Vatikan - einzelne Bauwerke
Campo Santo Teutonico
Der sogenannte „Deutsche Friedhof“neben der Basilika von St. Peter ist an der Südseite des vatikanischen Hügels gelegen und seit dem 14. Jahrhundert als „Campo Santo Teutonico“ bekannt. Es handelt sich hier um die älteste deutsche Nationalstiftung in Rom. Karl I. - der Große (742 - 814) - hatte auf dem Gelände im Jahr 781 einen Palast für seine Rom-Aufenthalte und eine Fränkische Schule für Priester-Studenten aus seinem Reich errichten lassen. Papst Leo III. (795 - 816), der König Karl am Weihnachtstag 800 im Petersdom....
Weitere Informationen zum Campo Santo Teutonico in Rom finden Sie hier...!
Turm der Winde
Schon in den ersten Jahrhunderten hatten die Päpste ihre Astronomen, die zum Beispiel das Datum der Ostersonntage vorausberechneten. Nach dem Beschluss des Konzils zu Nizäa (325 n. Chr.) sollte das Osterfest am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühjahr stattfinden. Diese Berechnung des Osterdatums setzte eine genaue Kenntnis der komplizierten Mondbewegungen voraus. Die Geschichte der Vatikanischen Sternwarte beginnt mit der Gregorianischen Kalenderreform. Papst Gregor XIII. hatte 1576 in Rom einen ersten Beobachtungsturm bauen lassen, der für astronomische und meteorologische Zwecke eingerichtet wurde. Dieser Turm existiert als "Torre dei Venti" (Turm der Winde) heute noch. Berühmt ist vor allem sein reich geschmückter Meridian-Saal. An der südlichen Wand des Turms gibt es ein kleines Loch in Meridianhöhe.
Päpstliche Sternwarte
Der Sonnenstrahl um zwölf Uhr fällt durch dieses Loch genau auf die hervorgehobene Meridianlinie, die in Nord-Süd-Richtung auf dem Boden des Saales markiert ist. Sie diente zur Justierung der Pendeluhr und zur Korrektur des Kalenders. Man konnte sowohl die Mittagszeit wie auch das Datum entsprechend der Mittagshöhe der Sonne auf der Meridianlinie ablesen. Am 21. März 1582 jedoch fiel der mittägliche Sonnenstrahl auf einen Punkt, der 60 Zentimeter vom ursprünglichen Punkt der Tag- und Nachtgleiche entfernt war. Dies überzeugte Papst Gregor XIII. von der Notwendigkeit einer Kalenderreform. 1774 wurde die Sternwarte an einer anderen Position im Vatikan neu errichtet und 1891 errichtete Papst Leo XIII. einen Observatoriumsneubau auf dem Vatikanhügel hinter der St.-Peter-Basilika. Heute befindet sich die Vatikanische Sternwarte in Castel Gandolfo und in den USA.
Bahnhof des Vatikan
Der Vatikanstaat verfügt seit 1933 auch über einen eigenen Bahnhof mit etwa 200 Meter Schienenstrecke. Angeblich ist das Bauwerk ein Geschenk des Duce (Benito Mussolini) gewesen. Der Bahnhof wurde zuletzt nur noch zweimal 1979 (zum nächsten Bahnhof in Rom) und 2002 (nach Assisi) von Papst Johannes Paul II. benutzt. Seit 2003 ist hier ein Kaufhaus untergebracht. Ansonsten wird die Schienenstrecke nur noch zum Gütertransport benutzt. Das amtliche Kennzeichen von Fahrzeugen des Vatikan ist: SCV. Weiterhin verfügt der Vatikan verfügt über einen eigenen Hubschrauberlandeplatz, eine eigene Postverwaltung und die Währung des Vatikan ist der Euro.
Schätze des Vatikan
Der Schatz der Päpste besteht nicht aus Gold - sondern, man mag es kaum glauben, aus Papier. Abertausende Handschriften, teilweise über 2500 Jahre alt, lagern im Tresor unter einer atombombensicheren Betondecke. Dazu gehört auch das Buch der Bücher: die erste vollständige Bibel, eine 1600 Jahre alte griechische Handschrift (Codex Vaticanus). Der Wert des Codex Vaticanus wird auf über zehn Milliarden Euro geschätzt. In einem Tresor bewahrt der Vatikan auch seine Dechiffrier-Bücher auf. Alle Botschaften des Kirchenstaates wurden seit Jahrhunderten in einer Geheimschrift verfasst, die man nur mit Hilfe dieser Bücher entschlüsseln kann.
Vatikanische Museen
Der Zugang zu den Vatikanischen Museen befindet sich im Norden der Vatikanstadt. Die Museen sind von der Piazza del Risorgimento über die Via Leone IV und die Viale Vaticano in etwa 650 Meter Entfernung gut zu erreichen. Der Weg dorthin führt entlang der noch gut erhaltenen Leoninische Stadtmauer, die auch heute noch den Vatikan von den Bezirken der Stadt Rom trennt und immer noch einen wehrhaften Eindruck hinterläßt....
Weitere Informationen zu den Vatikanischen Museen in Rom finden Sie hier....!
Vatikanische Grotten
Unter der Peterskirche befinden sich die Vatikanischen Grotten. Hier sind die Gräber der Päpste zufinden und einiger Personen des Hochadels. Auch der verstorbene Papst Johannes Paul II. wurde hier beigesetzt. Die Grotten bestehen aus mehreren großen unterirdischen Räumen. Hier sind 23 von 264 verstorbenen Päpsten bestattet, darunter auch der aus Deutschland stammende Papst Gregor V. (972 - 999). Auch der deutsche Kaiser Otto II. (955 - 983) wurde hier beigesetzt. Sie alle fanden ihre letzte Ruhestätte in der Nähe des vermuteten Apostel-Grabes von Petrus. Der Apostel Petrus wird von der Katholischen Kirche offiziell als erster Papst betrachtet und die Peterskirche wurde über der Stelle errichtet, wo sich nach kirchlicher Tradition und Überlieferung das Petrus - Grab befindet.
Das untenstehende Video von YouTube zeigt den Abschied von Papst Benedikt XVI. in Rom während einer Generalaudienz am 11.03.2013!
Abschied von Papst Benedikt XVI. in Rom
Vatikanische Nekropole
Das Grab des Apostels Petrus soll in der Vatikanischen Nekropole zu finden sein. Ausgrabungen in den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts lieferten neue Erkenntnisse: Es wurde eine ganze Gräberstraße unter dem Petersdom freigelegt. Nach Meinung der Archäologen ist es aber noch immer strittig, ob es sich tatsächlich um das Petrus-Grab handelt. Eine enge Treppe unter der Kuppel des Petersdoms führt in die Vatikanischen Grotten herab. Sie werden jährlich von Millionen Gläubigen und Touristen aus aller Welt besucht. Die Vatikanischen Grotten sind nicht mit der Vatikanischen Nekropole zu verwechseln. Letztere befindet sich unterhalb der Vatikanischen Grotten und ist ein antikes Gräberfeld. Die Nekropole kann nur mit Sondergenehmigung besichtigt werden, die schon vor Reiseantritt besorgt werden muss.
Informationen zum Vatikan:
- Informationen zum Stadtstaat Vatikan
- Touristische Informationen - Vatikan
- Vatikanische Archive - Archivio Segreto Vaticano
- Passetto di Borgo - mittelalterlicher Fluchtgang
- Radio Vatikan - die Stimme des Papstes und der Weltkirche
- L’Osservatore Romano - Vatikanzeitung
- Centro Televisivo Vaticano - Fernsehzentrum des Vatikan
- Deutsches Pilgerzentrum - Rom
- Castel Gandolfo - Sommerresidenz der Päpste
Quellennachweis:
Die Fotos "Teleskopkuppel in Castel Gandolfo - Autor: Rb85" - "Innenräume der Vatikanischen Museen - Autor: Jean-Christophe BENOIST" werden unter der Creative Commons "Attribution 2.0" „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported“ Lizenz veröffentlicht.