Gardasee - Sirmione
Überblick
Sirmione ist eine Ortschaft am Gardasee (Lago di Garda) in Italien. Der Ort liegt im Süden des Gardasees zwischen den Städten Brescia und Verona. Sirmione besitzt nach dem Stand der letzten Volkszählung 8217 Einwohner (Stand 31. Dezember 2016). Das historische Zentrum der Ortschaft liegt auf einer Halbinsel, die in den See hineinragt. Sirmione gehört zur Provinz Brescia in der italienischen Region Lombardei. Der Landzipfel auf dem Sirmione liegt, hat die Form eines Dreiecks mit der größten Seitenlänge von 1250 m und einer Breite von 750 m und besteht aus drei Hügeln: „Cortine“, „San Pietro in Mavino“ und den „Grotten des Catull“, die schon in römischer Zeit eine Rolle spielten.
Sirmione liegt etwa 68 Meter über dem Meeresspiegel. Das Klima in Sirmione ist mild, wie überall am Gardasee, nicht zuletzt auch durch eine in unmittelbarer Nähe von Sirmione im Gardasee entspringende Thermalquelle, deren Wasser reich an Schwefel, Brom und Jod ist. Die Sommer am Gardasee sind warm, aber nicht zu heiß, und die Winter sind mild mit wenig Regen. Im Altertum war das Südufer des Gardasees von einem dichten Wald bewachsen. Heute ist die Vegetation mediterran geprägt und besteht zu großen Teilen aus Olivenbäumen. Geografisch ist Sirmione eine Besonderheit- ein Teil des Stadtgebietes befindet sich auf einer Landzunge, die etwa 4 Kilometer in den Gardasee hineinragt.
Sirmione
Wie zuvor erwähnt, besitzt die italienische Ortschaft etwa 8120 Einwohner und liegt am Südufer des Gardasees. Sirmione gehört zur Provinz Brescia in der italienischen Region Lombardei. Auf der Landzunge befinden sich drei Hügel, von denen eine Erhebung sicherlich am interessantesten ist: die sogenannten "Grotten des Catull". Den Zugang zur Nordspitze der Landzunge bewacht das Castello Scaligero, eine sehenswerte Befestigung, die auf den Fundamenten eines römischen Kastells gegründet wurde. Am äußersten Punkt der Halbinsel von Sirmione haben sich die Reste einer großen römischen Villa erhalten, welche sich innerhalb eines ausgedehnten Olivenhaines befinden und seit Jahrhunderten unter dem Namen „Grotten des Catull" (Le grotte de Catullo) bekannt sind.
Dichter Catull
Der Name der Ruinen ist irreführend, da es sich weder um Grotten noch um einen Ort handelt, an dem Catull wohnte. Der Dichter Catull (85 - 54 v. Chr.) hatte in Verona gelebt und den Ort von Zeit zu Zeit besucht, um hier Ruhe und Erholung zu finden. In seinen Versen ("Salve o venusta Sirmio" – „Sei gegrüßt, du liebliches Sirmione“) besang er die Schönheit des Ortes. Tatsächlich wurde die Villa erst nach Catulls Tod erbaut- in der augusteischen Epoche. Gleich nach dem Eingang zu den archäologischen Ausgrabungen gelangt man zum Museum, wo Objekte aus frühgeschichtlicher, römischer und langobardischer Zeit ausgestellt sind, welche bei den Ausgrabungen der römischen Villa und bei weiteren archäologischen Untersuchungen in Sirmione und an anderen Orten am Gardasee zum Vorschein gekommen sind.
Nach den teilweisen Ausgrabungen wurde festgestellt, dass es sich bei den Gebäuden vermutlich um ein antikes Sanatorium mit einem Thermalbad handelte. Die Villa ist vermutlich im 4. Jahrhundert eingestürzt. Die in dem kleinen Museum am Eingang der Villa ausgestellten Funde deuten darauf hin, dass die Villa einmal mit großer Pracht ausgestattet gewesen war. Von dieser Villa, die umgeben ist von Olivenhainen, ist nichts erhalten geblieben, außer einigen Fundamenten, Wänden und den gewaltigen Stützmauern unter der eigentlichen Villa und einigen Nebengebäuden. Weiterhin interessant in diesem Gebiet sind die sogenannten Thermalbäder des Catull (Terme di Catullo).
Thermalbäder des Catull
Das Wasser von Sirmione ist reich an Schwefel, Brom und Jod und ist hyperthermisch. Es entspringt im Becken des Monte Baldo in Venetien auf 2200 m Höhe, von wo das Wasser die Quellen von Boiola, Virgilio und Catullo mit einer Temperatur von 69 °C erreicht. Bereits die Römer kannten und nutzten die heilende Wirkung des warmen Wassers, das auf dem Grund des Gardasees entspringt. Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte ein Junge die römischen Bleirohre, die in 18 Meter Tiefe verlaufen und das Thermalbad in den Grotten des Catull mit warmem Wasser versorgten. Im Jahre 1889 gelang es schließlich einem venezianischen Taucher, Rohre in einer Felsspalte zu verlegen, die das warme Wasser zum Festland leiteten.
Das Therapiezentrum „Thermalbäder des Catull“ (Terme di Catullo) konnte errichtet werden. Das Thermalwasser wird zur Linderung bestimmter Formen der Schwerhörigkeit, aber auch zur Therapie von Hautkrankheiten, Rheumatismus und Erkrankungen der Atemwege eingesetzt. [1] Heute hat Sirmione besonders als gehobener Ferienort mit seinen zahlreichen Hotels und sonstigen Ferienunterkünften, gastronomischen Einrichtungen und Geschäften mit weit gefächertem Angebot Bedeutung erlangt. Der Ausflugstourismus, in Form von tausenden von Tagesausflüglern, hat den Ort das ganze Jahr tagsüber fest im Griff. Mit seinen hochmodernen Kureinrichtungen verfügt Sirmione über das größte private Thermalzentrum Italiens. Die Altstadt von Sirmione ist durch enge Gassen und ruhige Plätze geprägt, in denen der Besucher zahlreiche Boutiquen und Antiquitätenläden, Cafés und Restaurants findet.
Persönlichkeiten
Zu den Persönlichkeiten, die hier in Sirmione einst lebten, zählen der eingangs erwähnte Dichter Catull, dessen Villa aber wohl erst nach seinem Tod entstanden ist. Kurt von Koseritz, ein anhaltischer Staatsmann und Erbauer der Villa von Koseritz (auf einem der drei Hügel der Halbinsel) lebte hier bis zum Ausbruch des 1. Weltkriegs, danach wurde er enteignet und das Anwesen in ein Hotel umgewandelt (heute das Hotel Villa Cortine). Last but not least fand auch die griechisch-amerikanische Opernsängerin Maria Callas (1923 - 1977) die Umgebung von Sirmione so schön, dass sie sich hier eine Villa erbauen ließ, in der sie mit Giovanni Battista Meneghini zwischen 1950 und 1959 lebte.
Geschichte
Die Geschichte der Halbinsel reicht bis in die Steinzeit im 2. Jahrtausend v. Chr. zurück. Bereits im 17. Jahrhundert v. Chr. entstanden im flachen Wasser Ansiedlungen von Pfahlbauten, die sich von Salò bis Garda ausdehnten. Nach und nach wurde auch das Festland besiedelt, wenngleich keine Dokumentation über die Besiedlung vor der Zeit der Römer existiert. Es wird vermutet, dass auf der Halbinsel dank ihrer einzigartigen, Schutz bietenden Form schon sehr früh Ansiedlungen entstanden sind. Zur Zeit der Römer war die Halbinsel ein Ferienort höhergestellter Familien. Von den in dieser Zeit entstandenen drei Villen sind heute nur die „Grotten des Catull“ auf dem letzten der drei Hügel erhalten.
Der Poet Gaius Valerius Catullus, der im 1. Jahrhundert v. Chr. in Rom lebte, hat diesen Ort gelegentlich besucht und so der Villa ihren Namen gegeben. Sirmione erlangte große Bedeutung durch seine Lage an wichtigen Verkehrswegen. Im „Itinerarium Antonini“, einem Verzeichnis der Römischen Reichsstraßen aus dem 3. Jahrhundert, wird bereits die Existenz eines Ortes erwähnt, wo die Reisenden anhalten konnten, dem „mansino Sermione“, der in der Mitte der Straße zwischen Brescia und Verona lag. Unter der Herrschaft der Langobarden, die sich im Jahre 568 in Oberitalien verbreiteten, entstanden verschiedene Klöster und Kirchen, von denen heute fast nichts erhalten ist.
Nach den Geschehnissen der Inquisition in den 1250er Jahren in Südfrankreich zogen sich die überlebenden Katharer und Patariner nach Norditalien zurück. Sie konnten die Festung Sirmione als letzte Zufluchtsstätte halten. Im 13. Jahrhundert dehnte die Familie della Scala ihr Herrschaftsgebiet bis zum Gardasee aus und übernahm 1262 in Verona und Sirmione die Regierungsgeschäfte. 1276 ging Mastino I. della Scala gegen die tiefreligiösen Patariner vor, die sich über den Reichtum und die Macht der Kirche empörten. Die Burg wurde eingenommen und von denen, die auch schon 1244 in Montségur gelitten hatten, blieben 200 übrig, die zwei Jahre später als Ketzer auf dem Scheiterhaufen in der Arena von Verona verbrannt wurden. Unter den Scaligern und während der Herrschaft der Venezianer wurden die römischen Befestigungsanlagen um- und ausgebaut.
Scaligerburg (Castello Scaligero)
Eine besondere Sehenswürdigkeit in Sirmione ist die Scaligerburg (ital.: Castello Scaligero) direkt vor der Altstadt. Man kommt nicht an ihr vorbei, wenn man vom Festland zum nördlichen Zipfel von Sirmione laufen will. Eine Brücke verbindet an dieser Stelle die Neustadt mit der Altstadt. Die Burg mit einem großen Hafenbecken und einer Ringmauer schließt das Städtchen vom Festland ab. Die Scaliger bauten aus dem alten Römerkastell in Sirmione im 13. Jahrhundert (ab 1259) auf Wunsch des Stadtherrn von Verona, des Mastino I. della Scala, auf dem ersten der drei Hügel die wehrhafte Burg mit den typischen Schwalbenschwanzzinnen, die direkt am Wasser lag und dem Hafen der Gardasee-Flotte Schutz bot. Sie diente vorrangig zur Verteidigung und Machtdemonstration der Scaliger und prägt heute das Bild von Sirmione.
Nur über eine Zugbrücke gelangt man über die tiefen Wassergräben durch ein Portal mit den Wappen der Scaliger (eine Leiter) und der Venezianer (Markuslöwe) in die Burg, von der aus man den Zugang zur Ortschaft kontrollieren konnte. Schießscharten zeigen, wie die Burgsoldaten von hier aus den Weg nach Sirmione kontrollierten. Bei einem Rundgang über die Wehrgänge und durch die Ecktürme kann sich der Besucher ein Bild von dem ausgeklügelten Verteidigungssystem aus dicken Mauern, Treppen und Zugbrücken machen. Die Burg bietet einen Blick auf den Hafen von Sirmione, der ebenfalls von den Scaligern angelegt wurde. Der 47 Meter hohe Mastino-Turm im großen Hof war im Mittelalter Waffenkammer und Hauptgebäude der Militäranlage. [1]
Video aus der Region Gardasee
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Bardolino
Bardolino ist eine Gemeinde am Gardasee in der italienischen Provinz Verona. Der Ort liegt auf der Ostseite des Sees, nördlich von Lazise und südlich von Garda. Die Gemeinde gehört schon zur Region Venetien. Bardolino besitzt 7086 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2016) und ist das Zentrum eines bekannten Weinbaugebiets gleichen Namens. Der rote Bardolino sowie der Rosé mit dem Namen „Chiaretto“ sind sehr beliebt. Zur Gemeinde Bardolino (Gemeindesitz) gehören auch die Fraktionen Cisano und Calmasino.....
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Limone sul Garda
Limone sul Garda ist eine italienische Gemeinde am Westufer des Gardasees in der Provinz Brescia in der Region Lombardei. Die an der Gardesana Occidentale liegende Gemeinde hat 1164 Einwohner (Stand 31. Dezember 2016). Das ursprüngliche Fischerdorf ist heute ein Touristenort mit vielen modernen Hotels und Ferienwohnungen. In Limone befinden sich die beiden Häfen Porto Vecchio und Porto Nuovo. Der Name Limone....
Weitere Informationen zur Ortschaft Limone sul Garda am Gardasee in Italien finden Sie hier....!
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zum Gardasee basieren auf dem Artikel Sirmione (Stand vom 03.07.2016) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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Die Fotos "Teaserfoto: "Ruins of the Ancient Roman villa at Sermione (gemeinfrei)" - "Teile der sogenannten Grotten von Catull - Autor: Marie-Lan Nguyen" sind lizenziert unter der Creative Commons "Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported" und werden unter deren Bedingungen veröffentlicht.