Piazza Navona
Überblick
Diese von Cafés und Restaurants gesäumte Piazza liegt im Herzen des historischen Zentrums. Ihre ovale Form entspricht dem Umriss der früher an dieser Stelle befindlichen, 86 n. Chr. von Kaiser Domitian gebauten Arena. Während der Renaissance wurde sie überflutet, damit Schiffsschlachten nachgespielt werden konnten. Ihre heutige Form erhielt die Piazza in der Mitte des 17. Jahrhunderts, als Papst Innozenz X. den Architekten Borromini mit dem Bau der Kirche Sant’Agnese beauftragte. Vor der Kirche errichtete Bernini den Fontana dei Quattro Fiumi (Vier-Ströme-Brunnen), der mit mächtigen Figuren geschmückt ist, welche die vier großen Flüsse der Erde versinnbildlichen – den Nil, die Donau, den Ganges und den Rio de la Plata. Sie lagern zu Füßen eines Obelisken, er wurde aus der Villa Massenzio in der Via Appia Antica herbeigeschafft, um die Gesamtanlage einem antiken Circus anzugleichen. Der sogenannte "Obelisco Agonale" aus der römischen Zeit ist 16,54 Meter hoch und wiegt etwa 93 Tonnen.
Vierströmebrunnen
Die Flussgötter Nil, Ganges, Donau und Rio de la Plata säumen einen Felsenturm, der vom Wasserbecken emporragt. Darauf setzte Bernini einen antiken Obelisken. Die Piazza Navona liegt in der Tiberniederung, am Fuße der Hügel Quirinal, Esquilin und Kapitol. Der Tiber verlief bis zu Augustus Zeiten (kurz vor Christi) ohne einen festen Lauf. Nur der Truppenübungsplatz (das Marsfeld) war für Aufmärsche und Paraden vorgesehen, der Rest war den Überschwemmungen ausgeliefert. Die Barockzeit brachte große Umwälzungen. Papst Innozenz X. Pamphilj (1574 - 1655) ließ sich hier 1644 - 1650 seinen Familienpalast und die Hauskirche bauen, als Geschenk an seine Schwägerin Donna Olimpia Maidalchini gedacht. Wegen des schädlichen Einflusses auf den Papst, wurde sie vom Volk "Papessa" - die Päpstin- genannt.
Piazza Navona
Die Piazza Navona ist einer der charakteristischen Plätze des barocken Rom im Stadtviertel Parione. Von Julius Cäsar wurde 46 v. Chr. hier auf dem Marsfeld ein erstes, eher provisorisches Stadion für Spiele griechischen Typs, das heißt athletische Wettkämpfe, errichtet. Kaiser Domitian baute dieses Stadion 85 n. Chr. monumental aus. Es hatte die Ausmaße von 275 mal 106 Metern und bot über 30.000 Zuschauern Platz. Die Außenseite war im Erdgeschoss mit Arkaden aus Travertinpilastern umgeben. Vom zweiten Geschoss sind keine Reste archäologisch nachweisbar. Das Stadion war mit etlichen Kunstwerken, vornehmlich griechischen Stils, geschmückt.
Ein ausgegrabener Torso, der sogenannte Pasquino, ist in der Nähe aufgestellt. Auch wenn diese unblutigen, leichtathletischen Spiele nicht so beliebt waren wie die Gladiatorenkämpfe, wurden sie doch von vielen Kaisern gefördert. Der sogenannte kapitolinische Agon (griech. Wettkampf) fand bis mindestens ins 4. Jahrhundert regelmäßig statt. Von dieser Bezeichnung Agon leitet sich wohl auch der Name Navona ab. Er entwickelte sich von in Agone über n‘ Agone zu Navona. Außerdem lebt er in der Kirche Sant' Agnese in Agone fort. Reste des antiken Baus sind in der Via Zanardelli sichtbar gemacht worden. Einige Bögen des antiken Stadions finden sich unterhalb von Sant' Agnese in Agone.
Piazza Navona, Rom - auf der linken Seite befindet sich die Kirche Sant'Agnese in Agone - eingebunden über Wikimedia Commons
Mittelalter
Der Platz im Mittelalter erfuhr nur geringe Veränderungen. Eine erste Kirche wurde innerhalb des Stadions an der Stelle errichtet, wo die Heilige Agnes der Legende nach ihr Martyrium erlitten hatte. Nach und nach wurden Häuser in die Unterbauten der Stadiontribünen eingebaut, die Arena wurde zu einem Platz, der u. a. für Pferderennen genutzt wurde. Da die Fundamente und teilweise die Außenwände des Stadions für die mittelalterlichen Häuser weiter genutzt wurden, blieb die Form der Arena jedoch bis heute erhalten, ähnlich wie im Theater des Pompeius. 1477 verlegte Papst Sixtus IV. den Markt vom Kapitol hierher. Im Jahr 1495 schließlich wurde der Platz gepflastert.
Forum Pamphilj
Im Jahr 1470 erwarb Antonio Pamphilj drei Häuser in der Südwestecke des Platzes. Als 1644 sein Nachfahre Giovanni Battista Pamphilj zum Papst Innozenz X. (Papst von 1644 – 1655) gewählt wurde, wurden Girolamo Rainaldi und später Francesco Borromini beauftragt, das Anwesen zum neuen Palazzo Pamphilj auszubauen. Girolamo Rainaldi errichtete die Fassade. Die angrenzende Galerie (Deckenfresken von Pietro da Cortona), den großen Saal und die Ovaltreppe schuf Francesco Borromini. Bereits seit 1920 ist der Palast Sitz der brasilianischen Botschaft. Er gehört allerdings erst seit 1961 dem brasilianischen Staat. In einem Teil des Palastes ist außerdem seit dem 19. Jahrhundert die Philharmonische Akademie untergebracht.
Video Piazza Navona - Rom
Die Schwägerin von Papst Innozenz X. - Donna Olimpia - plante den Umbau des gesamten Platzes zum Forum Pamphilj, nach dem Vorbild der antiken Kaiserforen. Dazu verlängerte Borromini die antike Wasserleitung „Aqua Virgo“ hierher, so dass Bernini 1649 in der Mitte des Platzes den Vierströmebrunnen (Fontana dei Quattro Fiumi) anlegen konnte. Die zwei älteren Brunnen, die Fontana del Moro im Süden und der Neptunbrunnen im Norden, die ab 1574 Giacomo della Porta erbaute, wurden von Bernini neugestaltet. Ihr endgültiges Aussehen bekamen sie jedoch erst im 19. Jahrhundert. Mit dem Tod Innozenz' blieb das Forum Pamphilj unvollendet. Olimpia Maidalchini wurde von Alexander VII., dem nachfolgenden Papst, aus Rom verbannt und mit dem winzigen Fürstentum San Martino belehnt. Das Dorf San Martino al Cimino ließ sie von Borromini und Bernini komplett neu erbauen. Es ist in Form und Ausmaßen eine exakte Kopie der Piazza Navona [1].
Chiesa Sant’Agnese in Agone
Die Kirche Sant’Agnese in Agone (lat.: Sanctae Agnetis in Agone) ist eine römische Titeldiakonie und Rektoratskirche und befindet sich an der westlichen Längsseite der Piazza Navona in Rom. Sie diente ehemals als Titelkirche, Pfarrkirche und Klosterkirche des Ordens der Minderen Regularkleriker (Caracciolini). Gelegentlich wird sie auch als Sant’Agnese de Agone, Sant’Agnese al Circo Agonale, Sant’Agnese de Cryptis Agonis oder Sant’Agnese in Piazza Navona bezeichnet. Von 1652 an wurde die Kirche Sant’Agnese in Agone neu errichtet. Architekten waren Girolamo und Carlo Rainaldi sowie Borromini, der 1653 – 1657 Kuppel und Fassade schuf.
Die beiden hohen, querovalen Türme und die machtvolle Kuppel bilden im Zusammenspiel mit dem skulpturalen Brunnen und der weiträumigen Platzanlage eines der schönsten Ensembles italienischer Stadtbaukunst. Die Kirche sollte die Grablege der Pamphilj werden. Die Wände des Inneren sind aufwändig mit weißem und rotgeflecktem Marmor (brocatello) verkleidet. Die Altäre sind mit kostbaren Reliefs aus weißem Marmor geschmückt, die vor allem von Domenico Guidi (Hochaltar), Antonio Raggi und Ercole Ferrata stammen. Die Malereien in der Kuppel stellen die Glorie des Paradieses dar. Sie wurden in den Jahren 1670 bis 1689 von Ciro Ferri und Giovanni Battista Gaulli, genannt Baciccia, geschaffen.
Am 17. Januar 1672 wurde die noch nicht ganz vollendete Kirche geweiht. Die sterblichen Überreste von Papst Innozenz X., der zunächst im Petersdom beigesetzt worden war, wurden 1677 nach Sant'Agnese in Agone überführt und in der Capella di Santa Francesca Romana bestattet. Erst 1729 schuf Giovanni Battista Maini das marmorne Grabdenkmal über dem Hauptportal. 1949 wurde die Kirche aufwändig restauriert und 1998 von Papst Johannes Paul II. zur Titeldiakonie erhoben. Die Kirche ist der Agnes von Rom geweiht, die der Legende nach an dieser Stelle im Stadion (griechisch agon: Wettkampf) des Domitian von ihren Verfolgern nackt zur Schau gestellt werden sollte, woraufhin ihr Körper auf wunderbare Weise von ihren langen Haaren bedeckt und so dem Blick der Schaulustigen entzogen wurde [2].
Piazza di Spagna
Die Spanische Treppe ist ein beliebter Treffpunkt der Besucher Roms - vor allem auch der jugendlichen Touristen, die hier allabendlich auf den Stufen dieser berühmten Freitreppe sitzen. Aber auch die Jugend der Stadt Rom kommt gerne hierher. Man trifft sich, hält ein Pläuschchen, geht in eines der vielen Fast Food Lokale oder ißt einfach nur ein Eis (Gelato). Da auch eine U-Bahn Station hier in der Nähe ist, kann man sich leicht vorstellen, dass es Abends hier schon mal voll wird. Die Italiener nennen die Treppe übrigens "Scalinata di Trinità dei Monti", was auf die Kirche am oberen Ende der Treppe hinweist...
Weitere Informationen zur Piazza di Spagna (Spanischer Platz) in Rom finden Sie hier....!
Pantheon
Das Pantheon in Rom ist eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges. Als eines der besterhaltenen Gebäude der Antike stammt es in seiner heutigen Form aus der Zeit von Kaiser Hadrian (117-138). Im Inneren befinden sich heute die Grabstätten zweier italienischer Könige sowie das schmucklose Grab des italienischen Künstlers Raffael. Die Bronzetüren des Portals sind antiken Ursprungs. Die Rotunde, wie das Pantheon allgemein benannt und nach der auch der davor liegende Platz mit seinem barocken Brunnen....
Weitere Informationen zum Pantheon in Rom finden Sie hier....!
Piazza del Popolo
Die Piazza del Popolo - Platz des Volkes - ist einer der berühmtesten und beliebtesten Plätze in Rom. Er war seit der Antike der Platz, an dem der Besucher Rom betrat, wenn er von Norden über die Via Flaminia oder die Via Cassia in die Stadt reiste. Die Etymologie des Namens Piazza del Popolo weist mehrere Ergebnisse auf. Zum einen soll der Name des Platzes daran erinnern, dass er mit dem Geld der römischen Bevölkerung errichtet wurde. Einer anderen Überlieferung zufolge erinnert der Name....
Weitere Informationen zur Piazza del Popolo in Rom finden Sie hier....!
Wichtige Links:
- GEO Reisecommunity - Rom Reisetipps
- Kennen Sie schon die Katakomben in Rom?
- Rom aus erster Hand
- Stadtkarte von Rom
- Comune di Roma (Servizi Online)
- www.enit.it Italienische Zentrale für Tourismus
- Fori di Roma - La Storia - Information und Exhibition Center
- Pilgerzentrum Rom (Centro Pastorale Pellegrini di Lingua Tedesca)
- Tipps zum Romaufenthalt
Quellennachweis:
1.: Die Informationen zur Piazza Navona in Rom basieren auf dem Artikel Piazza Navona (Stand vom 04.10.2012) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Die Fotos "Titelfoto Piazza Navona, Rom - Autor: William Domenichini" - "Piazza Navona - Autor: Myrabella" - "Grabmal von Papst Innozenz X. - Autor: Biber" Creative Commons "Attribution 2.0" „Namensnennung-3.0 Unported“ Lizenz veröffentlicht.
2.: Informationen zur Chiesa Sant’Agnese in Agone in Rom an der Piazza Navona stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 11.02.2016!