Mailand
Überblick
Eine der bekanntesten Städte Italiens neben Rom ist Mailand. Milano, wie die Italiener sie nennen, ist die Modemetropole des Landes. Die Stadt ist mit 1,3 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Italiens und Hauptstadt der Region Lombardei sowie der Metropolitanstadt Mailand. Die Metropolregion Mailand wird mit 7.4 Millionen Einwohnern angegeben und zählt somit zu den größten italienischen Ballungsräumen. Einst eine Gründung keltischer Siedler, erlebte die Stadt im Römischen Reich einen raschen Aufschwung. Mailand unterstand in seiner Geschichte dem Einfluss deutscher, französischer und österreichischer Kaiser und wuchs nach der Einigung Italiens zur größten Industriestadt des Landes.
Sie ist heute die führende Kultur-, Medien- und Modemetropole Italiens, eine Universitätsstadt und ein internationaler Finanzplatz als Sitz der Italienischen Börse. Für einige ist nicht Rom die Hauptstadt des Landes Italien sondern Mailand. Sie beherbergt ein Weltkulturerbe, historisch bedeutsame Bauwerke und vielfältige Kunstschätze, die mehrere Millionen Touristen pro Jahr anziehen. Die Messestadt ist dank ihrer verkehrsgünstigen Lage in der oberitalienischen Poebene ein Knotenpunkt des Schienen- und Autobahnnetzes und zweitgrößtes Luftfahrtdrehkreuz Italiens mit drei internationalen Flughäfen. Der Name Mailand leitet sich vom italienischen Milano ab, das aus der ursprünglich keltischen Bezeichnung Mediolanum hervorging und „in der Mitte der Ebene“ bedeutet.
Via Dante
Die Via Dante ist eine wichtige und elegante Fußgängerzone im Zentrum von Mailand, Italien. Sie verbindet die Piazzale Cordusio (Cordusio - Mailand Metro) und den Largo Cairoli (Cairoli - Mailand Metro). Die Flaniermeile liegt in der Nähe des Castello Sforzesco und ist nach dem Florentiner Dichter Dante Alighieri benannt. Die Via Dante ist bekannt für mehrere Theater, Geschäfte, Restaurants, Cafés, Paläste und Bars. Die Straße besitzt weiterhin zahlreiche schöne Gebäude, hauptsächlich aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Bemerkenswert ist das Piccolo Teatro der Stadt (wörtlich "kleines Theater"). Bis zum Jahr 1958 enthielt die Straße mehrere Verkehrsverbindungen und eine Straßenbahnlinie. Ab 1996 wurde die Straße vollständig in eine Fußgängerzone umgewandelt.
Galleria Vittorio Emanuele II.
Gegenüber dem Mailänder Dom - Piazza del Duomo - befindet sich das Kaufhaus Rinascente. Im 8. Obergeschoss kann man in der Bar bei einem italienischen Cafè und einem kleinen Imbiss den Blick auf den Dom genießen. Hinweis für den Geldbeutel: ein Cafè im Stehen (an der Bar) kostet i.d.R. 80 Cent, am Tisch bezahlt man oft ein Vielfaches. Vom Dom aus linker Hand eröffnet sich die Galleria Vittorio Emanuele II. Sie verbindet den Domplatz (Piazza del Duomo) mit der Piazza della Scala. Im Jahr 1877 erbaut, ist sie der Salon Mailands mit ihren Luxusgeschäften und Restaurants. Das Dach der Galleria bildet ein Kreuz, was vom Dach des Doms gut zu erkennen ist.
Die Galleria Vittorio Emanuele II. ist das älteste aktive Einkaufszentrum der Welt und beherbergt das Town House Galleria, das erste Sieben-Sterne-Hotel in Mailand, Italien. Die Galleria befindet sich in einer vierstöckigen Doppelarkade im Zentrum von Mailand und ist nach Victor Emanuel II., dem ersten König des Königreichs Italien, benannt. Es wurde 1861 entworfen und zwischen 1865 und 1877 vom Architekten Giuseppe Mengoni erbaut. Die Baustruktur besteht aus zwei Arkaden mit Glasgewölbe, die sich in einem Achteck über die Straße zwischen der Piazza del Duomo und der Piazza della Scala erstrecken. Die Straße ist mit einem Bogen aus Glas und Gusseisen überdacht, ein beliebtes Design für Arkaden aus dem 19. Jahrhundert, wie die Burlington Arcade in London, die als Prototyp für größere verglaste Einkaufspassagen diente, beginnend mit der Galerie Saint-Hubert in Brüssel ( 1847 eröffnet), der Passazh in St. Petersburg (eröffnet 1848), die Galleria Umberto I. in Neapel (eröffnet 1890) und die Budapester Galleria.
Mailänder Dom
An der Piazza dei Mercanti vorbei eröffnet sich der Blick auf den Dom der Stadt Mailand, der sowohl innen wie von seiner Dachaussicht überwältigend ist. Der Dom zu Mailand (Duomo di Santa Maria Nascente) ist die Kathedrale des Erzbistums Mailand. Bereits im Jahr 1386 begann man mit den Bauarbeiten im damaligen Herzogtum Mailand und es sollte sehr lange dauern, bis der Dom in seiner heutigen Form fertiggestellt werden konnte. Fast 600 Jahre dauerte es, und man kann es an den verschiedenen Baustilen ablesen. Das macht den Dom - Santa Maria Nascente - so einzigartig in Europa. Der im Stil der Spätgotik errichtete Dom ist auch gleichzeitig eines der größten kirchlichen Bauwerke in Europa.
Sehenswert im Inneren des Domes sind die Kirchenfenster mit dem unterschiedlichsten Motiven, der Domschatz und die Krypta mit dem gläsernen Sarg des heiligen Borromäus, einst Bischof von Mailand. Borromäus starb am 3. November 1584 in Mailand und wurde in der Krypta des Mailänder Doms beigesetzt. Er wurde am 1. November 1610 heilig gesprochen. Die Organisation der kath. Haus- und Volksbüchereien, 1844 in Bonn gegründet, hieß ursprünglich Borromäusverein, in Erinnerung an das volkserzieherische Vorbild des Heiligen [1]. Vom Dach des Doms eröffnet sich ein herrlicher Blick über die gesamte Stadt und bei guter Sicht über die Alpen. In jahrhundertelanger Arbeit wurde hier das größte Werk der gotischen Baukunst in Italien errichtet. Nach der Peterskirche im Vatikan ist der Mailänder Dom die zweitgrößte italienische Kirche.
Nach einer Besichtigung von Außen und Innen lohnt sich ein Aufstieg auf das Dach. Im Museum des "Palazzo Reale" auf dem Domplatz (Piazza del Duomo) erfährt der interessierte Besucher mehr über die Geschichte und Bauweise des Doms. Beachten Sie bitte, dass Italien streng katholisch ist und der Einlass in die heilige Stätte nur in angemessener Kleidung erlaubt ist- keine kurzen Hosen und ärmellose Shirts! Der Eintritt erfolgt von der Piazza del Duomo. Auf der linken Seite im hinteren Bereich des Doms befinden sich eine Treppe und der Aufzug zur Dachterrasse (Preis für den Aufstieg zu Fuß 8,- Euro - mit Aufzug 13,- Euro, die sich lohnen - Stand 2016).
Informationen:
Adresse:
Duomo di Milano
Veneranda Fabbrica del Duomo
Via Arcivescovado, 1
20122 Milan - Italy
Telefon: +39 02 72022656
Fax: +39 02 72022419
Internet: www.duomomilano.it
Öffnungszeiten:
Montags - Freitags: 0800 - 22.00 Uhr;
Samstags: 08.00 - 16.00 und 19.00 - 22.00 Uhr;
Sonntags: 13.30 - 15.30 und 19.00 - 22.00 Uhr;
Eintritt: 2,- Euro (inkl. S. Carlo Scurolo und Museum)
Palazzo Reale
Der Königliche Palast (Palazzo Reale) in Mailand ist das Stadtschloss von Mailand. Hier residierten unter anderem die Habsburger in der Lombardei. Die Residenz befindet sich im Südosten vom Domplatz. Das jetzige äußere und innere Erscheinungsbild wurde unter der Herrschaft der Kaiserin Maria Theresia geprägt. Nach der Wiedervereinigung von Italien unter den Savoiern wurde das Schloss zu deren Stadtschloss erhoben, 1919 aber vom Königshaus an den italienischen Staat abgegeben. Schon bei der Schaffung des Domplatzes war der Ostflügel des Baus gekappt worden. In den 1930er Jahren kam es zu einer weiteren Beeinträchtigung: etwa 60 Meter des langen Flügels wurden der Errichtung des faschistischen Palazzo dell’Arengario geopfert. Das Schloss erlitt am 15. August 1943 als Folge eines britischen Bombenangriffs schwere Brandschäden. Die Decke der Karyatiden-Halle stürzte ein. Die Renovierung des Schlosses erfolgte zunächst langsam und teilweise. Erst seit der Jahrtausendwende wird das Schloss komplett restauriert.
Chiesa Santa Maria delle Grazie
Leonardo da Vincis Werk "Letztes Abendmahl" ist in der Mailänder Kirche St. Maria delle Grazie zu bewundern. Die Chiesa Santa Maria delle Grazie ist eine der schönsten italienischen Kirchen und typisch für die Architektur Mailands. Sie wurde von den Dominikanern zwischen 1463 und 1482 errichtet. In den Jahren 1495 - 1498 entstand das berühmte Wandfresko „Letztes Abendmahl“ von Leonardo da Vinci. Obwohl das Werk im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört wurde, gelang es, das wertvolle Wandfresko zu retten.
Leonardo da Vinci
In den Jahren 1494 -1498 schuf Leonardo da Vinci sein berühmtes "Abendmahl", in dem Jesus verkündet, dass er von einem seiner Jünger verraten werden wird: "Doch seht, die Hand dessen, der mich ausliefern wird, ist mit meiner auf dem Tisch. Der Menschensohn geht zwar den Weg, der ihm bestimmt ist. Aber weh dem Menschen, durch den er verraten wird." Da begannen sie zu streiten untereinander, wer von ihnen das wohl sei, der dies tun würde (Lk 22,21-23). Leonardo da Vinci (1452 - 1519), genialer Wissenschaftler und Künstler, hat der Menschheit mit seinem Abendmahl ein rätselhaftes Werk hinterlassen, das Fragen unbeantwortet läßt und damit geheimnisvoll und wunderbar bleibt.
Informationen:
Informationen zur Reservierung: Achtung - Kein Einlaß ohne Vorbestellung!
Reservierungen unter Telefon: +39 02 92 800 360 oder www.vivaticket.it/?op=cenacoloVinciano!
Der Eintritt erfolgt in Gruppen bis jeweils max. 25 Personen, der Rundgang dauert ca. 20 Minuten.
Eintrittspreise (Stand: 2010 - die Tickets sind an der Kasse zu zahlen):
- Normal: 8,00 Euro
- Reduzierte Tickets für Bürger der EU:
- Studenten bis 25 Jahre): 4,75 Euro
- unter 18 und über 65 Jahre: 1,50 Euro
Tägliche Führungen werden nur in englisch (dienstags bis sonntags jeweils 9:30 Uhr und 15:30 Uhr) und italienisch (dienstags bis sonntags jeweils 10:00 Uhr und 16:00 Uhr) angeboten. Für deutschsprachige Besucher gibt es an der Kasse Audioguides auszuleihen (2,50 Euro/St. bzw. 4,50 Euro für 2 Personen).
Mailänder Scala
Am Ende der Galerie Vittorio Emanuele II. erreicht man die Piazza della Scala. Das Teatro alla Scala wirkt von außen eher schlicht. Im Jahr 1778 erbaut, ist es heute das berühmteste Operhaus der Welt. Fassade und der prunkvolle Theaterraum sind im neoklassizistischem Stil errichtet. Der Theaterraum bietet 2800 Zuschauern in 4 Logenrängen und 2 Galerien Platz. Nach fast dreijähriger Rekonstruktion fand am 7. Dezember 2004 die feierliche Wiedereröffnung der Mailänder Scala unter ihrem Intendanten Riccardo Muti mit der Oper Antonio Salieris "Europa riconosciuta " statt. Salieri schrieb sein Werk zur Einweihung der Mailänder Scala am 3. August 1778.
Erneuerung
Nicht nur der Theaterraum mit seiner roten Samtbestuhlung und den Logen in rotem Damast wurden erneuert, sondern der gesamte hintere Komplex mit Chor- und Orchestersälen sowie die Bühnentechnik wurden komplett erneuert. Begleitet wurde die Wiedereröffnung durch verschiedene Ausstellungen in den Mailänder Museen (u.a. Ausstellung über Antonio Salieri im Palazzo Reale, im Museum Poldi Pezzoli, in der Triennale). Um dem gestiegenen Kulturbedarf Rechnung zu tragen und für die Zeit der Rekonstruktion wurde im Januar 2002 das Teatro degli Arcimboldi eröffnet und nimmt seitdem einen festen Platz im Mailänder Musikgeschehen ein.
Palazzo Sforza
Im 14. Jahrhundert wurde die heute noch imposante Verteidigungsburg von Galeazzo II. Visconti erbaut. Der älteste Teil, genannt "Porta Giovia", wurde 1360 - 1370 entlang der mittelalterlichen Stadtmauer mit dem gleichnamigen Stadttor gebaut. Die Arbeiten wurden von den nachfolgenden Generationen (Gian Galeazzo und Filippo Maria) weitergeführt, so dass ein quadratisches Kastell von jeweils 180 Meter Seitenlänge und 4 Türmen entstand.
Bildquelle: © Joakant / PIXELIO
Francesco Sforza
Francesco Sforza, General und Ehemann von Bianca Maria Visconti, Tochter des Herzogs von Mailand, Filippo Maria Visconti, übernahm das Schloss 1450 und begann mit Erweiterungsarbeiten. Es entstand der vom Architekten Filarete entworfene 70 Meter hohe Uhrturm (Torre del Filarete) in der Mitte der Fassade des Hauptportals. Durch das Tor gelangt man in den Innenhof, der früher als Exerzierplatz diente. Auf beiden Seiten des Hofes befinden sich Tore mit Zugbrücken.
Aktuelle Informationen zur Stadt Mailand in Norditalien
Quellennachweis:
1.: Informationen zum Bischof Karl Borromäus bei Kathpedia, die freie katholische Enzyklopädie, zuletzt abgerufen am 29.01.2016!
Die Fotos "Via Dante - Autor: Krzysztof Dobrzanski" - "Innenansicht des Mailänder Doms - Foto: Max Ryazanov" - "Chiesa Santa Maria delle Grazie - Autor: Marco Bonavoglia" sind lizenziert unter der Creative Commons "Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported", deren Bedingungen wir hiermit weitergeben.