Forum Romanum Teil III.
Überblick
Diese Seite beschäftigt sich u.a. mit dem Gebäude der Curia Iulia, dem ehemaligen Sitz des römischen Senats, das über etwa 300 Plätze für die Senatoren verfügte. Heute von außen betrachtet ein eigentlich unscheinbares Gebäude, bestand es in der Antike jedoch aus dem Hauptgebäude und einem Nebengebäude, denen ein Portikus vorgelagert war, der von insgesamt 16 Säulen getragen wurde. In das Gebäude gelangte man über eine breite Stufenanlage von der Via Sacra.....
Es folgt ein Überblick der wichtigsten und besterhaltenen Gebäude im Forum - Forum Romanum Teil III.
Curia Iulia
Die Curia Iulia am Forum Romanum im antiken Rom war das Sitzungsgebäude des Senats. Sie wurde teilweise in neuerer Zeit restauriert. Der von Caesar begonnene Bau, der erst unter Kaiser Augustus im Jahr 29 v. Chr. fertiggestellt werden konnte, wurde teilweise auf der älteren Curia Cornelia wieder aufgebaut, die wiederum auf den Trümmern der Curia Hostilia aufgebaut wurde, von der man Reste unter der angrenzenden Kirche Santi Luca e Martina gefunden hat. Die Curia Iulia gestattete einen direkten Zugang zum neuen, unmittelbar anschließenden Caesarforum, das von Caesar 46 v. Chr. eingeweiht wurde und auf dem sich die Senatoren oft versammelten, solange das neue Sitzungsgebäude noch nicht verfügbar war.
Ihre jetzige Wirkung verdankt die Curia Iulia dem Umbau von 1932 bis 1937, der nach Möglichkeit versuchte, das Aussehen des Gebäudes im Gefolge des letzten Wiederaufbaus unter Kaiser Diokletian (nach einem verheerenden Brand im Jahr 283 nach Chr.) zu rekonstruieren. Der unter Mussolini herbeigeführte Zustand erweckt den Eindruck, eines der besterhaltenen Bauwerke der Spätantike in Rom zu repräsentieren. Dies ist allerdings darauf zurückzuführen, dass das Gebäude im 7. Jahrhundert n. Chr. in die Kirche San Adriano umgeformt wurde. Das zuletzt barocke Innere dieser Kirche wurde im Sinne des Zeitgeistes der 1930er Jahre in etwas verwandelt, was Antonio Cederna „eine Art Kulisse für Die letzten Tage von Pompeji“ nannte.
Die diokletianische Curia hat einen rechteckigen Grundriss. Außen wird sie von breiten Pfeilern gestützt, die in einer Flucht mit der Fassade liegen und mit Giebeln bekrönt sind. In der Fassade sind auf unterschiedlicher Höhe noch die Spuren mittelalterlicher Begräbnisnischen in der Mauer zu sehen. Die mit Entlastungsbögen versehenen Außenmauern aus Ziegelsteinen, die von großen Fenstern durchbrochen werden, waren ursprünglich im unteren Teil mit Marmorplatten verkleidet, von denen noch spärliche Reste links vom Eingang erhalten sind, im oberen Teil waren sie mit Stuck verkleidet, der Marmorplatten darstellen sollte. Eine kurze Treppe, die in unserer Zeit erneuert wurde, führt in den Saal der Curia.
Die bronzenen Eingangstüren sind Nachbildungen, die Originale wurden zu Beginn des 17. Jahrhunderts in der Basilika San Giovanni in Laterano angebracht. Der große Innenraum besitzt eine Höhe von 21 m, eine Breite von 18 m und eine Länge von 27 m. Der Raum ist noch größtenteils mit dem Fußboden aus der Zeit Diokletians ausgestattet, der aus Marmor mit Intarsien andersfarbigen Gesteins, darunter Serpentin (grün) und Porphyr (dunkelrot), gebildet wurde. Es ist ein besonders wertvoller Fußboden, der auf Grund der verwendeten Technik opus sectile, „geschnittenes Werk“, genannt wird. Diese Technik war zu Beginn der spätrepublikanischen Zeit eine verbreitete Alternative zu Mosaikfußböden.
In der Spätantike wurde sie fast ausschließlich in öffentlichen und sakralen Gebäuden verwendet. Der Saal ist in drei längliche Abschnitte geteilt. Den linken und rechten nehmen jeweils drei breite, niedrige Stufen ein, auf denen die Sessel der ca. 300 Senatoren standen. Zwischen den beiden Türen in der Rückwand liegt ein breiter Sockel, auf dem der Vorsitzende Platz nahm. In der Curia sind heute zwei große Reliefs ausgestellt, die als Plutei oder Anaglypha Traiani bekannt sind. Sie wurden in der Mitte des Forumsplatzes gefunden. Auf den Reliefs sind Szenen aus dem Prinzipat Trajans dargestellt. Als zeitgenössische Darstellungen des Forums, auf dem sich die Szenen abspielen, sind die beiden Reliefs von hohem Wert [1].
Kirche Sant'Adriano al Foro Romano
Die Kirche Sant'Adriano (ital.: Chiesa Sant'Adriano al Foro Romano) im Forum Romanum ist eine ehemalige Kirche in Rom. Sie befindet sich im X. Rione (Stadtteil) Campitelli, im Inneren Bereich des Forum Romanum. Die Kirche ist heute als solche nicht mehr zu erkennen, weil sie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dekonsekriert wurde. Vorher befand sich in diesem Gebäude die Curia Iulia, der ehemalige Sitz des römischen Senats. Der gute Erhaltungszustand des ehem. römischen Gebäudes wird auf die Umwandlung in eine Kirche zurückgeführt. Die Curia Iulia, zu deren Bestimmung das Gebäude nach der Profanierung wieder wurde, erfuhr eine Rekonstruktion, bei der nach Möglichkeitversucht wurde, das Aussehen des Gebäudes im Gefolge des letzten Wiederaufbaus unter Kaiser Diokletian (nach dem Brand im Jahr 283 nach Chr.) wiederherzustellen.
Geschichte
Im Jahr 625 entschloss sich Papst Honorius I. (Papst von 625 bis 638), in das Gebäude der Curia Iulia auf dem Forum Romanum eine Kirche zu integrieren. Die Kirche wurde einem Märtyrer der Katholischen Kirche, Adrian von Nikomedien, gweiht. Sankt Adrianus oder Adrian von Nikomedien (Hadrian von Nikomedia; † 306) war ein römischer Offizier und christlicher Märtyrer, der nach der Legende am 4. März 306 in Nikomedia unter dem römischen Kaiser Galerius Valerius Maximianus, einem erbitterten Gegner des Christentums, durch das Abschlagen der Hände, das Zertrümmern der Beine auf einem Amboss und anschließende Enthauptung den Tod fand. Dies bestätigt der Bibliothekar der römischen Kirche, Anastasius: "Fecit ecclesiam Hadriano martyri in Tribus Fatis, quam et dedicavit et dona obtulit".
Papst Hadrian I. (Papst von 772 - 795) stattete sie mit vielen Vorteilen aus und erhob sie in den Rang einer römischen Titeldiakonie (in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts). Die Kirche erlebte mehrere größere Renovierungen, darunter eine im Jahr 1228 unter Papst Gregor IX. (1167 - 1241). Der Boden des alten römischen Senats wurde um drei Meter angehoben und der Raum wurde in eine dreischiffige Kirche unter Verwendung antiker Säulen umgestaltet. Weiterhin wurde eine Apsis hinzugefügt und unter dem Hauptaltar errichtete man eine halbrunde Krypta. Später geriet das Gebäude in Vergessenheit und im 16. Jahrhundert wurde es aufgegeben; es diente u.a. als Scheune und rustikales Bauernhaus. Im Jahre 1589 schenkte Papst Sixtus V. (1521 - 1590) die Kirche dem spanischen Mercedarier-Orden, die ein an die Kirche angrenzendes Kloster errichteten.
Dazu rief der Orden alle Klöster in Spanien und Lateinamerika auf, für die Errichtung des Klosters und die Restauration der Kirche zu spenden. Am Ende des 16. Jahrhunderts wurde die große antike Bronzetür der Curia Iulia der Basilika San Giovanni in Laterano zur Verfügung gestellt. In den Jahren von 1654 - 1656 wurde die Kirche von Martino Longhi dem Jüngeren im Stil des Barock umgebaut. Im Jahr 1825 erhob Papst Leo XII. (1760 - 1829) die Kirche Sant'Adriano als Pfarrei. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Kirche entweiht und durch fragwürdige archäologische Kriterien aller bis dahin aufgewendeten kirchlichen- und baulichen Strukturen beraubt, um die alte Curia Iulia wieder in Blickpunkt des Geschehens zu bringen.
U.a. wurde das Kirchenschiff zurückgebaut, die Krypta und die Apsis verschwanden und der größte Teil der Inneneinrichtung wurde an die Kirche Santa Maria della Mercede e Sant'Adriano abgegeben. Darunter ein Werk aus der Schule Raffaels "Heilige Familie" und das Gemälde "Herz Jesu" von Carlo Maratta (1625 - 1713).
Der Ursprung des Gebäudes schien im 19. Jahrhundert noch nicht allgemein bekannt gewesen zu sein. In der Beschreibung Roms, veröffentlicht im Jahr 1844 ist u.a. über die Kirche Sant'Adriano al Foro Romano zu lesen:
"(...) Man hat die Vorderseite nebst einem Theile der Seitenmauern für den Rest eines Gebäudes des alten Roms gehalten: aber der ganze Ziegelbau ist zu schlecht selbst für die Theodosische Zeit. Das Innere des Gebäudes hat durch die von dem Cardinal Cusani, im Pontificate Sixtus V., und von Alexander VII. veranstalteten Erneuerungen einen durchaus modernen Character erhalten. Den Hauptaltar schmucken zwei schöne Porphyrsäulen".
Beschreibung Roms - ein Auszug aus der Beschreibung Roms von Ernst Platner und Ludwig Urlichs - Stuttgart und Tübingen, J.G. Gotta'scher Verlag, 1845, Seite 269!
Video Stadt Rom - Forum Romanum
Palatin
Der Hügel des Palatin wird durch die kleinen Senken des Forum Romanum und des Circus Maximus begrenzt. Der Name des Hügels - einer der sieben Hügel von Rom - stammt wahrscheinlich von Pales ab, der Göttin der Hirten. Auf diesem Hügel hat Romulus der Tradition zufolge am 21. April 753 v. Chr. diese Stadt gegründet. Ausgrabungen zeigen jedoch, das die Siedlungsgeschichte dieses Hügels wesentlich älter ist. Hier standen die Häuser und Paläste römischer Senatoren und Kaiser wie....
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Kapitolinischer Hügel
Einst war der Kapitolinische Hügel der Mittelpunkt des antiken Rom und an seinen höchsten Stellen erhoben sich die Tempel der Juno Moneta und der Jupiter Tempel. Der Kapitolinische Hügel ist einer der sieben Hügel Roms und gleichzeitig auch der kleinste. Von der Piazza de Aracoeli führen eine Treppe und eine Straße hinauf zum Kapitol. Auf dem Kapitolsplatz steht das Reiterstandbild Mark Aurels in der Mitte und im Hintergrund steht der Senatorenpalast. In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts....
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Kapitolinische Museen
Die Kapitolinischen Museen sind ein Museum der Stadt Rom und bestehen heute aus mehreren Antikensammlungen und Kunstgalerien. Die bedeutendsten befinden sich auf dem Kapitolshügel, oberhalb des Forum Romanum im Konservatorenpalast und dem Palazzo Nuovo. Die Kapitolinischen Museen gehen zurück auf das Jahr 1471, als die Stadt Rom eine Sammlung von Skulpturen griechischer und römischer Götter des Altertums von Papst Sixtus IV. (1414 - 1484) erhielt. Auch in den folgenden Jahren wurde die Sammlung vor allem um vatikanische Bestände erweitert....
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Mamertinum
Eine Besonderheit im Forum Romanum ist der sogenannte "Mamertinische Kerker", auch als Carcer Tullianus oder Carcer Mamertinus bekannt. Hier soll nach christlicher Tradition der Apostel Peterus in Ketten während der Herrschaft des Kaisers Nero inhaftiert worden sein. Auch der Apostel Paulus wird in diesem Zusammenhang erwähnt, jedoch der Name St. Peter in Ketten ist vielen geläufig. Der Ursprung dieses Oratoriums ist sehr alt und stammt aus den frühen Tagen der Kirche in Rom. Über Jahrhunderte hinweg bewahrten die Christen....
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Circus Maximus
Der Circus Maximus (ital.: Circo Massimo - so heißt auch die Metro Station am südlichen Ende) war der größte Circus im antiken Rom. Sein Fassungsvermögen soll laut Dionysios von Halikarnassos im Ausbaustand zur Zeit des Augustus 150.000 Plätze, zur Zeit des älteren Plinius 250.000 Plätze betragen haben. Die Baugeschichte des Circus Maximus beginnt im 6. Jahrhundert v. Chr., als das sumpfige Murciatal zwischen Palatin und Aventin trockengelegt wurde. Bald schon konnte das Gelände für verschiedene Wettkämpfe genutzt werden...
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Kolosseum
Eines der bekanntesten Bauwerke der Welt steht in der Stadt Rom- das Kolosseum. Die Via Nicola Salvi im Norden, die Piazza del Colosseo im Osten und die Via Celio Vibenna im Süden umschließen das Gelände des antiken Gebäudes. Im Südwesten der Ruine befindet sich der sogenannte Triumphbogen des Kaisers Konstantin und das antike Forum. Eigentlich heißt das zwischen den Hügeln Esquilin, Caelius (Celio) und Palatin gelegene Kolosseum Amphitheatrum Flavium. Die antike Bezeichnung wird von den Kaisern der flavischen Dynastie abgeleitet, in deren Herrschaftszeit das Kolosseum errichtet wurde.
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Wichtige Links:
- GEO Reisecommunity - Rom Reisetipps
- Kennen Sie schon die Katakomben in Rom?
- Rom aus erster Hand
- Stadtkarte von Rom
- Comune di Roma (Servizi Online)
- www.enit.it Italienische Zentrale für Tourismus
- Fori di Roma - La Storia - Information und Exhibition Center
- Pilgerzentrum Rom (Centro Pastorale Pellegrini di Lingua Tedesca)
- Tipps zum Romaufenthalt
Quellennachweis:
1.: Die Informationen zur Curia Iulia auf dem Forum Romanum in Rom, stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 06.02.2016! Die Fotodateien "Curia Iulia - Reste eines Frecos in einer Nische aus der Zeit der Kirche Sant'Adriano al Foro Romano (2 Fotos) - Autor: Lalupa" - "Rekonstruktion der Curia - Autor: Lasha Tskhondia" werden unter den Bedingungen der Creative Commons "Attribution 2.0" „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported“ Lizenz veröffentlicht.
2.: Die Informationen zur Kirche Sant'Adriano al Foro Romano in Rom, stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 06.02.2016!