Isola Tiberina
Übersicht
Die Tiberinsel (italienisch: Isola Tiberina) befindet sich zwischen den Brücken Ponte Garibaldi und Ponte Palatino, unweit der jüdischen Synagoge und des Forum Boarium in Rom. Die Isola Tiberina ist eine kleine Insel im Fluss Tiber (ital.: Tevere) in der Ewigen Stadt. Die Insel ist ca. 270 Meter lang und bis zu 67 Meter breit. Zwei Brücken führen vom Ufer des Tiber auf die Insel- die Ponte Fabricio (nur für Fußgänger) und die Ponte Cestio, wobei über letztere auch Autos bis zur kleinen Piazza San Bartolomeo all'Isola gelangen können, allerdings sind die Parkplätze ständig belegt. Die Uferstraße auf dem Festland im Norden heißt Lungotevere de'Cenci und im Süden Lungotevere degli Aguillara. Am Ende der Brücke Ponte Cestio an der Uferstraße befindet sich eine angesagte Gelaterie- Sora Mirella - La Grattachecca.
Isola Tiberina
Auf der kleinen, so romantisch liegenden Insel im Tiber befinden sich einige Gebäude, die der näheren Betrachtung bedürfen. Das größte Gebäude ist das Krankenhaus San Giovanni Calibita Fatebenefratelli (L’ospedale San Giovanni Calibita Fatebenefratelli). Es ist auf dem Gelände eines antiken Äskulaptempels entstanden, dessen Kult bereits im Jahr 291 v. Chr. in der Stadt Rom eingeführt wurde. Später gründeten Benediktinerinnen hier eine „Santucce“, ein Haus, um sich den Armen und Kranken der Stadt widmen zu können. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde das Haus vergrößert und es entstanden erste Strukturen eines Krankenhauses, dessen Organisation sich nicht nur auf die Pflege der Kranken konzentrierte sondern wo Ärzte, Chirurgen und Krankenschwestern ihren Dienst verrichteten.
Im Jahr 1585 kamen mit der Unterstützung von Papst Gregor XIII. (1502 - 1585) die Barmherzigen Brüder (im Volksmund Fatebenefratelli) an diesen Ort, die zu dieser Zeit besonders wegweisende Innovationen im Gesundheitswesen eingeführt hatten. Die Kirche des Ordens heißt San Giovanni Calibita, einen Namen, den ab 1972 auch das Krankenhaus führt. Auch ein israelisches Krankenhaus befindet sich auf der Tiberinsel, ein römisches Restaurant, ein Kiosk, eine Gelateria, eine Apotheke, in den Sommermonaten auch ein Open-Air-Kino, das Isola del Cinema und last but not least die sehenswerte Basilika San Bartolomeo all'Isola. San Bartolomeo all’Isola (lat.: Sancti Bartholomaei in Insula) ist seit 2002 Gedenkstätte der Märtyrer des 20. Jahrhunderts.
Geschichte
Einer Sage nach soll sie entstanden sein, als das römische Volk seinen letzten etruskisch-römischen König Tarquinius Superbus vertrieb und dabei die vom Marsfeld geplünderten Kornähren, die dem König gehörten, in den Tiber warf. Tatsächlich ist die Tiberinsel von zentraler Bedeutung für die Stadt Rom. Da sie die Überquerung des Flusses erleichtert, war es möglich, an dieser Stelle die Straßen weiterzuführen, die die nördliche tyrrhenische Küste mit der südlichen verbanden. Dies machte diese Insel zu einem strategisch wichtigen Punkt, der wohl einer der wichtigsten Faktoren für die Entstehung von Rom war. Die Insel ähnelt in ihrer Form einem Schiff, und ein Obelisk, der sich früher in der Mitte der Insel befand, unterstrich als „Mast“ diese Ähnlichkeit.
Als 293 v. Chr. eine schwere Seuche die Stadt heimsuchte, entschloss man sich nach Befragung der sibyllinischen Bücher, eine Gesandtschaft nach Epidauros zu schicken, zum wichtigsten Kultplatz von Aesculap, dem Gott der Heilkunst. Die Triere kehrte der Sage nach aus Epidaurus mit einer heiligen Schlange zurück, dem Symbol des Gottes. Bei den Navalia am Marsfeld tauchte die Schlange in den Fluss und schwamm zur Insel, wo sie verschwand. Auf diese Weise wurde der Platz für einen heute nicht mehr erhaltenen Tempel bestimmt. Der sofort eingeleitete Bau wurde 289 v. Chr. abgeschlossen und der Tempel eingeweiht. Der wahre Grund für die Errichtung des Tempels dürfte allerdings die Isolation dieses Ortes gewesen sein.
Neben dem Tempel wurden Portiken und weitere Gebäude errichtet, um die kranken Pilger, die hier auf eine Wunderheilung hofften, unterzubringen. Es sind mehrere Inschriften, die Wunderheilungen bezeugen, Votivtafeln und Weihegeschenke an die Gottheit erhalten. Kranke Sklaven, deren Pflege ihren Herren zu lästig geworden war, wurden auf die Insel geschickt. Kaiser Claudius erklärte alle Sklaven für frei, die auf der Insel gesundeten. Heute befinden sich auf der Insel die Basilika San Bartolomeo all’Isola und ein vom Orden der Barmherzigen Brüder geführtes Krankenhaus (Ospedale Fatebenefratelli). Die Insel wird seit dem späten 19. Jahrhundert von der jüdischen Gemeinde Roms genutzt, die dort unter anderem ein Krankenhaus unterhält und 1937 eine kleine Synagoge, den Tempio dei Giovani, einrichtete, die 1985 wiedereröffnet wurde. [1]
Brücken
Die Insel ist über zwei Brücken mit dem Festland verbunden. Zum linken Ufer führt der 62 v. Chr. errichtete und noch erhaltene Ponte Fabricio; zum rechten Ufer, nach Trastevere führt der 46 v. Chr. errichtete Ponte Cestius (auch Ponte San Bartolomeo genannt). Letzterer wurde um 370 von den Kaisern Valentinian I., Valens und Gratian erneuert und gegen Ende des 19. Jahrhunderts vollständig umgebaut. Der Ponte Fabricio, auch Ponte dei Quattro Capio genannt, ist die älteste noch im Ursprungszustand erhaltene Brücke in Rom. Sie verbindet als Gegenstück zum Ponte Cestio die Tiberinsel mit dem linken Flussufer des Tiber. Sie wurde 62 v. Chr. von dem Curator für die Straßen Lucius Fabricius errichtet. Die Cestius-Brücke wurde zwischen 60 und 40 v. Chr. vermutlich von Lucius Cestius, dem Bruder des Gaius Cestius Epulo, der durch sein Grabmal, die Cestius-Pyramide, bekannt ist, errichtet.
Von der Ponte Palatino im Süden vor der Insel sieht man die Reste einer sehr alten Brücke- der Pons Aemilius (ital.: Ponte Emilio). Sie ist die älteste bekannte Steinbrücke in Rom aus dem Jahre 174 v. Chr. und führte über den Fluss Tiber. Heute ist von ihr nur noch ein Bogen erhalten, der ohne Verbindung zum Ufer steht und nicht mehr zugänglich ist. Sie trägt daher heute den Namen Ponte Rotto (italienisch „zerstörte Brücke“). Die Brücke war der Beginn der Via Aurelia und später der Via Portuensis, die zum Hafen Portus Romae an der Tibermündung führte. Die Cloaca Maxima mündet einige Meter unterhalb der Brücke in den Tiber.
Mühlen
Es ist bekannt, dass es im antiken Rom bis etwa 109 n. Chr. Wassermühlen gab. Zu diesem Zeitpunkt ließ Kaiser Trajan (53 - 117) einen Aquädukt bauen, um Wasser vom Bracciano-See (Lacus Sabatinus - Sabatiner Berge) zum Gianicolo-Hügel und weiter nach Trastevere zu bringen. Dort gab es mehrere Mühlen, die das Gefälle des Wassers ausbeuteten. Die Mühlen wurden im Jahre 573 n. Chr. an den Fluß verlegt, als Babaren die Stadt erobern wollten und im Vorfeld alle 14 Aquädukte zerstörten, um Rom vom Wasser abzuschneiden. Die Tiberinsel war ein idealer Ort für die Konstruktion von Mühlen: die schmalen Seiten der Tiberinsel, an denen die Strömung des Wassers stärker war, besaßen die die richtigen hydraulischen Eigenschaften für den Einsatz von Wassermühlen. Eine Volkszählung im Jahre 1746 berichtete von etwa acht Mühlen, die alle in der Nähe der Insel lagen und die an den Pylonen der Brücken verankert waren. Die Arbeit der Mühlen kam mit der letzten katastrophalen Flut aus dem Jahr 1870 zum Erliegen.
Basilika San Bartolomeo all’Isola
Die Basilika San Bartolomeo all’Isola befindet sich auf der Tiberinsel (italienisch: Isola Tiberina). Diese gehört zum XII. Rione (Stadtbezirk) der Stadt Rom, Ripa genannt. Ripa bedeutet Ufer- der Bezirk umfasst den Aventin, die Talsenke des Circus Maximus sowie das linke Tiberufer zwischen Ponte Sublicio und dem Monte Savello. Außerdem gehört zu diesem Rione die Tiberinsel. Die Basilika ist dem dem Heiligen Bartholomäus geweiht....
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Video Stadt Rom - Fluss Tiber
Kapitolinischer Hügel
Einst war der Kapitolinische Hügel der Mittelpunkt des antiken Rom und an seinen höchsten Stellen erhoben sich die Tempel der Juno Moneta und der Jupiter Tempel. Der Kapitolinische Hügel ist einer der sieben Hügel Roms und gleichzeitig auch der kleinste. Von der Piazza de Aracoeli führen eine Treppe und eine Straße hinauf zum Kapitol. Auf dem Kapitolsplatz steht das Reiterstandbild Mark Aurels in der Mitte und im Hintergrund steht der Senatorenpalast. In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts....
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Palatin Hügel
Der Hügel des Palatin wird durch die kleinen Senken des Forum Romanum und des Circus Maximus begrenzt. Der Name des Hügels - einer der sieben Hügel von Rom - stammt wahrscheinlich von Pales ab, der Göttin der Hirten. Auf diesem Hügel hat Romulus der Tradition zufolge am 21. April 753 v. Chr. diese Stadt gegründet. Ausgrabungen zeigen jedoch, das die Siedlungsgeschichte dieses Hügels wesentlich älter ist. Hier standen die Häuser und Paläste römischer Senatoren und Kaiser wie....
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Circus Maximus
Der Circus Maximus (ital.: Circo Massimo - so heißt auch die Metro Station am südlichen Ende) war der größte Circus im antiken Rom. Sein Fassungsvermögen soll laut Dionysios von Halikarnassos im Ausbaustand zur Zeit des Augustus 150.000 Plätze, zur Zeit des älteren Plinius 250.000 Plätze betragen haben. Die Baugeschichte des Circus Maximus beginnt im 6. Jahrhundert v. Chr., als das sumpfige Murciatal zwischen Palatin und Aventin trockengelegt wurde. Bald schon konnte das Gelände für verschiedene Wettkämpfe genutzt werden...
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Kolosseum
Eines der bekanntesten Bauwerke der Welt steht in der Stadt Rom- das Kolosseum. Die Via Nicola Salvi im Norden, die Piazza del Colosseo im Osten und die Via Celio Vibenna im Süden umschließen das Gelände des antiken Gebäudes. Im Südwesten der Ruine befindet sich der sogenannte Triumphbogen des Kaisers Konstantin und das antike Forum. Eigentlich heißt das zwischen den Hügeln Esquilin, Caelius (Celio) und Palatin gelegene Kolosseum Amphitheatrum Flavium. Die antike Bezeichnung wird von den Kaisern der flavischen Dynastie abgeleitet, in deren Herrschaftszeit das Kolosseum errichtet wurde.
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Wichtige Links:
- GEO Reisecommunity - Rom Reisetipps
- Kennen Sie schon die Katakomben in Rom?
- Rom aus erster Hand
- Stadtkarte von Rom
- Comune di Roma (Servizi Online)
- www.enit.it Italienische Zentrale für Tourismus
- Fori di Roma - La Storia - Information und Exhibition Center
- Pilgerzentrum Rom (Centro Pastorale Pellegrini di Lingua Tedesca)
- Tipps zum Romaufenthalt
Quellennachweis:
1.: Die Informationen zur Isola Tiberina in Rom basieren auf dem Artikel Tiberinsel (Stand vom 16.07.2015) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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Die Fotos "Torre Caetani und die Krankenhauskirche San Giovanni Calibita - Autor: Mac9" - "Pons Aemilius (Ponto Rotto) - Hermann Bender (1844 - 1897)" unterliegen der Creative Commons "Attribution 2.0" „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported“ Lizenz und werden mit dem Hinweis auf Weitergabe der Lizenz veröffentlicht.