Sehenswürdigkeiten in Neapel Teil II.
Überblick
In der Stadt Neapel gibt es hunderte Kirchen und zahlreiche Klöster. In den Straßen stehen zahlreiche Vitrinen mit Heiligenbildern. Ein religiöses Zentrum ist der Duomo San Gennaro aus dem 13. Jahrhundert. In seiner Capella del Tesoro di San Gennaro werden die Reliquien und das Blut des Stadtheiligen San Gennaro aufbewahrt, das wegen des so genannten Blutwunders zu einiger Bekanntheit gelangte. Wenn das Blut während der Zeremonie am 1. Mai jedes Jahres nicht flüssig wird, so heißt es, hat die Stadt Neapel ein Jahr lang Pech. Unter dem Dom kann man heute noch das Baptisterium einer älteren Kirche aus dem 5. Jahrhundert besichtigen.
Kirchen und Klöster - Santa Chiara
Ein weiteres religiöses Zentrum ist der Kirchen- und Klosterkomplex Santa Chiara. Er wurde im 14. Jahrhundert erbaut und beherbergt Königsgräber, einen bekannten Kreuzgang, einen Klarissinnenchor und ein Museum. Santa Chiara wurde während des Zweiten Weltkriegs am 4. August 1943 durch Angriffe von 400 US-Bombern auf die Stadt komplett zerstört. Mit Spenden der Bevölkerung von Neapel wurde die Kirche im ursprünglichen Stil der provenzalischen Gotik wiederaufgebaut. Hinter der unspektakulären Fassade der Jesuitenkirche Gesù Nuovo entfaltet sich unerwartet die Pracht einer barocken Innenausstattung. Die Kirche aus dem 16. Jahrhundert befindet sich zentral am gleichnamigen Platz, direkt gegenüber der Kirche Santa Chiara.
Architektonisch unterscheidet sich die im Stil des Klassizismus erbaute Kirche San Francesco di Paola stark von den anderen neapolitanischen Kirchen. Sie befindet sich gegenüber dem Königspalast an der Piazza del Plebescito. Im Barockkirchlein Cappella Sansevero findet man zahlreiche Marmorskulpturen. Sie war einst die Privatkapelle des Raimondo di Sangro (1710 - 1771), eines adeligen Erfinders und Alchemisten. Von diesem stammen zwei etwas makabere Exponate im Keller der Kirche, die konservierten Leichname eines Mannes und einer schwangeren Frau. Erhalten sind die Skelette und die vollständigen, durch eine unbekannte Chemikalie, die den beiden wohl in lebendigem Zustand injiziert worden war, kristallisierten Blutgefäße. Weitere bekannte Kirchen sind Santa Maria della Sanità, San Gregorio Armeno und Chiesa di San Domenico Maggiore. [1]
Certosa di San Martino
Das ehemalige Kloster und heutige Museum Certosa di San Martino liegt auf dem Stadthügel Vomero, knapp unterhalb des Castel Sant’Elmo. Wie dieses bietet die Certosa di San Martino einen schönen Ausblick über Teile der Stadt und des Golfes. Errichtet wurde das Kloster der Kartäuser im 14. Jahrhundert, im 17. Jahrhundert erfolgte ein Umbau der Gebäude im Stil des Barock. Im Inneren findet man einen bekannten Kreuzgang und ein kulturhistorisches Museum, das Museo Nazionale di San Martino. Die Certosa di San Martino (Kartause) ist ein großer Gebäudekomplex in Neapel. Die Kartause steht auf dem Vomero-Hügel unterhalb der Festung Sant'Elmo. Seit dem Jahr 2010 ist ihr Weinberg eines der italienischen Nationaldenkmale.
Herzog Karl von Kalabrien ließ 1325 auf dem Hügel ein Kloster errichten. Es wurde dem heiligen Martin gewidmet. 1337 bezogen die Kartäuser-Mönche ihr neues Quartier. Während der Revolution in Neapel 1799 und erneut 1807 wurden sie aus dem Kloster vertrieben. 1866 wurde das Kloster endgültig umgewidmet und seitdem beherbergt es das Museo nazionale di San Martino. In der ehemaligen Klosterkirche befinden sich zahlreiche Kunstwerke. Die Kirche und ihre Kapellen sind reich geschmückt mit Mosaiken, Intarsien, Fresken, Skulpturen und Gemälden von Künstlern wie Andrea Vaccaro, Domenico Antonio Vaccaro, Lorenzo Vaccaro und Pietro Bernini. Der Altar der Klosterkirche stammt von Francesco Solimena.
Chiesa San Lorenzo Maggiore
An der Piazza San Gaetano findet man zwei Kirchen. Eine davon ist San Lorenzo Maggiore, eine Klosterkirche der Franziskaner aus dem 13. Jahrhundert mit barocken Umbauten aus dem 18. Jahrhundert. Im Inneren kann man Bodenmosaike eines frühchristlichen Vorgängerbaus, der Laurentiuskirche aus dem 6. Jahrhundert, sehen. Besonders erwähnenswert sind die Ausgrabungen unter der Kirche, bei denen es sich um einen antiken Marktplatz aus griechisch-römischer Zeit handelt. Sie befindet sich geografisch genau im Zentrum der antiken griechisch-römischen Stadt, an der Kreuzung der Via San Gregorio Armeno und der Via dei Tribunali.
San Lorenzo Maggiore ist eine Kirche und ein ehemaliges Kloster in der Stadt Neapel. Den Namen „San Lorenzo“ tragen auch das in den Gebäuden des Klosters neu eröffnete Museum und die archäologischen Ausgrabungen eines griechisch-römischen Marktes unter der Kirche. Den Ursprung der Kirche legte der Franziskanerorden noch während der Lebenszeit des Hl. Franz von Assisi. Der Standort der heutigen Kirche wurde dem Orden zur Verfügung gestellt als Ausgleich für die Enteignung des Geländes der bisherigen Kirche des Ordens durch Karl I. von Anjou, der dort seine neuen Festung, das Castel Nuovo erbaute. Das neu eröffnete Museum belegt drei Stockwerke um den Innenhof und erläutert die Geschichte des Geländes um San Lorenzo von der klassischen Antike bis in die Neuzeit.
Unterhalb von der Kirche San Lorenzo wurde der antike römische Markt der Stadt Neapolis mit zahlreichen Räumen ausgegraben. Dies sind die einzigen größeren Ausgrabungen der griechisch-römischen Vergangenheit Neapels in der Innenstadt und können besichtigt werden. Zwei der Kapellen in der gotischen Kirche wurden später von Cosimo Fanzago im Stile des Barock mit zahlreichen Intarsien und farbigem Marmor umgestaltet. Im Kirchenschiff sind prachtvolle Bodenmosaiken des 6. Jahrhunderts aus der Laurentiuskirche, einem frühchristlichen Vorgängerbau, erhalten.
Adresse:
San Lorenzo Maggiore Complex
Piazza San Gaetano,
316 - NAPOLI, Italien
Telefon: +39.081.2110860
Fax: +39.389.5404071
E-Mail: scavisanlorenzo@libero.it
Internet: San Lorenzo Maggiore Complex
Öffnungszeiten:
09:30 - 17:30 Uhr (täglich)
Eintritt: 9 € - Full ticket
Kathedrale von Neapel
Die Kathedrale von Neapel (ital.: Duomo di San Gennaro oder Duomo di Santa Maria Assunta) ist die Hauptkirche von Neapel. Sie ist San Gennaro (Januarius) gewidmet, dem Patron der Stadt, und beherbergt eine Phiole mit Blut des Heiligen, die zwei Mal im Jahr, am ersten Samstag im Mai und am 19. September gezeigt wird, wobei das Blut üblicherweise flüssig erscheint (Blutwunder des hl. Januarius). Der Bau der Kirche wurde von König Karl I. von Anjou in Auftrag gegeben, ihre Errichtung dauerte die Regierungszeiten seines Nachfolgers Karl II. (1285–1309) hindurch. Die Kirche wurde Anfang des 14. Jahrhunderts unter König Robert dem Weisen fertiggestellt. Sie steht auf den Fundamenten zweier älterer Basiliken, deren Reste noch vorhanden sind. Darunter wiederum wurden Relikte aus römischer und griechischer Zeit gefunden.
Die Hauptsehenswürdigkeit im Innern ist die Schatzkapelle des heiligen Januarius mit Fresken von Domenichino und Giovanni Lanfranco, einem Altarstück von Domenichino, Massimo Stanzione und Jusepe de Ribera; der reiche Hochaltar stammt von Francesco Solimena, das Bronzegeländer von Cosimo Fanzago, der Reliquienschrein von französischen Künstlern des 14. Jahrhunderts. Weitere Kunstwerke sind eine Himmelfahrt von Pietro Perugino, Gemälde von Luca Giordano und das frühchristliche Baptisterium mit Mosaiken aus dem 4. Jahrhundert. Die Hauptkapelle wurde im 18. Jahrhundert mit Barock-Reliefs von Pietro Bracci restauriert. Die Minutolo-Kapelle, die in Boccaccios Decamerone erwähnt ist, hat Fresken aus dem 14. Jahrhundert. Die Krypta stammt vom Lombarden Tommaso Malvito. Die Fassade wurde im späten 19. Jahrhundert von Enrico Alvino erneuert, enthält aber noch das Portal aus dem 15. Jahrhundert mit Skulpturen von Tino di Camaino. Der benachbarte Palast des Erzbischofs (Palazzo Arcivescovile) ist der Sitz des Erzbistums Neapel [2].
Chiesa Santa Maria della Sanità
Die Chiesa Santa Maria della Sanità befindet sich an der Via Sanità auf der gleichnamigen Piazza im Rione der Sanità in Neapel. Es handelt sich um eine Basilika-Kirche, die sich über den Katakomben von San Gaudioso befindet. Die Kirche wird u.a. auch San Vincenzo oder San Vincenzo della Sanità genannt wegen des Kultes einer Ikone von San Vincenzo Ferrer (im Volksmund "O 'Monacone" - der große Mönch). Die Kirche gehörte ursprünglich zu einem Dominikaner Kloster, das 1577 gegründet wurde. Die Kirche wurde von 1602 - 1613 in der Form eines griechischen Kreuzes unter Verwendung der architektonischen Entwürfe von Giuseppe Nuvolo errichtet. Der Hauptaltar ist über den Katakomben errichtet worden und über barocke Spiraltreppen aus ummantelten polychromen Marmor zugänglich. Der Eingang zu den Katakomben liegt unter dem Altar, der über dem Platz der ursprünglichen Kapelle errichtet wurde.
Im Kircheninneren sind u.a. Werke von Giovanni Balducci (Martyrium von St. Peter), Giovanni Bernardino Azzolini (Mysterien des Rosenkranz), Andrea Vaccaro (Heirat der Heiligen Katharina) und Girolamo de Magistro (Santa Lucia) zu besichtigen. Weiterhin Werke von Anna Maria Bova, Francesco Solimena, Giovanni Pisani und Filippo Donzelli. Die ursprüngliche Kirche war mit der Verehrung von San Gaudioso verbunden, einem Bischof von Abitina in der römischen Provinz Afrika, der hier in Neapel im Jahre 451 starb, nachdem er aus Nordafrika von den Vandalen vertrieben wurde. Die Marmor-Kanzel wurde von 1677 - 1705 erbaut und die Orgel stammt aus den frühen 18. Jahrhundert.
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Chiesa di San Gregorio Armeno
Die Kirche San Gregorio Armeno befindet sich an der Via San Gregorio Armeno südlich der Via dei Tribunali in Neapel. Es ist eines der bedeutendsten Barockkomplexe in Neapel. Im 8. Jahrhundert entstanden durch den byzantinischen Bilderstreit in Griechenland eine Reihe von religiösen Orden, die das byzantinische Reich verließen und in anderen Ländern Zuflucht suchten. Die Kirche San Gregorio Armeno in Neapel wurde im 10. Jahrhundert über den Resten eines römischen Tempels erbaut, der Ceres (Göttin der Landwirtschaft) gewidmet war. Eine Gruppe von Nonnen, die aus dem byzantinischen Kaiserreich geflohen waren, brachten die Reliquien von St. Georg, einem Bischof von Armenien, mit nach Neapel. Während der normannischen Herrschaft war das Kloster mit dem Kloster Salvator und Sankt Pantaleone vereinigt unter der Ägide der Benediktiner.
Der Bau der Kirche wurde im Jahre 1574 mit Entwürfen von Giovanni Battista Cavagni begonnen und fünf Jahre später eingeweiht. Im Jahr 1674 erfolgte eine erneute Weihe und 1762 wurde das Kirchengebäude erneuert. Die Fassade besitzt drei große Arkaden, die von vier Pilastern toskanischer Ordnung getragen werden. Das Kircheninnere besteht aus nur einem Kirchenschiff mit fünf Seitenarkaden. Die Ausgestaltung im Inneren, mit Ausnahme der fünf Kapellen, wurde von Luca Giordano im Jahre 1679 fertig gestellt. Das Altarbild stammt von Bernardino Lama. Im Inneren der Klostergebäude existierte auch eine sogenannte „Heilige Treppe“, die von den Nonnen des Klosters während ihrer Bußzeiten benutzt wurde.
Sehenswürdigkeiten in Neapel Teil I.
Im Jahr 1995 wurde die gesamte Altstadt (centro storico) von Neapel zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Entsprechend hoch ist dort die Zahl der als sehenswert geltenden Baulichkeiten. Die drei bedeutendsten und das Stadtbild prägenden Festungen (Castelli) sind das Castell Nuovo, das Castel Sant’Elmo und das Castel dell’Ovo. Das Castel Nuovo befindet sich am Hafen, vor dem Rathausplatz. Es wurde im 13. Jahrhundert unter den Anjou erbaut und hatte die Funktion einer Stadtburg....
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Umgebung von Neapel
Neben dem Vesuv wurden die im Jahr 79 von Lava und Asche verschütteten und dadurch außergewöhnlich gut erhaltenen Römerstädte Herculaneum und vor allem Pompeji (über 2 Millionen Besucher im Jahr) zu Zentren des Tourismus. Etwa eine Autostunde südöstlich von Neapel befindet sich die Amalfiküste, die 1997 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Haupteinnahmequelle dieser historischen Kulturlandschaft ist der Tourismus.....
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Königspalast von Caserta
Unter Karl VII. von Neapel begannen sich die Künste in Neapel zu entwickeln, doch die Stadt erschien ihm als Hauptstadt nicht repräsentativ genug. Vielen Fürsten des Absolutismus gleich, wünschte er sich eine geplante Stadt als neuen Regierungssitz, die nach dem Beispiel von Versailles in Frankreich Mittelpunkt von Politik, Gesellschaft und Kultur werden sollte. Die Fläche für die neue Palaststadt wurde nördlich von Neapel in der Provinz Caserta gefunden: Karl erwarb dort 1750 für den Preis von 489.343 Dukaten vom Grafen Michelangelo Caetani di Sermoneta einen entsprechend großen Grundbesitz....
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Pompeji
Pompeji (auf italienisch "Pompeï") war eine antike Stadt in Campanien. Sie lag am Golf von Neapel und war die Nachbarstadt von Herculaneum und Stabiae, die wie Pompeji beim Ausbruch des Vesuvs am 24. August 79 n. Chr. in einem schrecklichen Szenario untergegangen sind. Bei einem Besuch dieser alten Stadt gewinnt man den Eindruck, dass die ehemaligen Einwohner sich nur kurz zum Schlafen niedergelegt haben und darauf warten, dass sie jemand weckt....
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Quellenangabe:
1.: Die Informationen zu den Sehenswürdigkeiten in Neapel basieren auf dem Artikel Neapel (Stand vom 01.12.2016) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
2.: Die Informationen zum Dom von Neapel stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 28.02.2017!
Die Fotos "Eyecatcher: Dom von Neapel - Detail der Fassade - Autor: Berthold Werner" - "Certosa di San Martino; Santa Maria della Sanità, Interior; (2 Fotos) - Autor: IlSistemone" - "Friedhof im Kloster San Martino - Autor: Velvet" - "Ansicht vom Park auf die Nordfassade des Königspalastes - Autor: Twice25 & Rinina25" sind lizenziert unter der Creative Commons "Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported" Lizenz.