Ara Pacis Augustae
Überblick
In der Nachbarschaft zum Mausoleum des Augustus befindet sich das Museum der "Ara Pacis Augustae", der berühmte Friedensaltar des Augustus, der heute in einem neuen Gebäude untergebracht worden ist. Er befindet sich direkt gegenüber dem Mausoleum, nur duch die Via di Ripetta getrennt. Der Friedensaltar des Kaisers aus dem Jahre 9 v. Chr. ist in einem Gebäude an der Piazza Augusto Imperatore untergebracht. An den Außenwänden ist das Testament des Augustus in Bronzelettern angebracht worden. Besagtes Testament ist in Ankyra (Ankara - Türkei) gefunden worden und erhielt den Namen Ancirano. Die Ara Pacis ist ein dem Frieden gewidmetes Werk.
Ara Pacis
Die Seiten des Altars zeigen in Marmor gehauene Bilder, die von den Opfergängen der kaiserlichen Familie handeln. Die Mitglieder der Familie sind noch deutlich zu erkennen: Kaiser Augustus, Livia und Agrippa u.a.. Das Kunstwerk stammt aus den Jahren 13 - 9 v. Chr. und stand ursprünglich nicht an dieser Stelle. Der römische Senat widmete den Altar im Jahre 13 v. Chr. dem ersten römischen Kaiser Augustus, der nach seinen Siegen über Spanien und Gallien nach Rom zurückgekehrt war. Geweiht wurde der Altar am 30. Januar 9 v. Chr., dem Geburtstag von Livia, der Gemahlin des Augustus. Der Altar versucht Frieden und Wohlstand als Ergebnis der Pax Romana (lateinisch „Römischer Frieden“) darzustellen.
Die Ara Pacis ist zugleich das erste Denkmal einer öffentlichen politischen Selbstdarstellung eines römischen Herrschers. Da sich die Julisch-Claudische Dynastie auf Aeneas bezieht, konnte man sich zur Legitimation des Machtanspruchs auf göttliche Abstammung berufen, da in der griechischen Mythologie Aeneas Sohn des Anchises und der Göttin Venus war. Auf einigen Münzen aus der Zeit Neros ist der Friedensaltar abgebildet. Dieser Friedensaltar galt lange Zeit als verschollen und unauffindbar. Bereits im 16. Jahrhundert hatte man beim Bau eines Palazzo in der früheren Umgebung des Altars einzelne Bruchstücke gefunden, die bald darauf in Museen landeten oder in Privatsammlungen verschwanden.
Ara Pacis Augustae - Museum des Friedensaltars von Kaiser Augustus - eingebunden über Wikimedia Commons
Fundort
Ursprünglich befand sich der Altar zwischen der Via Flaminia (heute Via del Corso) und der Via in Lucina in der Nähe der heutigen Kirche San Lorenzo in Lucina auf dem Marsfeld und bildete dort mit dem Augustusmausoleum und dem Solarium Augusti eine Einheit. Dabei war der Bau so platziert, dass der Schatten der Obeliskspitze des Solarium Augusti an Augustus’ Geburtstag über den Tagesverlauf genau auf die Mitte der Ara Pacis zuwandert. Nahe am Tiber gelegen (etwa 350 Meter weiter östlich auf dem heutigen Gelände des Palazzo Fiano Amalgia), wurde die Ara Pacis im Laufe der Zeit von Hochwässern des Flusses heimgesucht und geriet – verfallen, unter Schlamm begraben und später überbaut – schließlich in Vergessenheit. Der Altar steht auf einem 3,60 m hohen Podium, zu dem 10 Stufen hinaufführen. Es ist mit 11,63 m × 10,62 m nahezu quadratisch.
Der eigentliche Opferaltar ist umgeben von einer vierseitigen Wand, die auf der Vorderseite, zu der die Treppe führt, und auf der Rückseite zwei 3,60 m breite Öffnungen aufweist. Die Außenseiten sind vollständig von fein ziselierten Reliefs bedeckt. Auch die beiden seitlichen Innenwände tragen Bildschmuck. Der ganze Altar ist aus Carrara-Marmor gearbeitet. Die hohe Genauigkeit lässt auf griechische Künstler schließen. Im 16. Jahrhundert entdeckte man beim Bau des Palazzo Peretti zunächst einzelne Reliefstücke, die bald an verschiedene Orte, etwa die Villa Medici, nach Florenz und in den Louvre (Paris - Frankreich) gebracht wurden. Im 19. Jahrhundert wurden dann weitere Teile gefunden und 1903 begann man unter der Leitung von Giacomo Boni mit systematischen Grabungen.
Das faschistische Regime unter Benito Mussolini beschloss, im Rahmen einer großen, von den eigenen imperialen Ansprüchen propagandistisch geprägten Ausstellung zum zweitausendsten Geburtstag des Kaisers Augustus den Altar wiederzuerrichten. Geplant und durchgeführt wurde das Vorhaben von Giuseppe Moretti. Die dazu erforderliche Bergung der Reste des Altars war damals eine technische Besonderheit: Um den noch immer darüber befindlichen Palazzo zu erhalten, wurde dieser aufwändig unterhöhlt und der Bereich um den Altar für die Zeit der Ausgrabungen durch eine Wand aus gefrorener Erde von der Umgebung isoliert. Die geborgenen Stücke wurden mit den z. T. bereits in alle Welt zerstreuten früheren Funden wieder zusammengesetzt und – wo deren Rückgabe nicht durchzusetzen war – zumindest um Gipsabgüsse der Originale zum fast vollständigen Altar ergänzt.
Dieser erhielt 1938 seinen Platz in einem schützenden Pavillon am Tiberufer. Allerdings wurde der rekonstruierte Altar bei der Aufstellung um 90° gedreht. Während bei der ursprünglichen Ausrichtung nach Osten der Eingang auf der Westseite lag, ist er heute im Süden. Mit dieser unhistorischen Anordnung wurde erreicht, dass sich der Relieffries mit der Opferprozession der Kaiserfamilie gegenüber dem unmittelbar benachbarten Augustusmausoleum befindet. Die beiden antiken Gebäude im Zentrum der Piazza Augusto Imperatore prägen heute den Platz. Im Frühjahr 2006 eröffnete am selben Ort das Museo dell’ Ara Pacis in einem Glasbau des Architektenbüros Richard Meier & Partners, das den Altar nun besser vor Überhitzung und Umweltverschmutzung schützen soll.
Das neue Bauwerk war jedoch unter den Einwohnern Roms stark umstritten. Der Bürgermeister Gianni Alemanno drohte im Wahlkampf zu den Parlamentswahlen in Italien 2008, das Museum des Architekten Richard Meier wieder abreißen zu lassen. Diese Pläne wurden nicht weiterverfolgt. [1]
Informationen:
Adresse:
Museo dell'Ara Pacis
Lungotevere in Augusta
00186 Roma - Italia
Informationen:
Telefon: +39 060608 (täglich von 09.00 - 19.00 Uhr;)
E-Mail: info.arapacis@comune.roma.it
Internet: http://en.arapacis.it/
Öffnungszeiten:
täglich geöffnet von 09.30 - 19.30 Uhr;
am 24. und 31. Dezember: 09.30 - 14.00 Uhr;
Letzter Einlass: 1 Stunde bevor Schließung;
Geschlossen: 1. Januar; 1 Mai; 25 Dezember;
Basilika San Lorenzo in Lucina
Die Basilika San Lorenzo in Lucina (lat: Sancti Laurentii in Lucina) ist eine dem heiligen Laurentius geweihte Kirche in Rom. Die Kirche befindet sich an der Piazza di San Lorenzo in Lucina und ist von außen betrachtet ein eher unscheinbares Kirchengebäude. Sie ist Pfarrkirche der gleichnamigen Pfarrei und Titelkirche der römisch-katholischen Kirche. Darüber hinaus war sie Stationskirche am Freitag der dritten Fastenwoche und steht im Rang einer Basilica minor. Bei Ausgrabungen in den 1980er und 1990er Jahren wurden unter der Kirche Reste des Solarium Augusti aufgefunden, sowie ein Baptisterium und Fundamente....
Weitere Informationen zur Basilika San Lorenzo in Lucina in Rom finden Sie hier....!
Augustusmausoleum
Das Mausoleum (ital.: Mausoleo di Augusto) auf dem Campus Martius in Rom, dem Marsfeld, ist eine im Jahr 29 v. Chr. von Kaiser Augustus (63 v. - 14 n.Chr.) für sich selbst errichtete Grabstätte, in der später auch einige seiner Nachfolger, weitere Angehörige der iulisch-claudischen Familie und andere bedeutende römische Persönlichkeiten beigesetzt wurden. Bei diesem Gebäude handelt es sich um einen kolossalen Rundbau von 87 Meter Durchmesser und ursprünglich einst etwa 44 Meter in der Höhe....
Weitere Informationen zum Mausoleum des Kaisers Augustus in Rom auf dem Marsfeld finden Sie hier....!
Wichtige Links:
- GEO Reisecommunity - Rom Reisetipps
- Kennen Sie schon die Katakomben in Rom?
- Rom aus erster Hand
- Stadtkarte von Rom
- Comune di Roma (Servizi Online)
- www.enit.it Italienische Zentrale für Tourismus
- Fori di Roma - La Storia - Information und Exhibition Center
- Pilgerzentrum Rom (Centro Pastorale Pellegrini di Lingua Tedesca)
- Tipps zum Romaufenthalt
Quellenverzeichnis:
1.: Die Informationen zum Friedensaltar Ara Pacis in Rom stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 23.06.2017!
Die Fotos "Ara Pacis - Back View - Autor: Quino" - "Vorderansicht des Altares - Autor: Chris Nas" werden unter den Bedingungen der Creative Commons "Attribution 2.0" „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported“ Lizenz veröffentlicht.