sprechen für seine Errichtung zur Zeit des Vorgängerbaus von Sant’Eufemia in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts. Ein offener Dachstuhl bedeckt den etwa 12 Meter hohen Innenraum, in dessen Zentrum das sechseckige Taufbecken steht. Die innen runde, außen polygonale Apsis beherbergt den rekonstruierten Altar. Auch die Chorschranken sind aus aufgefundenen Platten rekonstruiert worden. [1]
Chiesa di Santa Maria delle Grazie
Wie die Domkirche Sant’Eufemia wurde Santa Maria delle Grazie in mehreren Phasen seit dem 4. Jahrhundert erbaut und im 6. Jahrhundert, wahrscheinlich ebenfalls unter Patriarch Helias von Aquileia, umgebaut. Die im 18. Jahrhundert barockisierte Kirche wurde dann im 20. Jahrhundert so weit wie möglich auf den frühmittelalterlichen Bau zurückgeführt. Die Fassade ist in drei Abschnitte geteilt, die den drei Schiffen entsprechen. Über den geraden Türstürzen der drei Portale leiten Rundbögen die Last der Mauer ab. Den oberen Abschluss der Fassade bildet ein graziles Triforium. Im Inneren der Basilika werden wie bei Sant’Eufemia ältere Säulen und Kapitelle für die Trennung der Schiffe wiederverwendet. [1]
Der Grundriss der Vorgängerkirche wurde beim späteren Bau übernommen, aber die Säulenpaare wurden von sechs auf fünf reduziert. Die Kapitelle der Säulen sind nicht einheitlich. Es finden sich solche ionischen, korinthischen und byzantinischen Typs, aber auch Kompositkapitelle aus der Zeit des Patriarchen Elìa. Links und rechts der Apsis umfassen die mit Mosaik geschmückten Pastophorien das Presbyterium. Apsis und beide Nebenräume sind in den rechteckigen Grundriss des Gebäudes integriert, die Pastophorien hinter der Apsis miteinander verbunden. Die Chorschranken wurden aus altem Material rekonstruiert. Im Altarraum sind noch die Stümpfe der vier Säulen zu sehen, die das Ziborium trugen, und an der Wand finden sich Reste der Stuckornamente des 6. Jahrhunderts. [1]
Video - Grado
Nationalmuseum für Unterwasserarchäologie
Das Nationalmuseum für Unterwasserarchäologie in Grado (Museo di archeologia subacquea di Grado) ist ein Museum, das aufgrund der Entdeckung eines römischen Schiffes, der Iulia Felix, vor der Lagune von Grado gegründet wurde. Das Schiff aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. wurde 1986 entdeckt und in mehreren Grabungskampagnen bis 1993 untersucht, zahlreiche Artefakte gehoben. Diese sollten in ein eigenes Museum verbracht werden. Ab 2014 konnten Sonderausstellungen durchgeführt werden. Allerdings konnte das Museum bis heute (Stand: Ende 2022) nicht eröffnet werden. 1992 überließ die Kommune Grado dem damaligen Ministerium für Kulturgüter, kulturelle Aktivitäten und Tourismus in Rom die einstige Scaramuzza-Schule auf 99 Jahre. Das Gebäude am Lungomare Nazario Sauro wurde bald allgemein Museo del mare genannt. Dort sollte auch eine Fachbibliothek zur Unterwasserarchäologie und zum Schiffbau entstehen, ebenso wie ein eigenes Archiv, ein Magazin, dazu ein Gästehaus sowie Büros. Baumängel, Geldmangel, maßlose Vorgaben der verantwortlichen Baubehörde verhinderten die endgültige Eröffnung des Museums. [3]
Lapidarium in Grado
Das Lapidarium von Grado befindet sich auf der Rückseite der Basilika di Sant’Eufemia. Es handelt sich hier um eine umfangreiche Sammlung von Grabsteinen, die aus zahlreichen Fragmenten von Marmordekorationen, Inschriften, Sarkophagen und Kapitellen besteht. Die Fundstücke stammen u.a. aus der römischen- und aus der christlichen Epoche, aus der byzantinischen und aus der mittelalterlichen Zeit. Seitlich der Basilika, im Außenbereich, befand sich einst die bischöfliche und nachfolgend die patriarchalische Residenz. Zu sehen sind auf dem kirchlichen Areal u.a. ein Sarkophag aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. des Bischofs Marcianus....
Weitere Informationen zum Lapidarium von Grado in Norditalien finden Sie hier....!
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Geschichte der Stadt Grado basieren auf dem Artikel Grado (Stand vom 03.11.2020) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
2.: Die Informationen zur Geschichte der Kirche Sant’Eufemia in Grado stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 09.08.2023!
3.: Die Informationen zur Geschichte des Nationalmuseum für Unterwasserarchäologie in Grado stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 12.08.2023!
Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Eyecatcher: Grado, Basilika Sant'Eufemia - Autor: Horst Gutmann" - "Grado, Italien. Reste der Basilika von San Giovanni ( 4.-6. Jhdt. ); Grado - Kirche Santa Maria delle Grazie - Fassade; Grado - Kirche Santa Maria delle Grazie: Chorschranke ( 6. Jhdt.); Relief eines Kantharos mit Tauben und griechischem Kreuz in Santa Maria delle Grazie; (4 Fotos) - Autor: Wolfgang Sauber" - "...die spiegelnde Fassade des Museums mit Sicht auf die Lagune - Autor: F. Giusto" werden unter der Lizenz "Creative Commons" „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported“ Lizenz veröffentlicht.
Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Basilika di Sant'Eufemia - Autor: Velvet" - "Baptisterium in Grado - Autor: Dieringer63" - "Blick auf das Baptisterium von Grado - Autor: Szeder László" werden unter den Bedingungen der Creative Commons „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International“ Lizenz veröffentlicht.