Pienza
Überblick
Die prächtige Stadt Pienza liegt in den malerischen Hügeln der Toskana im Herzen des Val d'Orcia. 1996 wurde die Stadt Pienza zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Sie ist das erste Beispiel einer „idealen“ Renaissance-Stadt. Einer der schönsten Paläste von Pienza ist der Palazzo Piccolomini. Bei einer Führung durch den Palast sehen Sie u.a. den Innenhof, den sogenannten hängenden Garten und weiterhin die faszinierenden Säle mit ihren antiken Möbeln. Vom Portikus aus können Sie ein atemberaubendes Panorama auf das Val d'Orcia genießen. Der Palazzo war einst die Sommerresidenz von Enea Silvio Piccolomini, Papst Pius II. (1405 - 1464). Der Palast ist Teil des monumentalen Komplexes, zu dem auch die Kathedrale und die Piazza gehören. Er wurde 1459 vom berühmten Architekten Bernardo Rossellino, Schüler von Leon Battista Alberti, erbaut.
Pienza liegt auf einem Hügel in etwa 491 m Höhe (NN) in der Region Toskana in Italien. Die Stadt gehört zur Provinz Siena und das Stadtgebiet ist etwa 122 Quadratkilometer groß. Einziger Ortsteil der Stadt ist Monticchiello (200 Einwohner). Pienza besitzt 2058 Einwohner (31. Dez. 2019). Der Schutzpatron von Pienza ist der heilige Apostel Andreas. Pienza im Val d’Orcia (Toskana) liegt zwischen den Städten Montepulciano und Montalcino. Pienzas Altstadt gehört zum Weltkulturerbe. Die Nachbargemeinden Pienzas sind Castiglione d’Orcia, Chianciano Terme, Montalcino, Montepulciano, Radicofani, San Quirico d’Orcia, Sarteano, Torrita di Siena und Trequanda. 1996 erklärte die UNESCO das historische Zentrum Pienzas zum Weltkulturerbe; 2004 wurde zudem das ganze Orcia-Tal in die Liste aufgenommen.
Geschichte
Bevor der Ort in Pienza umbenannt wurde, hieß er Corsignano. Im 9. Jahrhundert wurde er erstmals urkundlich erwähnt. Um 1300 gelangten Teile des Ortes in den Besitz der Familie Piccolomini, nachdem Enghelberto d'Ugo Piccolomini von Kaiser Friedrich II. 1220 mit dem Gut Montertari im Orcia-Tal belehnt wurde. Im 13. Jahrhundert ließen sich Franziskaner in Corsignano nieder. 1405 war Corsignano Geburtsort von Aeneas Silvius Piccolomini, Spross einer verbannten Sieneser Familie und später Papst unter dem Namen Pius II. Als Pontifex Maximus begann Pius, der sich in der Tradition antiker Stadtgründer sah, mit dem Ausbau des Ortes zu einer „idealen Stadt“ und benannte diese nach sich selbst in Pienza um.
Das gilt als ein erstes Beispiel einer so genannten humanistischen Stadtplanung – eine Anregung, die andere italienische Städte aufnahmen und die sich schließlich über ganz Europa verbreitete. Die Umgestaltung wurde vom Florentiner Architekten Bernardo Rossellino 1459 begonnen, und innerhalb von drei Jahren wurden die Hauptbauten fertiggestellt. Durch den Tod Pius' II. im Jahre 1464 wurde die Gesamtplanung jedoch nicht vollkommen verwirklicht. Rossellino entwarf den neuen Stadtplatz, die Piazza Comunale und die sie flankierenden vier Hauptbauten: den Dom und das Rathaus (Palazzo Pubblico, auch Palazzo Comunale genannt) sowie die beiden Palazzi Vescovile und Piccolomini.
Ersterer wurde Wohnsitz von Kardinal Rodrigo Borgia, dem späteren Papst Alexander VI. Der Palazzo Piccolomini war Wohnsitz der Familie Pius' II., ein vom Florentiner Palazzo Rucellai inspiriertes Gebäude und zugleich das größte und wohl schönste am Platz. Den neuen Dom hat Pius II. am 29. August 1462 geweiht. Von allen Seiten führen Straßen auf die Piazza Comunale, wobei jeder Standort wechselvolle, harmonische Perspektiven auf die Gebäude bietet und weite Ausblicke in die Szenerie des umliegenden Orcia-Tals gewährt. Der Travertin-Brunnen auf der Piazza, durch seine Aufstellung vor dem Palazzo Piccolomini die bewusste Asymmetrie des Platzes stärkend, trägt das Familienwappen der Piccolominis und wurde in den folgenden Jahrhunderten Vorbild vieler toskanischer Brunnen. [1]
Sehenswürdigkeiten
Der Dom von Pienza wurde von Rossellino zwischen 1459 und 1462 als dreischiffige Hallenkirche mit Umgangschor errichtet. Trotz seiner Renaissance-Fassade ist das Gotteshaus an typischen Bauten der nordalpinen Gotik orientiert, was den zahlreichen Reisen des späteren Papstes Pius II. unter anderem auch in deutsche Länder zu danken ist. Im dreischiffigen Inneren belegen Bündelsäulen und toskanische Kapitelle, wie die Übersetzung eines gotischen Raumkonzepts in die Formensprache der Frührenaissance gelungen ist. Das einer Krypta ähnliche Baptisterium findet sich unter der Apsis; in Teilen entstammt es noch seinem ursprünglich romanischen Vorgängerbau.
Diözesan-Museum
Es gibt ein Museo della Cattedrale im Dom. Das Diözesan-Museum im Palazzo Vescovile zeigt sowohl lokale Textil-Arbeiten als auch religiöse Artefakte. Drei Wandteppiche mit religiösen Darstellungen sind zu sehen; sie sind Ende des 15. Jahrhunderts in Flandern entstanden und gelangten durch die Piccolominis nach Pienza. In der Gemäldesammlung ist mit „Christus am Kreuz (La Croce)“ eine Arbeit des 7. Jahrhunderts zu finden. Weiterhin zeigt die Exposition Bildnisse von Pietro Lorenzetti (Madonna mit dem Kind) und Bartolo di Fredi (Madonna della Misericordia), allesamt aus dem 14. Jahrhundert. Unter den weiteren Werken des 14./15. Jahrhunderts ragt besonders eine Madonnendarstellung heraus, die Luca Signorelli zugeschrieben wird.
Kirche und Kloster San Francesco
Die Kirche San Francesco, mit Giebelfassade und gotischem Portal, ist eines der wenigen Gebäude, das noch aus der Zeit des alten Corsignano stammt. Sie wurde auf den Grundmauern einer Kirche des 8. Jahrhunderts errichtet. Im Inneren befinden sich Fresken aus dem 14. Jahrhundert, von Cristofano di Bindoccio und Meo di Pero, Künstlern der Sieneser Schule, die das Leben des heiligen Franziskus zeigen. Das wertvolle alte Kircheninventar....
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Weiterhin sind in Pienza der Ammannati Palast, der Gonzaga Palast und der Palazzo del Cardinale Atrebatense erwähnenswert, die alle aus dem 15. Jahrhundert stammen. In der Nähe befindet sich mit der Pieve di Corsignano eines der wichtigsten romanischen Monumente der Gegend. Die südwestlich gelegene Lokalität Terrapille dient Fotografen aus aller Welt als toskana-typisches Postkartenmotiv. 1999 war sie zudem einer der Drehorte für den Film Gladiator. Der Domplatz sowie der Palazzo Piccolomini dienten 1968 als Drehorte der 1969 mit zwei Oscar (beste Kamera, bestes Kostümdesign) ausgezeichneten Verfilmung von Shakespeares „Romeo und Julia“. Regie führte Franco Zeffirelli. Hauptdarsteller waren Leonard Whiting und Olivia Hussey. Pienza ist Sitz von Bottega Verde, der größten Kosmetikkette Italiens. Auf dem Gemeindegebiet liegen Rebflächen für Weine mit einer „geschützten Herkunftsbezeichnung“: „Orcia DOC“ und „Chianti DOCG“.
Dom Santa Maria Assunta
Santa Maria Assunta ist eine Konkathedrale in der toskanischen Stadt Pienza aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Wegen der Vermischung von Elementen der Renaissance und gotischer Bauelemente gilt sie als etwas eigenartig. Die Kirche liegt an der zentralen Piazza Pio II der Altstadt von Pienza zwischen dem Palazzo Vescovile, also dem Bischofspalast, auf der linken Seite und dem Palazzo Piccolomini rechterhand. Die Gruppe der drei Bauten an der Piazza St. Pius II. nimmt Bezug aufeinander, wobei die Domfassade beherrschend wirkt und insgesamt als edel gilt. Der Dom von Pienza gehört zu einer Reihe von Bauten, mit denen Papst Pius II., bis zur Wahl Enea Silvio Piccolomini, seine Geburtsstadt, das damalige Corsignano, in eine Idealstadt der Renaissance umbauen lassen wollte.
Ausführender Baumeister war der florentinische Architekt Bernardo Rossellino, der Dom entstand – wie die anderen Bauten der Gruppe – von 1459 bis 1462. Da auf der Südseite des Platzes, dort, wo der Dom gebaut wurde, nicht genügend natürlicher Baugrund zur Verfügung stand, wurden, um den Chor mauern zu können, Substruktionen errichtet, was sich nachträglich als zum Schaden der Kirche herausstellte. Eine Besonderheit war, dass der Papst Rossellino ausdrücklich mit dem Bau einer Hallenkirche beauftragte. Diesen Bautyp dürfte Piccolomini während seiner Zeit als Sekretär Friedrichs III. in Österreich und Süddeutschland kennengelernt haben. Nach Fertigstellung 1462, am 29. August, wurde der Bau geweiht und zum Bischofssitz erhoben. Die Fertigstellung der Innenausstattung zog sich bis 1464 hin. [2]
Informationen:
Adresse:
Comune di Pienza
Corso Rossellino, 61
53026 - Pienza (SI)
Italien
Telefon: 0578 748502
Fax: 0578 748361
E-Mail: comune.pienza@pec.consorzioterrecablate.it
Internet: www.comune.pienza.si.it/
Video...ein Streifzug durch Pienza...
Region Toskana
Die Toskana - allein der Name dieser beliebten italienischen Region zaubert bei vielen ein Lächeln ins Gesicht. Vielleicht ist es auch eine geheime Sehnsucht nach einem Ort, der Ruhe und Frieden ausstrahlt. Wir sehen in Gedanken liebliche Landschaftsbilder, mit sanften Zypressen bestandenen Hügeln in mildem Sonnenlicht, zahlreiche Kunststädte mit Museen voll von den kunsthistorisch bedeutendsten Werken und eine besondere Lebensart. Kultur und Lebensart verbinden sich in der Toskana auf allerhöchste Weise und machen den speziellen Charme dieser Region aus.
Weitere Informationen zur Region Toskana in Italien finden Sie hier....!
Chianti-Gebiet
Wer einen Urlaub mit allen Möglichkeiten sucht, ist hier genau richtig. Ob erholsame Tage auf dem Land oder auf Entdeckungstour durch geschichtsträchtige Städte, ob entspanntes Strandleben am Meer oder Wellness in namhaften Kurorten, abgerundet wird jeder Toskana-Aufenthalt von einer Küche, die auf genuinen Zutaten basiert und Weinen, die von einigen der renommiertesten Weinhersteller Italiens gekeltert werden. Lebensgenuss ist garantiert! Grüne Hügel, mit Zypressen gesäumte Alleen und einsame Weingüter finden Besucher vor allem im Chianti-Gebiet zwischen Florenz, Siena und San Gimignano.
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Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Geschichte der Stadt Pienza basieren auf dem Artikel Pienza (Stand vom 24.02.2020) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
2.: Die Informationen zur Geschichte der Kirche Santa Maria Assunta in Pienza stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 31.08.2020!
Das Foto "Pieve dei Santi Vito e Modesto a Corsignano - Autor: Vignaccia76" ist lizenziert unter der Creative Commons "Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported".