Chiesa Santa Maria della Pietà

Überblick
Die im Jahr 1501 geweihte Kirche Santa Maria della Pietà (lateinisch: Sancta Maria Pietatis in Coemeterio Teutonicorum - deutsch: Unserer Lieben Frau der Barmherzigkeit) ist eine römisch-katholische Kirche im Rione Borgo in Rom, Italien. Sie befindet sich an der Via della Sagrestia. Die Kirche wurde in einem schlichten Renaissance-Stil erbaut und im 17. Jahrhundert im Stil des Barock im Inneren mit Statuen und Deckenfresken ausgeschmückt. Durch die Abnahme der deutschen Bevölkerung in Rom verfiel die Kirche über längere Zeit und wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts wiederhergestellt und durch neue farbige Fenster geschmückt. Von 1972 bis 1975 wurde sie umfassend restauriert. In der Kirche feierte Josef Kardinal Ratzinger regelmäßig donnerstags die Frühmesse, bevor er zum Papst gewählt wurde.
Kirche Santa Maria della Pietà
Das Kirchengebäude liegt in der Nähe der Vatikanstadt, grenzt an das Collegio Teutonico und den Deutschen Friedhof in der Vatikanstadt. Das Gelände gehörte zur Schola Francorum, einem Hospiz für deutsche Pilger, der ältesten deutschen Einrichtung in Rom. Die Kirche an der Piazza Protomartiri Romani befindet sich im Bereich des Palazzo del Sant'Uffizo, der zu Italien gehört, aber gemäß den Lateranverträgen einen exterritorialen Status zugunsten des Heiligen Stuhls genießt.
Der Begriff „Teutonico“ bezieht sich auf die germanischen Völker. Die Kirche ist die Nationalkirche in Rom von Österreich, Deutschland und den Niederlanden. [1]
Im Jahr 796 gründete Karl der Große mit Erlaubnis von Papst Leo III. auf dem angrenzenden Gelände ein Pilgerhospiz für die Bevölkerung seines Reiches. An das Hospiz angeschlossen waren eine dem Erlöser geweihte Kirche und ein Friedhof für die Bestattung der in Rom verstorbenen Untertanen Karls des Großen. Von Anfang an unterstand diese Stiftung der kirchlichen Obrigkeit von St. Peter. Der bald darauf einsetzende Niedergang des Karolingerreichs brachte das Hospiz, die Schola Francorum, vollständig in die Zuständigkeit der Basilika. Gleichzeitig blieb die ursprüngliche Absicht als Ort für Pilger und Arme erhalten.
Im völligen Ruin, der Rom während des Papsttums von Avignon (1309 - 1378) ereilte, und in den folgenden Jahrzehnten des Abendländischen Schismas verfielen auch die kirchlichen Stiftungen in der Nähe von St. Peter. [1]
Nach der Rückkehr der Päpste aus Avignon erwachte neues Leben, und die Begeisterung für den Bau und die Ausstattung des Borgo wurde unter den Päpsten Martin V., Eugen IV. und Nikolaus V. neu entfacht. Die Erinnerung an Karl den Großen und sein Hospiz lebte in der großen und einflussreichen deutschen Kolonie, die damals in Rom residierte, wieder auf, und während der Herrschaft Martins V. (1417 - 1431) wurde der erweiterte Friedhof mit einer von Fredericus Alemannus erbauten Mauer umgeben, der auch ein Haus für die Wächter errichtete. [1]
Gründung einer Bruderschaft
Während des Pestausbruchs von 1448 versammelte Johannis Assonensis, ein deutscher Beichtvater des Petersdoms und späterer Bischof von Würzburg, seine Landsleute dort und gründete unter ihnen eine Bruderschaft, deren Ziel es war, allen armen Deutschen, die in Rom starben, eine angemessene Bestattung zu ermöglichen. Als das Heilige Jahr 1450 viele Pilger nach Rom brachte, errichtete die Bruderschaft eine Kirche, ein neues Hospiz für deutsche Pilger auf dem angrenzenden Grundstück und entwickelte den Campo Santo zu einer deutschen Nationaleinrichtung. [1]
Im 15., 16. und sogar im 19. Jahrhundert war die deutsche Nation in Rom durch zahlreiche Beamte am päpstlichen Hof und durch Zünfte deutscher Bäcker, Schuhmacher und Weber vertreten; Deutsche waren in diesen Epochen in allen Bereichen des täglichen Lebens vertreten, und deutsche Bankiers und Gastwirte waren besonders zahlreich. Dennoch führte der stetige Rückgang der deutschen Bevölkerung in Rom im 17. und 18. Jahrhundert dazu, dass der Campo Santo als nationale Stiftung und die Bruderschaft in Vergessenheit gerieten.
Die Kirche wurde zunehmend von der Kirche Santa Maria dell' Anima verdrängt. 1876 gründete Papst Pius IX. ein Seminar für deutschsprachige Priester zum Spezialstudium der Archäologie und Kirchengeschichte als Ersatz für die Schola Francorum. Noch heute ist die Kirche ein wichtiger Treffpunkt der deutschsprachigen Gemeinde in Rom. [1]
Inneneinrichtung
Die heutige Kirche wurde im Jahr 1501 erbaut und 1972 umgebaut. Der Zugang zur Kirche (vom Friedhof aus) erfolgt durch ein Portal des Kölner Bildhauers Elmar Hillebrand, das 1957 vom deutschen Bundespräsidenten Theodor Heuss gestiftet wurde. Während der Plünderung Roms (Sacco di roma - 1527) leistete die Schweizergarde auf dem Deutschen Friedhof ihren letzten Widerstand und hielt die einfallenden Truppen lange genug auf, damit Papst Clemens VII. (1478 - 1523) über den Passetto di Borgo zur Engelsburg fliehen konnte. Die Schweizerkapelle diente als Begräbnisstätte für die gefallenen Wachen. [1]
Ein Führer aus dem frühen 19. Jahrhundert erwähnt ein Hauptaltarbild mit der Darstellung einer Kreuzabnahme von Polidoro di Caravaggio, flankiert von einem Gemälde von Giacinto d'Hasse. Das Grabmonument dieses Malers im Inneren der Kirche wurde von François Duquesnoy geschaffen. Die Seitenaltäre beherbergten einen Heiligen Erasmus von Giacinto Gimignani und eine Epiphanie von Scarsellino; der dem Heiligen Karl Borromäus gewidmete Altar hatte ein Altarbild mit der Darstellung der Flucht nach Ägypten von Arrigo Fiammingo, einem Mitglied der Bruderschaft; den Heiligen Johannes Nepomunk von Ignazio Stern; und in der Sakristei befand sich eine Unbefleckte Empfängnis von Luigi Garzi. [1]
Architektur
Die Kirche Santa Maria della Pietà weist einen annähernd quadratischen Grundriss von 23,5 × 21,6 Meter auf. Ihr Inneres ist in neun Felder gegliedert, die sich um eine zentrale Vierung anordnen und durch mit Arkaden verbundene Pfeiler unterteilt werden. Im Süden weist die Kirche eine größere, im Norden nur eine angedeutete Apsis auf. Dabei macht die Vierung etwa die Hälfte des Gesamtraumes aus, die Seitenbereiche sind also wesentlich kleiner, die Eckfelder am kleinsten. Die Decke ist als Kreuzgewölbe gestaltet.
Ursprünglich waren beide Eckfelder der Südseite als Seitenkapellen ausgeführt, heute ist nur noch in der Südostecke die so genannte Schweizerkapelle eingerichtet, die der Schweizergarde gewidmet ist. Sie diente der Schweizergarde zum Gottesdienst und als Grablege der Hauptleute und ihrer Familien, von denen zahlreiche Grabplatten am Boden Zeugnis ablegen.
Vatikanische Museen
Die Vatikanischen Museen (Musei Vaticani) beherbergen die päpstlichen Kunstsammlungen aus mehreren Jahrhunderten. Sie befinden sich auf dem Territorium der Vatikanstadt. Die Sammlung ist eine der wichtigsten und größten der Welt und umfasst die Bereiche orientalische Altertümer (Ägypten und Assyrien), klassische Antike (griechisch-römische Kunst), etruskisch-italische Altertümer (heutiges Italien vor der Römerzeit), frühchristliche und mittelalterliche Kunst (3. –14. Jahrhundert), Kunst von der Renaissance (15. Jahrhundert) bis ins....
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Engelsburg
Die Engelsburg in Rom (ital.: Castel Sant´Angelo) ist die einstige Zuflucht der Päpste und wurde zuvor für den römischen Kaiser Hadrian als Mausoleum erbaut. Die Burg liegt direkt gegenüber dem Tiber, über den genau an dieser Stelle eine Brücke in den römischen Stadtteil VIII. Sant' Eustachio führt. Die Tiberbrücke Ponte San Angelo, auch Aeliusbrücke (lat.: Pons Aelius), wurde nach dem Erbauer Kaiser Hadrian (Publius Aelius Hadrianus) benannt. Sie ist heute für den Autoverkehr gesperrt....
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- Vatikanische Archive - Archivio Segreto Vaticano
- Passetto di Borgo - mittelalterlicher Fluchtgang
- Radio Vatikan - die Stimme des Papstes und der Weltkirche
- L’Osservatore Romano - Vatikanzeitung
- Centro Televisivo Vaticano - Fernsehzentrum des Vatikan
- Deutsches Pilgerzentrum - Rom
- Castel Gandolfo - Sommerresidenz der Päpste
- Sixtinische Kapelle im Vatikan
Quellenverzeichnis:
1.: Die Informationen zur Geschichte der Kirche Santa Maria della Pietà in Rom basieren auf dem Artikel Santa Maria della Pietà in Camposanto dei Teutonici (Stand vom 09.02.2025) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [290 KB]
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