Volterra
Überblick
Die Stadt Volterra befindet sich in der Provinz Pisa und gehört somit zur Region Toskana. Volterra besitzt etwa 10 700 Einwohner und gilt mit ihrem spektakulären landschaftlichen Umfeld als eine der schönsten Städte in der Toskana. Pisa ist etwa 50 Kilometer entfernt und die Mittelmeerküste befindet sich in einer Distanz von etwa 48 Kilometer. Der Kern der heutigen Stadt liegt abgeschieden auf einem 550 Meter hohen Bergrücken über dem Tal der Cecina (Val di Cecina) inmitten einer kargen, zerfurchten Hügellandschaft. Die Felsabbrüche und Geröllhalden (Balze) sind das Produkt jahrhundertelanger Erosion. Das Gebiet Le Balze im Nordwesten Volterras vermittelt einen beispielhaften Eindruck dieses Phänomens.
Die Stadt Volterra wird beherrscht von einer heute als Staatsgefängnis benutzten Festung der Medici, der Fortezza Medicea. Volterra ist vor allen Dingen bekannt für seine Alabasterverarbeitung. Die Stadt besitzt zwei Ortsteile - Saline di Volterra (hier wird Salz abgebaut) und Villamagna. Zu den Nachbargemeinden zählen Casole d’Elsa, Colle di Val d’Elsa, Gambassi Terme, Lajatico, Montaione, Montecatini Val di Cecina, Peccioli, Pomarance und San Gimignano mit den bedeutenden Geschlechtertürmen. Interessant sind die vielen archäologischen Funde aus etruskischer Zeit, aus der römischen Epoche und dem Mittelalter.
Geschichte
Die Geschichte von Volterra beginnt bereits im 4. Jahrhundert v. Chr., als der Ort aus der Verbindung mehrerer kleiner etruskischer Ansiedlungen entstand, deren Bestand bis ins 7. Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgt werden kann. Zu dieser Zeit bauten die Etrusker eine sieben Kilometer lange Ringmauer und nannten die nunmehr vereinigte Stadt Velathri. Volterra war eine der ältesten und größten der zwölf Bundesstädte Etruriens. Später war es eine römische Stadt im Rang eines Municipiums. Ihre hohe Lage machte sie zu einer starken Festung, die Sulla im ersten Bürgerkrieg erst nach zweijähriger Belagerung 79 v. Chr. einnehmen konnte. Noch heute zeugen die Überreste eines römischen Theaters und der Thermenanlage von der Bedeutung dieser Stadt in römischer Zeit. Im 12. und 13. Jahrhundert war Volterra eine Republik; im 14. Jahrhundert fiel es an Florenz.
Sehenswürdigkeiten
Architektonische und künstlerische Zeugnisse der verschiedenen Epochen zeugen von der wechselvollen Existenz und Bedeutung der Stadt. Einige der etruskischen Nekropolen und mittelalterlichen Kirchenmauern sind jedoch in der Vergangenheit der Erosion zum Opfer gefallen. Am Hauptplatz der Stadt, der Piazza dei Priori, steht der älteste erhaltene Kommunalpalast der Toskana, der Palazzo dei Priori. Von der etruskischen Stadtmauer ist als einziges Tor die Porta all’Arco gut erhalten. Es stammt aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Im äußeren Bogen sind drei verwitterte Köpfe zu erkennen, deren Bedeutung aber umstritten ist. Außerhalb der mittelalterlichen Porta Fiorentina liegt das Teatro Romano.
Andere historische öffentliche Gebäude sind der Dom Santa Maria Assunta aus dem frühen 12. Jahrhundert mit einer Kassettendecke und mit Granit vortäuschender Stuckverkleidung der Säulen sowie etlichen künstlerisch hochrangigen Ausstattungsstücken; das oktogonale Baptisterium mit einem Taufbecken von Andrea Sansovino; der auf Privatpaläste und Wohntürme aus dem 12. und 13. Jahrhundert zurückgehende Palazzo Pretorio sowie der als Gefängnis dienende Torre del Porcellino; und schließlich der zu den prachtvollsten Gebäuden Volterras gehörende Palazzo Incontri-Viti. Unter den Kirchen sind zu nennen die spätromanische Chiesa S. Michele sowie die Kirchen S. Francesco, S. Lino und S. Girolamo mit Bildern und Skulpturen aus der Schule von Florenz.
Von besonderer Bedeutung ist das archäologische Museo Etrusco Guarnacci im Palazzo Desideri Tangassi. Guarnacci (1701 - 1785), ein vielseitig interessierter Gelehrter, widmete seine Studien der antiken Geschichte. Dabei konnte er durch Ankäufe und Ausgrabungen eine ansehnliche Menge Belegmaterial über die etruskische Zivilisation sammeln. Ein bedeutender Teil der Sammlung umfasst Ascheurnen sowie Stücke aus Bronze und Keramik. Die Urnen bestehen aus Tuffstein, Alabaster und Tonerde. Eine der bekanntesten ganz Etruriens ist die „Urna degli Sposi“ (Urne der Brautleute), auf deren Deckel ein Paar beim Festmahl liegend dargestellt ist. Das bedeutendste Stück der Sammlung ist jedoch die Bronzefigur Ombra della Sera (Abendschatten).
Es ist mit der Zeit zu einer „Ikone“ für das Museum und die Stadt Volterra geworden. Seine Berühmtheit verdankt es hauptsächlich seiner einzigartigen Form, die den italienischen Dichter Gabriele d'Annunzio an den Schatten einer menschlichen Figur in der Abendsonne erinnert haben soll. Es ist ein Meisterwerk etruskischer Bronzegießer aus der hellenistischen Periode. Weitere Ausstellungsstücke sind verschiedene Mosaikböden aus der römischen Kaiserzeit, die aus Volterra und Segalari stammen. Hinzu kommt eine Münzsammlung mit seltenen etruskischen Münzen aus Gold, Silber und Bronze. Schließlich sind noch mit Edelsteinen verzierte etruskische und römische Schmuckstücke zu sehen.
Wichtig ist die Sammlung der seit 1982 im Minucci-Solaini-Palast untergebrachten „Pinacoteca“ mit der berühmten Kreuzesabnahme (1521), dem Meisterwerk des Malers Rosso Fiorentino, und den bedeutendsten Arbeiten von Taddeo di Bartolo, Domenico Ghirlandaio und Luca Signorelli, welche die künstlerischen Einflüsse aus Pisa, Florenz und Siena anschaulich machen. Im April 2003 wurde im Turmhaus des Palazzo Minucci-Solaini das Ecomuseo dell’Alabastro eröffnet, in dem die Geschichte der Gewinnung und der Verarbeitung von Alabaster seit der Antike bis zur Gegenwart dargestellt ist [1].
Video Volterra - Toskana
Römisches Theater
An der Viale Franco Poretti befindet sich das antike römische Theater von Volterra. Es handelt sich um die Überreste eines antiken Amphitheaters, dessen Bauten sich an einen Hang anlehnen. Auch eine römische Thermenanlage befindet sich in unmittelbarer Nähe. Trotz seines Alters ist das Theater noch ziemlich gut erhalten, so haben beispielsweise einige Sitzreihen überlebt und ein Teil der Bühnenwand konnte wieder aufgerichtet werden. Errichtet wurde das römische Theater während....
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Balze di Volterra
Im Westen der Stadt Volterra befindet sich das Gebiet "Le Balze"- eine auf den ersten Blick zerklüftete Landschaft, die so gar nicht in das Bild der sanften Hügel der Toskana passt. Es handelt sich hier um Felsabbrüche und Geröllhalden, die das Ergebnis jahrhundertelanger, fortschreitender Erosionen sind. Dieses Gebiet - Le Balze - im Westen Volterras vermittelt einen beispielhaften Eindruck dieses einzigartigen Phänomens....
Weitere Informationen zur Landschaft Balze di Volterra finden Sie hier....!
Region Toskana
Die Toskana - allein der Name dieser beliebten italienischen Region zaubert bei vielen ein Lächeln ins Gesicht. Vielleicht ist es auch eine geheime Sehnsucht nach einem Ort, der Ruhe und Frieden ausstrahlt. Wir sehen in Gedanken liebliche Landschaftsbilder, mit sanften Zypressen bestandenen Hügeln in mildem Sonnenlicht, zahlreiche Kunststädte mit Museen voll von den kunsthistorisch bedeutendsten Werken und eine besondere Lebensart. Kultur und Lebensart verbinden sich in der Toskana auf allerhöchste Weise und machen den speziellen Charme dieser Region aus.
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Quellennachweis:
1.: Die Informationen zur Geschichte der Stadt Volterra und den Bauwerken basieren auf dem Artikel Volterra (Stand vom 19.09.2013) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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Die Fotos "Castello di Volterra - Autor: Luca.mussi 90" - "" sind lizenziert unter der Creative Commons "Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported".