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Grado

Grado
Grado Blick auf die Altstadt von Grado - Foto: Wikimedia Commons - Autor: British - Lizenz: s.u.




Überblick

Grado
Grado Hafenviertel in Grado - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Marco Almbauer - (gemeinfrei)



Grado besitzt ein interessantes historisches Erbe, das weit über die Ursprünge der Insel selbst und der Nachbarstadt Aquileia hinausgeht. Grado wird als „Tochter von Aquileia, aber Mutter von Venedig“ bezeichnet. Weiter heißt es: „Die immer mächtiger werdende Serenissima importierte den Markuskult aus Grado und nahm der Stadt im Laufe der Zeit viele Schätze sowie das Privileg, seinen Bischof Patriarchen zu nennen“. [2] Die Stadt Grado befindet sich im Golf von Triest und ist genau genommen eine Insel, allerdings bezeichnen sie einige auch als Halbinsel. Stadt und Umgebung sind reich an Geschichte und Kultur. Die Stadt zählt 8054 Einwohner (Stand 31. Dezember 2019). Grado liegt an der Nordküste der Adria auf einer Küstendüne am äußersten Ende des Golfs von Venedig.




Grado

Grado
Grado Impressionen


Die Insel Grado wird auch Sonneninsel oder Goldinsel genannt und ist über einen Damm mit dem Festland verbunden. Grado ist eine kleine Stadt mit mehreren kleinen Häfen und zwei großen Kanälen, die das Stadtgebiet durchziehen. Auch an den Rändern der Kanäle dümpeln Boote, was den Eindruck hinterläßt, als könnte jeder Bewohner auch ein Schiff sein Eigen nennen. Die Innenstadt von Grado ist ausgestattet mit einer Vielzahl von Urlauber-Hotels und Pensionen. Weiterhin gibt es zwei kostenpflichtige, aber gepflegten Strandabschnitte (Spiaggia Principale und Spiaggia Lido di Fido) und eine sehr schöne Fussgängerzone. In dieser Zone finden sich eine Vielzahl von Lokalen für jeden Geschmack und Geldbeutel. Am Südende der Stadt an der Hauptstraße in Richtung Grado Pineta gibt es einen Spar-Supermarkt, wo sie Lebensmittel einkaufen können.

Bei Italienern ist das Städtchen beliebt und bekannt für einen tollen Strand-Urlaub. Auch einen Bootsverleih gibt es hier der ihnen ermöglicht, durch die Kanäle und Wasserstraßen zu schippern und die Lagune von Grado kennenzulernen. [1]


Grado
Grado Blick auf die Altstadt


Die Insel Grado ist mit dem Festland im Norden durch eine vier Kilometer lange Dammstraße und im Nordosten durch eine Straßenbrücke der Via Monfalcone über den Canale Primero verbunden. Grado ist – neben der Insel – auch Namensgeber der sie umgebenden Lagune. Die 12.000 Hektar große Laguna di Grado liegt östlich der Laguna di Marano. Die Temperatur der Lagune beträgt durchschnittlich 13,6 °C, die Luftfeuchtigkeit ca. 76,8 %. Die Tier- und Pflanzenwelt ist sehr üppig; allein über 150 verschiedene Vogelarten sind hier beheimatet. Viele Zugvögel machen im Frühling und Herbst Rast in der Lagune. Auch die Vielfalt der verschiedenen Muschel- und Fischarten ist groß. So leben hier zum Beispiel die Capa Tonda und die Venusmuschel sowie verschiedene Garnelenarten, Seezungen und Barsche. [1]


Insel Barbana

Grado - Lagune
Grado - Lagune Insel Barbana - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Klenje - Lizenz: s.u.


Eine der größten der mehreren hundert Inseln der Lagune heißt (seit 582 n. Chr.) Barbana. Auf ihr steht die Wallfahrtskirche mit der Statue der Madonna mit dem Kinde, zu der die Fischer von Grado alljährlich am ersten Sonntag im Juli eine Wallfahrt veranstalten, die sogenannte Perdon de Barbana. Auf mehreren Inseln in der Lagune befinden sich Restaurants, viele der kleineren Inseln sind in Privatbesitz. Auf diesen stehen die sogenannten Casoni, kleine reetgedeckte Häuser, in denen hauptsächlich Fischer temporär wohnen. Manche der Casoni dienen den Besitzern als Wochenendhäuser. Der Dom Sant’Eufemia (Grado) ist die Hauptkirche der Stadt und eine Basilika minor. [1]

Weitere Informationen zur Insel Barbana in der Lagune von Grado finden Sie hier....!



Grado Baptisterium - Sarkophag 1

Grado, Italien - Baptisterium: Römischer Sarkophag - eingebunden über Wikimedia Commons


Geschichte

Grado
Grado Basilica di Sant’Eufemia in Grado


Grado wurde vermutlich im 2. Jahrhundert v. Chr. als Seehafen der Stadt Aquileia gegründet und trug den Namen Ad Aquas Gradatas. Der Militärhafen unterstand der römischen Flottenbasis Classis in Ravenna. Schon nach dem Markomannensturm (ca. 180 n. Chr.) wurde ein Castrum angelegt. Zwischen Aquileia und Ravenna bestand ein ganzjähriger Handel, der über die Lagunenkette von Grado, Marano, Caorle, Venedig und Comacchio abgewickelt wurde. Ab dem 4. Jahrhundert wurden die ersten christlichen Kirchen in Grado errichtet: Sant’Eufemia, Santa Maria delle Grazie und die Kirche an der Piazza Biagio Marin. Die Kathedrale Sant’Eufemia wurde 456 unter der Herrschaft des Patriarchen Nicetas von Aquileia erbaut. Nach dem Angriff der Hunnen unter Führung Attilas 452 wurde Grado vorübergehend Sitz des Erzbischofs. [1]

Weitere Informationen zur Basilika Sant’Eufemia in Grado finden Sie hier....!


Grado
Grado Basilica di Sant’Eufemia in Grado, Interior


Ab der Mitte des 5. Jahrhunderts liegen dementsprechend in der Lagune keine Nachweise von Siedlungen mehr vor, doch ließ sich zeigen, dass Aquileia sehr wohl fortbestand. Nach dem Zerfall des Römischen Reiches gehörte Grado zum byzantinischen Venedig. Nach 568 erwählte der Erzbischof und spätere Patriarch Grado zum endgültigen Sitz, wobei dieser im 12. Jahrhundert nach San Silvestro in Venedig transferiert wurde. Zwischen 575 und 1131 residierten in Grado eigene Patriarchen, bis das Patriarchat von Venedig gegründet wurde. Über einige Jahrhunderte hindurch wurde Grado von Seeräubern und Nachbarn überfallen und geplündert, doch blieben die frühchristlichen Kirchen Sant’Eufemia, Santa Maria delle Grazie und das Baptisterium San Giovanni Battista als wertvollster Schatz erhalten. [1]



IT-GO-Grado052

Grado - Campo dei Patriarchi - eingebunden über Wikimedia Commons


Grado - Strandhotel
Grado - Strandhotel Grado, Italien. Strandhotel - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Wolfgang Sauber - Lizenz: s.u.


Dem in Grado residierenden Comes oblag die Aufgabe, den sogenannten Stapelzwang im Golf von Venedig (etwa die Linie Ancona – Pula) durchzusetzen, also die Bestimmung, dass jeder Händler zuerst seine Waren in Venedig auf dem dortigen Marktplatz zum Verkauf anzubieten hatte, sobald er die Grenzen des Stapelbereichs überschritt. Dafür standen dem Comes von Grado rund um den Golf kleine Schiffsverbände zur Verfügung. Die Herrschaft der Republik Venedig über Grado dauerte vom späten Mittelalter bis 1797. Mit dem Frieden von Campo Formio 1797 und erneut ab 1815 gehörte Grado zum habsburgischen Kaisertum und ab 1815 auch zum Deutschen Bund. Im Jahr 1854 wurden für Badegäste die ersten „camerini“, d. h. Umkleide- und Badekabinen aufgestellt. 1873 wurde das Seehospiz errichtet, das auch Kindern der ärmeren Bevölkerung zur Verfügung stand. Der Wellenbrecher Diga zum Schutz der Anlagen wurde 1885 fertiggestellt. [1]


Video - Grado

Kur- und Badeanstalt Grado

Grado - Stadtzentrum
Grado - Stadtzentrum ...an der Adria... - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Stephen Colebourne - Lizenz: s.u.


1892 kam es unter Kaiser Franz Joseph I. (Kaiser von Österreich, Apostolischer König von Ungarn und König von Böhmen) per Erlass zur Gründung der „Kur- und Badeanstalt Grado“, und der Fischerort wurde zum kaiserlich-königlichen (k.k.) Seebad Grado ausgebaut. Im Jahr 1896 entstand mit dem Fonzari das erste größere Hotel der Stadt. Bedingungen für den Ausbau des Seebades waren die Errichtung eines artesischen Brunnens für die Trinkwasserversorgung im Jahr 1900 und die Trockenlegung das etwa 6,5 Hektar großen, östlich der Altstadt gelegenen Gebiets Corbatto in den Jahren 1900/1901. [1]


Grado - Casa della musica
Grado - Casa della musica Grado, Italien. Altstadthaus - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Wolfgang Sauber - Lizenz: s.u.


1903 übersiedelte das Wiener Künstler-Ehepaar Emma und Josef Maria Auchentaller nach Grado, wo es auf dem Areal der 1902 abgerissenen napoleonischen Wehranlage ihre Pension Fortino baute und mit professionellem Tourismusmarketing das Wiener Bürgertum anlockte. Im Jahr 1910 errichtete die kaiserlich-königliche privilegierte Friauler Eisenbahn-Gesellschaft (FEG) mit der Strecke Cervignano–Aquileia–Pontile per Grado den Anschluss an die Bahnlinie nach Wien. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges war die Zeit der österreichischen Riviera vorbei. [1]


Sehenswürdigkeiten



Sehenswuerdigkeiten in Grado

  • Sehenswürdigkeiten in Grado

    Grado ist eine Insel im gleichnamigen Golf in Norditalien in der Provinz Friaul. Man nennt sie auch Sonneninsel oder Goldinsel, was die vielen Besucher dieser Region, die hier ihren Urlaub verbra...

  • Basilika Sant’Eufemia

    Die Basilika di Sant'Eufemia ist die Hauptkirche der norditalienischen Stadt Grado und ehemalige Kathedralkirche des Patriarchen von Grado mit dem Titel einer Basilica minor. Das Gotteshaus ist e...

Sehenswuerdigkeiten in Grado

  • Lapidarium von Grado

    Das Lapidarium von Grado befindet sich auf der Rückseite der Basilika Sant"Eufemia. Es handelt sich hier um eine umfangreiche Sammlung von Grabsteinen, die aus zahlreichen Fragmenten von Marmorde...

  • Insel Barbana

    Die Insel Barbana ist eine Insel in der Lagune von Grado in der Nord-Adria und beherbergt in einer Kirche eine wertvolle Marienstatue. Sie befindet sich in Norditalien in der Provinz Friaul-Julis...

Quellenangabe:

Grado
Grado Slogan der Stadt/Insel


1.: Die Informationen zur Geschichte der Stadt Grado basieren auf dem Artikel Grado (Stand vom 03.11.2020) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

2.: Die Informationen zur Geschichte, Kunst und Kultur in Grado stammen von der Website Grado, zuletzt abgerufen am 12.08.2023!

Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Eyecatcher: Grado, Basilika Sant'Eufemia - Autor: Horst Gutmann" - "Blick auf die Altstadt von Grado - Autor: British" - "Insel Barbana - Autor: Klenje" - "Grado, Italien. Strandhotel; Grado, Italien, Altstadthaus; (2 Fotos) - Autor: Wolfgang Sauber" - "...an der Adria... - Autor: Stephen Colebourne" werden unter der Lizenz "Creative Commons" „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported“ Lizenz veröffentlicht.


Fotos aus Grado



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