Kirchen in Udine
Überblick
In der Stadt Udine gibt es neben der sehenswerten Kathedrale „Duomo di Santa Maria Annunziata“ zahlreiche weitere religiöse Gebäude wie z.B. die Chiesa di Sant'Antonio Abate, das Santuario della Beata Vergine delle Grazie, die Chiesa di Santa Maria di Castello und die ehemalige Klosterkirche Chiesa della Beata Vergine del Carmine. Da sich der Sitz des Erzbistums Udine in der Stadt befindet, ist die Domkirche die wichtigste Kirche. Der Dom von Udine ist eine römisch-katholische Kirche unter dem Patrozinium der Verkündigung Marias (Duomo di Santa Maria Annunziata). Er ist die Kathedrale des Erzbistums Udine. Die erste Kathedrale von Udine wurde 1236 auf Veranlassung des Patriarchen Berthold von Andechs-Meran erbaut und dem heiligen Ulrich geweiht. [1]
Dom von Udine
1335 erfolgte eine Renovierung und Einweihung mit der Widmung Santa Maria Maggiore. Das Erdbeben von 1348 verursachte schwerwiegende Schäden. Danach und in den folgenden Jahrhunderten entstand das heutige dreischiffige Bauwerk mit Chor und Seitenkapellen. Zuerst wurde die Kirche verlängert und der Glockenturm auf das bereits existierende Baptisterium aufgesetzt. Zuletzt wurden die Kapellen angefügt. Anfang des 18. Jahrhunderts unterstützte die Familie Manin einen Umbau mit barocker Umgestaltung des Innenraumes durch den Architekten Domenico Rossi. Es waren Künstler wie Giovanni Battista Tiepolo beteiligt. Der Dom wurde 1735 durch den Patriarch Daniel Dolfino mit der Widmung Santa Maria Annunciata neu geweiht. [1]
Der Hochaltar ist ein Werk von Giuseppe Toretto. An den Seiten wird die Verkündigung durch die überlebensgroßen Marmorfiguren des Erzengels Gabriel links und die der heiligen Maria rechts dargestellt. Der Altar des linken Seitenschiffs ist dem Namen Jesu, der des rechten dem Namen Marias geweiht. Das Altarbild in der Kapelle der Heiligen Hermagoras und Fortunatus mit Darstellung der beiden Heiligen malte Giovanni Battista Tiepolo (1736). Das Altarbild in der Kapelle der Heiligen Johannes der Täufer und Eustachius schuf Francesco Salvatore Fontebasso (1707 - 1767). [1]
Sakristei und Dom-Museum
Zur Sakristei gehören auch die Aula der Domherren und die Aula der Amtsinhaber. In der Aula der Domherren, dem Kapitelsaal, fanden die Zusammenkünfte des Domkapitels statt. Die Deckenfresken zeigen: Die Kirche huldigt dem Glauben (signiert Pietro Antonio Novelli 1790) sowie die vier Evangelisten. Das Dom-Museum (Museo del Duomo) ist im Baptisterium sowie in den Kapellen San Nicolò und Corpore di Cristo untergebracht. [1]
Historische Hinterlassenschaften in Udine
- Duomo di Santa Maria Annunziata - ist die Kathedrale des Erzbistums Udine;
- Kirchen in Udine - zahlreiche Kirchen können besichtigt werden;
- Dom-Museum (Museo del Duomo) - im Baptisterium sowie in den Kapellen San Nicolò und Corpore de Cristo des Domes;
- Oratorio della Purità - enthält Fresken von Giovanni Battista Tiepolo und dem Sohn Giandomenico Tiepolo;
- Palazzo Patriarcale - Ort des Diözesanmuseums und der Tiepolo-Galerien (Museo diocesano e gallerie del Tiepolo);
- Palazzo D'Aranco - heutiges Rathaus von Udine;
- Loggia del Lionello - das Rathaus wurde von 1448 bis 1457 im Stil der venezianischen Gotik mit offener Loggia im Parterre erbaut;
- Castello di Udine - der Bogen spannt sich von einer Galerie antiker Kunst, einem Archäologiemuseum, über eine Galerie der Entwürfe und Drucke bis hin zum Friulanischen Museum der Fotografie;
- Casa Cavazzini (16. Jahrhundert) - mit dem Museum für moderne und zeitgenössische Kunst;
- Palazzo Valvason Morpurgo - der Palast bewahrt die Archive von Architektur und Design auf, ist Gastgeber von Ausstellungen zur Thematik und nimmt sich verschiedener friulanischer Projekte an;
- Piazza Giacomo Matteotti - ist der älteste Platz in Udine nach der Piazza della Liberta;
- Loggia di San Giovanni - unter dem Torre dell’Orologio mit der Büste von Giovanni Battista Cella;
- Kapelle Manin - Besichtigung wochentags nach Voranmeldung;
Chiesa di San Francesco
Die Chiesa di San Francesco (Kirche Sankt Franziskus) ist eines der ältesten religiösen Gebäude in Udine, das heute entweiht ist und für Wechselausstellungen genutzt wird. Zusammen mit dem angrenzenden Kloster, war die Kirche und das Kloster der Hauptsitz der Minderbrüder (Minoriten - Franziskaner) in der Stadt und im gesamten Friaul. Das Vordringen der Franziskaner in die Ländereien des Patriarchats von Aquileia erfolgte im Vergleich zu anderen Teilen Norditaliens mit einer gewissen Verzögerung, auch wenn die Patriarchen dann mit großzügigen Spenden zeigten, dass sie die Anwesenheit sowohl der Mönche als auch die der Prediger schätzten. Die Anwesenheit des ersten Franziskanerklosters in der Stadt wird im Jahr 1259 dokumentiert und die Weihe der Kirche San Francesco geht auf den ersten Sonntag im Juli 1266 zurück, die vom Bischof von Concordia und patriarchalischen Vizedomino Alberto da Colle gefeiert wurde. [3]
Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde der Mönch Odorico da Pordenone im Kloster ausgebildet und starb dort am 14. Januar 1331, nachdem er seine Reise nach China beendet und seinen berühmten Bericht diktiert hatte. Der Leichnam des Mönchs wurde in einer von Meister Filippo De Sanctis in Auftrag gegebenen Arche in der Kapelle San Ludovico di Tolosa beigesetzt. Der Patriarch Pagano della Torre führte im Mai 1332 die „Erhebung der Reliquien“ des seligen Odorico durch. Die Kirche wurde dann zu einem Wallfahrtsort mit Pilgern aus allen Teilen des patriarchalischen Staates. Im 15. Jahrhundert wurde die Kapelle San Ludovico di Tolosa umgebaut und dem seligen Odorico geweiht. Im Hinblick auf die formelle Anerkennung der Heiligkeit des Seligen Odorico wurde die Kirche im Rokokostil umgebaut und es wurde beschlossen, eine neue Kapelle für den Seligen zu errichten. Die Überführung des Leichnams fand am 27. Februar 1735 statt und die Messe wurde von Kardinal Daniele Dolfin im Beisein der Behörden, des Klerus und einer außergewöhnlich großen Menschenmenge gefeiert. [3]
Im Jahr 1769 unterdrückte der venezianische Senat die sogenannten „Conventini“, also solche, in denen weniger als zehn Ordensleute lebten. In Udine waren die Karmeliter und die Carmine-Kirche an der Reihe. Die Stadtverwaltung erwarb das Kloster mit der Absicht, es als Krankenhaus zu nutzen, erkannte jedoch bald, dass das Gebäude für diese Funktion zu klein war. Daher begannen Verhandlungen mit den niederen Konventualbrüdern von San Francesco, um einen Austausch vorzuschlagen. Die Franziskanermönche sollten in das Konventsgebäude Carmine umziehen, während das alte Kloster von San Francesco in ein Krankenhaus umgewandelt werden sollte. Der Tausch wurde am 29. Dezember 1770 per Senatsbeschluss ratifiziert. Die Franziskanermönche brachten die Reliquien der alten Kirche mit, insbesondere die Bundeslade des Seligen Odorico da Pordenone. [3]
Ohne den vorderen Teil wurde dieser in einen Altar umgewandelt, während die Platte mit der Darstellung des liegenden Odorico abgenommen und über dem Altar platziert wurde, als wäre es ein Altarbild. Das Kloster wurde bis in die 1920er Jahre als städtisches Krankenhaus genutzt, während die Kirche als Lagerhaus diente. Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg durch Bombenangriffe schwer beschädigt und anschließend restauriert. Seit den letzten Jahrzehnten wird die Kirche für Wechselausstellungen vor allem lokaler Künstler genutzt. Das Kloster hingegen diente zunächst als Geschichtsmuseum und wurde nach einer langen und umfassenden Restaurierung zum Gerichtsgebäude der Stadt Udine. [3]
Langhaus der Basilica Beata Vergine delle Grazie, Udine, Friaul-Julisch Venetien, Italien - eingebunden über Wikimedia Commons
Chiesa di Santa Maria di Castello
Die Kirche Santa Maria di Castello ist das älteste Sakralgebäude der Stadt Udine. Der Kirchenbau wurde an einer Stelle errichtet, an der möglicherweise bereits in der Vergangenheit eine Kultstätte stand, und stammt höchstwahrscheinlich aus der Zeit der Langobarden. Dies belegen einige Steinfragmente aus dem 8. Jahrhundert, die bei den Restaurierungen in den Jahren 1928 - 1930 gefunden wurden, darunter ein Christus-Logo und ein Epigraph mit dem Namen Liutprand, König der Langobarden (712 - 744). Über ihr ursprüngliches Aussehen....
Weitere Informationen zur Kirche Santa Maria di Castello in Udine in Norditalien finden Sie hier....!
Palazzo Patriarcale
Der Erzbischöfliche Palast (Palazzo Arcivescovile) in Udine, nach dem Ursprung Palazzo Patriarcale genannt, ist insbesondere wegen der Fresken von Giovanni Battista Tiepolo bekannt. Seit 1995 beherbergt die ehemalige Bischofsresidenz das Diözesanmuseum mit den Tiepolo-Galerien (Museo diocesano e gallerie del Tiepolo). Der Kern des Gebäudes stammt aus dem 16. Jahrhundert, als die Patriarchen von Aquileia vom Kastell in die Stadt umgezogen sind. Unter Patriarch Dionisio Delfino erfolgten ab 1708 Zu- und Umbauten durch den Architekten Domenico Rossi, zuletzt 1725 der Bau der Ehrentreppe mit dem Deckenfresko des Höllensturzes, umgeben von Bildern um die Erschaffung des Menschen und den Sündenfall in Grisaille-Technik von Tiepolo (1726). [2]
Das Diözesanmuseum wurde 1963 von Erzbischof Giuseppe Zaffonato gegründet und war zunächst im Erzbischöflichen Seminar untergebracht. In den sechs Räumen des 1. Stockwerks ist die Sammlung friulanischer Holzskulpturen aus dem 12. bis 18. Jahrhundert zu sehen. Im 2. Stockwerk befindet sich die Bibliothek mit etwa 12000 Bänden (mittelalterliche Handschriften, teils mit Miniaturen, darunter die Handschrift von Castelmonte, Inkunabeln, seltene Erstausgaben des 16. Jahrhunderts). Auf dem auf Leinwand gemalten Deckengemälde von Niccolò Bambini (1651 - 1736) ist der Sieg der Weisheit zu sehen. Die Weisheit ist als eine in den Wolken thronende, geharnischte Kriegerin dargestellt, ein geschlossenes Buch mit sieben Siegel haltend. [2]
Video - Udine
Von der Bibliothek gelangt man in den Blauen oder Baldachinsaal. Die Renaissance-Fresken (1558 - 1560, Giovanni da Udine) seines baldachinartigen Deckengewölbes stellen Szenen aus dem Neuen Testament dar. Im 2. Stockwerk sind auch der Thronsaal und die Kapelle, deren Altarbild zeigt eine Madonna mit Kind von Jacopo Palma dem Jüngeren (Palma Giovane - 1548 - 1628). Im Deckenfresko des Gerichtssaales ist das Urteil Salomons (Giovanni Battista Tiepolo, 1729) dargestellt. Der Freskenzyklus mit biblischen Szenen von Tiepolo in der Galleria wird von der Darstellung „Rachel versteckt die Hausgötter vor ihrem Vater Laban“ (1727), beherrscht. [2]
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zum Dom von Udine basieren auf dem Artikel Dom von Udine (Stand vom 30.03.2021) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
2.: Die Informationen zum Palazzo Patriarcale in Udine stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 02.09.2023!
3.: Die Informationen zur Chiesa di San Francesco in Udine stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 02.09.2023!
Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Palazzo Patriarcale - Sala rossa: Urteil des Salomo von Giovanni Battista Tiepolo - Autor: Wolfgang Sauber" - "Kathedrale von Udine - Autor: Jean-Marc Pascolo" - "Duomo (Udine), Interno - Autor: Sailko" - "...ehem. Kloster - heute Gerichtsgebäude von Udine; ...der Selige Odorico rettet die Gebeine der Märtyrer bei einem Brand, Fresko; (2 Fotos) - Autor: YukioSanjo" werden unter den Bedingungen Creative Commons "Attribution 2.0" „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported“ Lizenz veröffentlicht.
Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Palazzo Patriarcale (Udine), links die Kirche des hl. Antonius; Museo diocesano (Udine), Holzskulpturensammlung; Kathedrale von Udine - Kapitelsaal - (3 Fotos) - Autor: Rollroboter" werden unter den Bedingungen der Creative Commons „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International“ Lizenz veröffentlicht.