Gardasee - Lazise
Überblick
Etwa 3 Kilometer südlich von Bardolino befindet sich die Gemeinde Lazise. Lazise am Gardasee besitzt 6916 Einwohner (Stand 31. Dezember 2016) und gehört zur Provinz Verona. Der Ort befindet sich am Veroneser Südost-Ufer des Gardasees, das sandartige Strände aufweist. Lazise liegt zwischen den Ortschaften Bardolino und Peschiera del Garda. Die Entfernung zur Provinzhauptstadt Verona beträgt etwa 23 Kilometer. Auch hier hatte die Dynastie der Scaliger eine Burg und umgaben den Hafenort zusätzlich mit einer zinnengekrönten Stadtmauer. Die schöne Altstadt mit den Türmen der Burg und dem Turm der Kirche San Nicolo zeigt deutlich mittelalterliche Ursprünge. Der Name Lazise leitet sich vom lateinischen „lacus“ ab und bedeutete wohl „villaggio lacustre“ („Seedorf“), wie Dokumente aus dem Mittelalter belegen, die das Dorf unter dem Namen „laceses“ führten.
Lazise
Zur Gemeinde Lazise gehören neben Lazise (Gemeindesitz) weitere 27 Fraktionen: Bonedimane, Ca' Isidora, Canova Saline, Colà, Confine, Donzella, Fontana Fredda, Fossalta, Gasco, Mattarana, Mondragon di Sopra, Pacengo, Palu' dei Mori, Pigno, Pissarole, Praia, Riare, Roarlongo, Rocchetti, Saline, San Faustino, Tende, Valesana, Valrobbia, Vanon, Villaggi Santi - San Fermo und Zuliani. Vorwiegend herrscht in der südlichen Gardaseeregion mildes Klima. Die Sommer sind warm und nicht zu heiß; die Winter mild und mit wenig Regen. Schneefälle kommen höchst selten vor. Rund um den Gardasee prägen mediterrane Vegetationsformen wie Zypressen, Oleander, Zedern, Olivenbäume und auch Palmen das Erscheinungsbild. An den sonnenüberfluteten Hängen gedeihen Agaven, Opuntien und Kapernsträuche. Einige wenige Kilometer vom Ortszentrum entfernt befinden sich zudem zahlreiche Weingärten, Obst- und Gemüsepflanzungen sowie Weizen- und Maisfelder.
Geschichte
Die Geschichte der Gemeinde Lazise reicht bis in die mittlere Bronzezeit (16. – 13. Jahrhundert v. Chr.) zurück. Zahlreiche Funde in den Ortschaften La Quercia, Bor und Porto Pacengo wurden Zeugen dieser ereignisreichen Zeit. Bereits im Jahre 983 wurde der Ort unter Otto von Sachsen zur Gemeinde. Im 11. Jahrhundert war Lazise eine Hafenstation, die im Besitz des Hauses Bevilacqua war, deren Vertreter hier eine Burg erbauten. Lazise war immer schon Mittelpunkt kriegerischer Auseinandersetzungen. Der heutige Fischerhafen, der zur damaligen Zeit als Liegeplatz der venezianischen Galeeren und Boote galt, welche die Aufgabe hatten, das Veroneser Süd-Ostufer zu bewachen und zu beschützen, diente einst als Kriegshafen. Der Ort konzentrierte sich zu dieser Zeit auf den Handel und das Militärwesen. Ein weiterer Ausbau sowie die Verstärkung dieser Schwerpunkte wurde durch nachfolgende Herrscher realisiert.
Erst durch die Scaliger verwandelte sich die heutige Altstadt in ein Bollwerk, das der Verteidigung der errichteten Waffenlager diente. Im Mai 1509 unterlag das venezianische Heer in kriegerischen Auseinandersetzungen bei Agnadello. Ab 1607 wurde das Arsenal unter Herrschaft der Serenissima zur Zollstelle. Auf dem ganzen Gardasee und dem norditalienischen Fluss Etsch wurde mit Waren wie Getreide, Papier, Stoffe, Öl sowie Eisenartikel gehandelt. Die Gegebenheit einer vorrangigen Stellung im Handel war dadurch gesichert. Nach dem Wiener Kongress war der Ort von 1815 bis 1866 in österreichischem Besitz. Lazise trat mit dem Ende des dritten italienischen Unabhängigkeitskrieges und der nachfolgenden Volksabstimmung dem Königreich Italien bei. Das wirtschaftliche Leben bestand früher ausschließlich aus dem Fischfang und der Landwirtschaft, im Besonderen aus Wein- und Olivenanbau.
Lazise heute
Die Altstadt von Lazise weist noch immer viele Bauwerke mittelalterlichen Ursprungs auf. Das Stadtbild wird von den im 14. Jahrhundert durch die Scaliger errichteten Stadtmauern und von der Burg beherrscht. Unmittelbar neben der Kirche S. Nicolò befindet sich die Veroneser Zollstelle, die im 14. Jahrhundert ursprünglich als Arsenal der Scaliger und der Venezianer erbaut wurde. Das Gebäude war Stützpunkt für die Produktion von Salpeter zur Herstellung von Schießpulver, beherbergte schließlich die Zollstelle für die Waren, die von Venetien im- und exportiert werden sollten und verfügte außerdem über eine Baumwollweberei sowie die „Casa del Fascio“ (Verbandshaus). Lazise besitzt zahlreiche malerische Ecken wie die Piazza Vittorio Emanuele und den kleinen Hafen, in dem noch heute Fischerboote liegen.
Die Häuser und Bogengänge um den Hafen herum sowie die charakteristischen Gassen der Altstadt beherbergen zahlreiche Bars, Restaurants und Geschäfte. Es gibt drei große Stadttore, durch die man in das Innere der historischen, autofreien Altstadt gelangt. Zum einen über den Eingang, der direkt an der verkehrsträchtigen Straße namens Via Gardesana liegt und auch als Haupteingang gilt, zum anderen über die Rosenheimstrasse (Via Rosenheim), die aufgrund der Partnerstadt Rosenheim so bezeichnet wurde, und schließlich zuletzt über die Straße namens Via Bastia. Heute konzentriert sich das wirtschaftliche Leben auf den Tourismus, der aus Lazise eines der begehrtesten Ziele der „Oliven-Riviera“ gemacht hat.
Überwiegend wird der Ort von deutschen Touristen als beliebtes Urlaubsziel besucht. Im Ort befinden sich zahlreiche Hotels, Ferienanlagen, Appartement- und Zimmervermietungen sowie Campingplätze. Es gibt auch viele charakteristische Lokale, in denen man die Fischgerichte des Sees mit dem Olivenöl und den Weinen des Gardaseegebietes genießen kann. In Cavaion Veronese befindet sich eine Olivenölfabrik in der Olivenprodukte des Veroneser Gardaseeufers erworben werden können. In den Hügeln der Venetischen Region wird auch heute noch in zahlreichen Weingütern Wein angebaut, z. B. der Bardolino Classico. In den Frühjahr- und Sommermonaten finden um den Gardasee Wochenmärkte statt. Lazise bietet einen umfangreichen sowie gut sortierten Markt, der sich über die gesamte Altstadt erstreckt, der regelmäßig am Mittwoch abgehalten wird. Lazise hat seit 1979 eine Städtepartnerschaft mit der süd-bayerischen Stadt Rosenheim, die sich im Alpenvorland befindet. [1]
Sehenswürdigkeiten
Zu den Hauptsehenswürdigkeiten von Lazise zählt die Burganlage mit ihren markanten Türmen. Diese wurde gegen Ende des 9. Jahrhunderts zur Verteidigung gegen den Einfall der Hunnen erbaut. Mehrere Umbauten sowie zusätzliche Festungswerke folgten. Die Scaliger-Burg zählt zu den besterhaltenen Festungsanlagen am Gardasee. Charakteristisch ist der viereckige Grundriss des sechstürmigen Scaligerkastells. Neben seinen fünf etwas kleineren Türmen besteht es aus einem mächtigen Hauptturm (mastio). Der Burgkomplex befindet sich im Park der Villa Bernini. Im oberen Teil des Hauptturmes sind noch die alten Wappen zu erkennen, auch wenn sie zuerst Kaiser Maximilian und später Bartolomeo und Antonio della Scala zertrümmern ließen.
Kirche SS. Zeno e Martino
Die Chiesa SS. Zeno e Martino befindet sich östlich des Stadtkerns an der Via Chiesa 2. Sie ist gleich zwei Heiligen geweiht: San Zeno, dem Schutzheiligen der Kirche in Verona und dem heiligen Martin. Im Jahre 1295 wurde die Kirche erstmals in einem Dokument erwähnt. Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Kirche erst nach dem Plan des Architekten Luigi Trezza, anschließend von Francesco Ronzano wieder aufgebaut. In ihrem Inneren beherbergt sie ein Altarbild des Heiligen Martin (1928) von C. Dusi sowie den „Kreuzweg“ (1831) von P. Testoni. Bemerkenswert ist die schön gestaltete Fassade der Kirche in Form eines griechischen Tempels. Vier schlanke Pilaster mit korinthischen Kapitellen tragen einen wuchtigen Dreiecksgiebel. Auch das Kirchenportal besitzt einen solchen Abschluss. Links und rechts vom Portal sind zwei Statuen in einer Nische innerhalb der Fassade zu sehen, die von A. Spiazzi stammen.
Kirche San Nicolò
Die Kirche San Nicolò wurde im 12. Jahrhundert von den am Hafen lebenden Einwohnern errichtet und dem Heiligen Nikolaus, der im Mittelalter als Patron der Gewässer und Seefahrer galt, geweiht. Im Laufe der Zeit wurde die Kirche jedoch als Lager, Kaserne, Wohnstätte sowie Lichtspieltheater eingesetzt. Als Kirche wird sie wieder seit 1953 verwendet. Zudem dient sie als Gedenkstätte für Kriegsgefallene. Auf der äußeren Nordwand ist ein Fresko („Maria aus dem Volk“) aus dem 14. Jahrhundert mit der Madonna und Kind auf dem Thron zu sehen. Im Inneren befinden sich weitere bemerkenswerte Fresken, die wieder freigelegt wurden. Das bekannteste davon ist die „Stillende Madonna auf dem Thron“, es stammt aus dem 14. Jahrhundert. Mit dem Fresko wird der Anspruch auf die göttliche Mutterschaft Mariens verdeutlicht. [1]
Video aus der Region Gardasee
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Sirmione
Geografisch ist Sirmione eine Besonderheit- ein Teil des Stadtgebietes befindet sich auf einer Landzunge, die etwa 4 Kilometer in den Gardasee hineinragt. Die italienische Ortschaft besitzt etwa 8.000 Einwohner und liegt am Südufer des Gardasees. Sirmione gehört zur Provinz Brescia in der italienischen Region Lombardei. Auf der Landzunge befinden sich drei Hügel, von denen eine Erhebung sicherlich am interessantesten ist: die sogenannten "Grotten des Catull". Die Ortschaft besitzt ein mildes Klima....
Weitere Informationen zur Ortschaft Sirmione am Gardasee in Italien finden Sie hier....!
Bardolino
Bardolino ist eine Gemeinde am Gardasee in der italienischen Provinz Verona. Der Ort liegt auf der Ostseite des Sees, nördlich von Lazise und südlich von Garda. Die Gemeinde gehört schon zur Region Venetien. Bardolino besitzt 7086 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2016) und ist das Zentrum eines bekannten Weinbaugebiets gleichen Namens. Der rote Bardolino sowie der Rosé mit dem Namen „Chiaretto“ sind sehr beliebt. Zur Gemeinde Bardolino (Gemeindesitz) gehören auch die Fraktionen Cisano und Calmasino.....
Weitere Informationen zur Ortschaft Bardolino am Gardasee in Italien finden Sie hier....!
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Gemeinde Lazise am Gardasee basieren auf dem Artikel Lazise (Stand vom 15.06.2017) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Die Fotos "Teaserfoto: Hafeneinfahrt; Blick auf den Hafen, im Hintergrund die Kirche San Nicolo; Chiesa SS. Zeno e Martino; Stadttor; (4 Fotos) - Autor: Ben Bender" - "Scaliger-Burg; Promenade in Lazise; (2 Fotos) - Autor: Tony Hisgett" - "Hafen von Lazise - Autor: Marie-Lan Nguyen" werden unter den Bedingungen der Creative Commons "Attribution 2.0" „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported“ Lizenz veröffentlicht.