Galileo Galilei
Überblick
Galileo Galilei wurde am 15. Februar 1564 in Pisa geboren. Galilei war ein italienischer Universalgelehrter. Er war Philosoph, Mathematiker, Ingenieur, Physiker und Astronom. Viele seiner Entdeckungen, vor allem in der Mechanik und der Astronomie, gelten als bahnbrechend. Er entwickelte die Methode, die Natur durch die Kombination von Experimenten, Messungen und mathematischen Analysen zu erforschen und wurde damit einer der wichtigsten Begründer der neuzeitlichen exakten Naturwissenschaften. Er verstarb am 8. Januar 1642 in Arcetri bei Florenz. Berühmt wurde er auch dadurch, dass die katholische Kirche ihn verurteilte, was sie erst 1992 widerrief.
Galileo Galilei
Ein berühmter Sohn der Stadt Pisa ist der Gelehrte Galileo Galilei. Er wurde am 15. Februar 1564 in Pisa geboren. Galilei stammte aus einer verarmten Florentiner Patrizierfamilie. Er wurde als Novize im Kloster der Vallombrosaner erzogen und begann 1580 ein Medizin-Studium an der Universität in Pisa, das er nach vier Jahren abbrach, um in Florenz Mathematik zu studieren. Er bestritt seinen Lebensunterhalt mit Privatunterricht und beschäftigte sich mit angewandter Mathematik, Mechanik und Hydraulik. Durch Vortäge und Veröffentlichungen wurde man auf ihn aufmerksam.
Im Jahr 1589 erhielt Galilei eine Stelle als Lektor für Mathematik an der Universität Pisa, die er bis 1592 innehatte. In diesem Jahr wurde er auf den Lehrstuhl für Mathematik in Padua berufen. Hier blieb Galilei 18 Jahre lang. Als einer der ersten Menschen nutzte Galilei ein Fernrohr zur Himmelsbeobachtung. Dies bedeutete eine Revolution in der Astronomie. Galilei setzte seine astronomischen Beobachtungen fort und fand heraus, dass der Planet Venus Phasengestalten wie der Mond zeigt. Seine Forschungen in der Astronomie und seine Bewunderung und Erwähnung der wissentschaftlichen Arbeiten des deutschen Astronomen Kopernikus brachten ihn zeitweise in Isolationshaft, die Verbreitung seines Buches "Dialogo" wurde unterbunden und er wurde sogar später vor ein Gericht der Inquisition gestellt.
Allein seine zahlreichen Freunde und Förderer sowohl beim Vatikan als auch in der Politik verhinderten Schlimmeres. Am 10. Mai 1633 reichte er seine schriftliche Verteidigung ein, eine Bitte um Gnade. Am 22. Juni 1633 fand der Prozess in der Basilika Santa Maria sopra Minerva statt. Zunächst leugnete Galilei, auf die Dialogform seines Werkes verweisend, das kopernikanische System gelehrt zu haben. Er wurde zu lebenslanger Kerkerhaft verurteilt, die er aber nicht antreten musste. Nach fünf Monaten, im Dezember 1633, durfte er in seine Villa Gioiella in Arcetri zurückkehren, blieb jedoch unter Hausarrest, verbunden mit dem Verbot jeglicher Lehrtätigkeit. Er starb am 8. Januar 1642 in Arcetri. Ein feierliches Begräbnis in einem prunkvollen Grab, das der Großherzog vorgesehen hatte, wurde unterbunden. Dennoch findet man heute ein Grabmal in der Kirche Santa Croce in Florenz.
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Römische Inquisition
Im Jahr 1615 veröffentlichte der Kleriker Paolo Antonio Foscarini (circa 1565 - 1616) ein Buch, das beweisen sollte, dass die kopernikanische Astronomie nicht der Heiligen Schrift widersprach. Daraufhin eröffnete die Römische Inquisition nach Vorarbeit des bedeutenden Kirchenlehrers Kardinal Robert Bellarmin, einer zentralen Persönlichkeit der Kurie und der Inquisition, ein Untersuchungsverfahren. 1616 wurde Foscarinis Buch gebannt. Zugleich wurden einige nichttheologische Schriften über kopernikanische Astronomie, darunter auch ein Werk von Johannes Kepler, auf den Index Librorum Prohibitorum gesetzt. Das Hauptwerk des Copernicus, De revolutionibus orbium coelestium, in dessen Todesjahr 1543 erschienen, wurde nicht verboten, sondern „suspendiert“: Es durfte fortan bis 1822 im Einflussbereich der Römischen Inquisition nur noch in Bearbeitungen erscheinen, die betonten, dass das heliozentrische System ein bloßes mathematisches Modell sei.
Geheime Archive im Vatikan
Die Aufzeichnungen der Verhöre vor dem Gericht der Inquisition in Rom lagern in den geheimen Archiven des Vatikan. Archive des Papstes bestehen etwa seit der Spätantike. Das, was man heute als Vatikanarchiv bezeichnet, wurde eigentlich als Geheimarchiv zu Beginn des 17. Jahrhunderts unter dem Pontifikat Papst Pauls V. begründet und ist eine Zusammenführung von Archivalien der Engelsburg, der päpstlichen Behörden und der vatikanischen Bibliothek. Das Vatikanische Geheimarchiv ist die zentrale Sammelstelle für alle vom Heiligen Stuhl promulgierten Gesetze sowie die diplomatische Korrespondenz des Vatikans. Das Archiv umfasst ca. 85 Regalkilometer Akten (geschätzt!). Allein die (unvollständig) inventarisierten Bestände des Archivs zählen 35.000 Bände.
So sind hier u.a. die Prozessakten gegen den als Ketzer diffamierten Galileo Galilei zu finden. Im Fall des Gelehrten Galileo Galilei (1564 - 1642), dessen Akten von der Inquisition in einem solchen vatikanischen Geheimarchiv gelagert wurden, verkündete im Jahr 1992 Papst Johannes Paul II. als Ergebnis von 13-jährigen Untersuchungen, dass sich die Kirche (im Fall Galilei!) geirrt habe. Mittlerweile ist eine Statue des Universalgenies in den Gärten des Vatikans eingeweiht worden. Er hatte den Zorn der Kirche auf sich gezogen, weil er behauptete, dass die Planeten um die Sonne kreisten und nicht die Erde der Mittelpunkt des Universums sei. Im Gegensatz zu vielen anderen zumeist unschuldig Verdächtigen und später Verurteilten Menschen, deren „Geständnisse“ mit grausamsten Foltermethoden erpresst wurden, hatte Galilei noch Glück im Unglück: nach fünmonatigen Aufenthalt in Rom, wovon er den größten Teil der Zeit in der toskanischen Botschaft verbrachte, konnte er in seine Villa Gioiella in Arcetri bei Florenz zurückkehren, blieb jedoch unter Hausarrest, verbunden mit dem Verbot jeglicher Lehrtätigkeit.
Als er wegen eines schmerzhaften Leistenbruchs um Erlaubnis bat, Ärzte in Florenz aufsuchen zu dürfen, wurde sein Gesuch abgelehnt mit der Warnung, weitere solche Anfragen würden zu Aufhebung des Hausarrestes und Einkerkerung führen. Gemäß dem Urteil hatte er über drei Jahre lang wöchentlich die sieben Bußpsalmen zu beten; diese Verpflichtung übernahm – solange sie noch lebte – seine Tochter Suor Celeste. Zudem wurden seine sozialen Kontakte stark eingeschränkt. Immerhin war es ihm gestattet, mit seinen weniger kontroversen Forschungen fortzufahren und seine Töchter im Kloster San Matteo zu besuchen. Sämtliche Veröffentlichungen waren ihm verboten, jedoch führte er einen ausgedehnten Briefwechsel mit Freunden und Gelehrten im In- und Ausland und konnte später zeitweilig Besucher empfangen, darunter Thomas Hobbes und John Milton, ab 1641 seinen ehemaligen Schüler Benedetto Castelli.
...letzte Jahre....
Im Spätherbst 1641 löste Evangelista Torricelli seinen seit 1637 für ihn tätigen Begleiter Vincenzo Viviani als Assistent und Privatsekretär ab, doch war bereits klar, dass Galilei nicht mehr lang zu leben hatte. Er starb am 8. Januar 1642 in Arcetri. Ein feierliches Begräbnis in einem prunkvollen Grab, das der Großherzog vorgesehen hatte, wurde unterbunden. Er wurde zunächst anonym in Santa Croce in Florenz beigesetzt. Erst ungefähr 30 Jahre später erfolgte die Kennzeichnung des Grabes mit einer Inschrift. Die heute vorhandene repräsentative Grabstätte in Santa Croce wurde 1737 fertiggestellt. Sie wurde durch eine Stiftung des Galilei-Assistenten Vincenzo Viviani finanziert.
Sehenswürdigkeiten in Pisa
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Region Toskana
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Quellennachweis:
1.: Die Informationen zum italienischen Universalgelehrten Galileo Galilei basieren auf dem Artikel Galileo Galilei (Stand vom 06.12.2016) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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