Basilika Santa Maria Maggiore
Überblick
Die Kirche Santa Maria Maggiore, auch Santa Maria della Neve, Basilica Liberiana oder Santa Maria ad praesepe ist eine der vier Papstbasiliken Roms und eine der sieben Pilgerkirchen. Sie befindet sich im exterritorialen Besitz des Heiligen Stuhls. In einer alten Legende ist zu hören, dass Papst Liberius (Papst von 352 - 366) in einer Augustnacht die Muttergottes erschien und ihm andeutete, am Esquilin (...einer der sieben Hügel Roms), wo er am nächsten Tag Schnee finden würde, eine Kirche zu bauen. Und tatsächlich hatte es am nächsten Tag geschneit....! Die erste Kirche auf diesem Platz wurde etwa um 440 n. Chr. errichtet und zwar von Papst Sixtus III. (Papst von 432 - 440). Gerade hatte das Konzil von Ephesus die Mutter Jesu als "Gottesgebärerin" anerkannt.
Die Basilika Santa Maria Maggiore befindet sich auf der gleichnamigen Piazza, dessen Mitte von einer hohen Säule gekrönt wird, die auf Wunsch von Papst Paul V. von der Maxentius Basilika aus dem Forum hierher gebracht wurde. Der Glockenturm der Kirche stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist etwa 75 m hoch. Interessant in der Kirche sind u.a. die Apsismosaiken, der Fußboden aus Marmor (Kosmatenarbeit) aus dem 12. Jahrhundert und die mit Gold verzierte, geschnitzte Kassettendecke. Die Kirche befindet sich im exterritorialen Besitz des Heiligen Stuhls. Gegenwärtiger Erzpriester der Patriarchalbasilika ist Santos Kardinal Abril y Castelló und Protokanoniker der König von Spanien, gegenwärtig Felipe VI.
Basilika Santa Maria Maggiore
Die Basilika Santa Maria Maggiore stammt aus der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts. Ein mutmaßlicher Vorgängerbau, der nach 352 durch den römischen Bischof Liberius errichtet worden sein soll, konnte bei Grabungen nicht bestätigt werden. Die Liberius-Basilika befand sich wahrscheinlich an einer anderen, wenn auch nahe gelegenen Stelle auf dem Esquilin. Der Legende nach sei die Madonna in der Nacht auf den 5. August dem römischen Kaufmann Johannes und seiner Frau erschienen und habe versprochen, dass ihr Wunsch nach einem Sohn in Erfüllung gehe, wenn ihr zu Ehren eine Kirche an der Stelle errichtet werde, wo am nächsten Morgen Schnee liege. Das Ehepaar begab sich daraufhin zu Liberius, welcher denselben Traum hatte.
Am Morgen des 5. August sei die höchste Erhebung des Esquilinhügels weiß gefärbt von Schnee gewesen. Deshalb trägt diese Kirche bis heute auch das Patrozinium Santa Maria ad Nives (deutsch: Maria Schnee) und feiert am 5. August ihren Weihetag. Die Basilika ist die größte der über 40 Marienkirchen Roms, sie wird deshalb Maria Maggiore genannt. Die heutige Kirche wurde unter Papst Sixtus III. (Papst von 432 - 440) errichtet, nachdem 431 das Konzil von Ephesos Maria, die Mutter Jesu, als Gottesgebärerin verkündet hatte. Dies führte zu einem Aufblühen des Marienkultes. Der Bau wurde von 432 - 440 errichtet und ist bis heute im Wesentlichen erhalten. Es handelt sich um eine flachgedeckte, dreischiffige Säulenbasilika, die mit zahlreichen Anbauten versehen ist.
Architektur
Das Querschiff wurde im 13. Jahrhundert errichtet, wie auch die heutige Apsis der Kirche. In den Jahren 1584 – 1590 wurde die von Sixtus V. (Papst von 1585 - 1590) gestiftete und von Domenico Fontana entworfene Cappella Sistina an das Querschiff angefügt. Im Jahr 1613 folgte die Cappella Paolina des Architekten Flaminio Ponzio, die von Papst Paul V. (1552 - 1621) gestiftet wurde. Beide lassen das Querschiff deutlicher erscheinen. Von außen lässt sich dies jedoch nicht erkennen, da die Kirche durch ihre anderen Anbauten wie das Baptisterium (1605), die Cappella Sforza (1564 – 1573) und die Cappella Cesi (um 1550) wie ein einheitlicher Block erscheint. Erwähnenswert ist u.a. der Platz vor der Kirche- Piazza di Santa Maria Maggiore. Hier steht eine monumentale, 14,3 Meter hohe Mariensäule.
Diese stammt aus der Maxentiusbasilika am Forum Romanum und ist die einzige noch erhaltene der einst 8 Cipollinosäulen; sie wurde 1613 auf Geheiß Papst Pauls V. (1552 - 1621) hierher verbracht. Die auf der Säule stehende Marienstatue stammt von Guillaume Berthélot. Zusammen mit Sockel und Statue erreicht die Mariensäule eine Höhe von 42 Meter. Die Basilika Liberiana wird von barocken Bauten aus dem 16. bis 18. Jahrhundert umgeben, die die zur Basilika gehörenden Gebäude verschiedener Epochen zu einer Einheit zusammenfassen. Im Jahr 1377 wurde der 75 m hohe Campanile (Glockenturm) im Stil der Romanik fertiggestellt. Er gilt als der höchste Turm im Stil der Romanik in Rom und erinnert an die Rückkehr des Papstes aus Avignon nach Rom. Die antike Basilika ist von außen nicht frei sichtbar, da ihr eine spätbarocke Fassade vorgelagert ist, in die über dem Hauptportal um 1750 von Ferdinando Fuga eine Benediktionsloggia eingefügt wurde. Prägend für das äußere Erscheinungsbild von Santa Maria Maggiore ist außerdem die ab 1670 geschaffene, ebenfalls barocke Chorfassade von Carlo Rainaldi [1].
Video Basilica di Santa Maria Maggiore
Innenarchitektur
In der Vorhalle der Basilika befindet sich links die Porta Santa. Die 36 Säulen, die das Hauptschiff markieren, sind aus griechischem Marmor gefertigt und stammen einer Lokaltradition folgend vom Tempel der Juno auf dem Aventin. Eine der Säulen auf der linken Seite trägt die eingravierte Inschrift „A CVUBICVLO AVGVSTORUM“ (vom Schlafgemach der Kaiser). Darüber befinden sich 36 gut erhaltene Mosaiken römischen Stils aus der Erbauungszeit mit Szenen aus der Mosesgeschichte. Byzantinischem Stil verpflichtet wirken hingegen die Mosaiken des Triumphbogens aus derselben Zeit, welche die Geburt Christi darstellen. Das besonders prunkvolle Mosaik in der Apsis zeigt die Marienkrönung.
Der majestätische Baldachin über dem Papstaltar von Ferdinando Fuga ist wahrscheinlich vom Baldachin Gian Lorenzo Berninis in St. Peter inspiriert worden. Das Innere wird vor allem vom Fußboden mit Kosmaten-Einlegearbeit aus dem 13. Jahrhundert bestimmt, welcher als der schönste dieser Art aller römischen Kirchen gilt. Einzigartig sind auch die Mosaiken aus dem 5. Jahrhundert, die an der Hochschiffwand im Triumphbogen der Apsis (dort von 1292) zu finden sind und einen Zyklus alttestamentlicher Erzählungen darstellen. Im Jahr 1571 wurde zur Erinnerung an den Seesieg bei Lepanto über die Türken die Kassettenholzdecke mit dem ersten Gold aus Amerika ausgestattet. In der Confessio unterhalb des Papstaltars befinden sich Reste einer Krippe, die Teile der Krippe von Bethlehem sein sollen. Davor befindet sich eine Statue des Papstes Pius IX. [1].
Grabmäler
Zwei große Kapellen rechts und links vom Hauptaltar ersetzen das ursprünglich nicht vorgesehene Querschiff. Die Cappella Borghese (oder auch Cappella Paolina) links, die zur Zeit des Borghese-Papstes Paul V. entstand, gilt als prunkvollste Privatkapelle aller römischen Kirchen und enthält das Gnadenbild Salus Populi Romani, das einst als Lukasikone angesehen wurde. Gegenüber steht die Sakraments-Kapelle von Domenico Fontana aus der Zeit Sixtus' V. Das kostbare bronzene Ziborium stammt von L. Scalzo. In der Kirche Santa Maria Maggiore befinden sich zahlreiche Grabmäler. Die Basilika wurde Grablege der Päpste Honorius III. (1216 - 1227), Nikolaus IV. (1288 - 1292), Pius V. (1566 - 1572), Sixtus V. (1585 - 1590), Clemens VIII. (1592 - 1605), Paul V. (1605 - 1621) und Clemens IX. (1667 - 1669). Das Grabmal von Honorius III. wurde im Zuge von Umbauarbeiten späterer Jahrhunderte zerstört und ist heute nicht mehr zu finden. In der Krypta sind mehrere Mitglieder der Familie Borghese beigesetzt. Der Baumeister Gian Lorenzo Bernini hat rechts hinter dem Papstaltar seine letzte Ruhestätte gefunden.
Ausgrabungsstätte
Unter der Kirche befindet sich die Ausgrabungsstätte eines großen Gebäudes, über dem die Kirche errichtet wurde. Es geht auf augusteische und hadrianische Zeit zurück. Sein Haupteingang befand sich unter der Apsis der heutigen Kirche und hatte einen Säulenhof mit den Maßen 37,30 m x 30 m. Die Vermutung, es könnte sich um das Macellum der Livia handeln, das auf dem Esquilin lag, wurde nicht bestätigt. Unter Kaiser Konstantin dem Großen wurden zwei Wände mit einem Bauernkalender bemalt zur Verdeutlichung der ländlichen Arbeiten in den einzelnen Monaten. Der Kalender wurde aber wenig später mit einer Bemalung im Stil einer Marmordekoration verdeckt. Die Ausgrabungen sind mit einer speziellen Erlaubnis der Direzione dei Monumenti e Musei pontifici zugänglich.
Informationen:
Adresse:
Basilika Santa Maria Maggiore
Piazza di S. Maria Maggiore,
00100 Roma, Italien
Telefon: +39 06 6988 6800
Internet: www.vatican.va/various/basiliche/sm_maggiore/ge/storia/interno.htm
Öffnungszeiten:
Täglich von 07:00 – 19:00 Uhr;
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Wichtige Links:
- GEO Reisecommunity - Rom Reisetipps
- Kennen Sie schon die Katakomben in Rom?
- Rom aus erster Hand
- Stadtkarte von Rom
- Comune di Roma (Servizi Online)
- www.enit.it Italienische Zentrale für Tourismus
- Fori di Roma - La Storia - Information und Exhibition Center
- Pilgerzentrum Rom (Centro Pastorale Pellegrini di Lingua Tedesca)
- Tipps zum Romaufenthalt
Quellennachweis:
1.: Die Informationen zur Basilika Santa Maria Maggiore in Rom basieren auf dem Artikel Santa Maria Maggiore (Stand vom 11.06.2015) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Die Fotos "Santa Maria Maggiore - Rückseite - Autor: Appie Verschoor" - "Ausgrabungsstätte unter der Kirche - Autor: Lalupa" - "Confessio - Autor: Ben Skála, Benfoto" - "Grab von Papst Sixtus V. (1521 - 1590); Rom, Santa Maria Maggiore, Innenansicht; (2 Fotos) - Autor: Dguendel" unterliegen der Creative Commons "Attribution 2.0" „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported“ Lizenz und werden mit dem Hinweis auf Weitergabe veröffentlicht.