Manciano
Überblick
Manciano ist eine Gemeinde in Norditalien in der Region Toskana. Sie gehört zur Provinz Grosseto (GR) und zählt etwa 7300 Einwohner (Stand 2019). Das Gemeindegebiet liegt auf einer Höhe von 444 Meter über NN. Die Gesamtfläche des Gemeindegebiets beträgt 372 Quadratkilometer. Der Schutzpatron der Gemeinde Manciano ist der heilige San Leonardo (6. November). Manciano liegt etwa 60 Kilometer südöstlich der Provinzhauptstadt Grosseto und 160 Kilometer südlich der Regionalhauptstadt Florenz am Flüsschen Albegna. Der Ortsteil Saturnia liegt an dem historischen Römerweg Via Clodia, San Martino sul Fiora am Fluss Fiora.
Ortsteile
Zu den Ortsteilen zählen Marsiliana (auch Marsiliana d'Albegna genannt - ca. 250 Einwohner), Montemerano - ca. 440 Einwohner), Poderi di Montemerano (ca. 80 Einwohner), Poggio Capanne (auch Capanne genannt - ca. 100 Einwohner), Poggio Murella (ca. 280 Einwohner), San Martino sul Fiora (ca. 220 Einwohner) und Saturnia (ca. 280 Einwohner). Der Hauptort Manciano selbst hat ca. 3.000 Einwohner. Die Nachbargemeinden sind Canino (VT), Capalbio, Ischia di Castro (VT), Magliano in Toscana, Montalto di Castro (VT), Orbetello, Pitigliano, Roccalbegna, Scansano, Semproniano und Sorano. [1]
Geschichte
Erstmals schriftlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 973 und fiel danach in den Besitz der Aldobrandeschi aus Santa Fiora. Im Zuge der Teilung der Familienzweige der Aldobrandeschi fiel der Ort 1272 dem Zweig der Sovana zu. Im 12. Jahrhundert wurde er zuerst von Orvieto erobert und fiel danach in den Machtbereich der Baschi aus Montemerano, dann herrschten die Orsini aus Pitigliano. 1419 wurde Manciano von der Republik Siena erobert, die 1424 die Festung Rocca Aldobrandesca errichtete. 1455 fiel Manciano an die Orsini zurück, gelangte aber kurze Zeit später wieder in die Hand von Siena. Die Befestigung der Stadt bestand aus den Stadtmauern und zwei Stadttoren.
Die Porta di Sotto war das untere Tor, das heute nicht mehr existiert. Die Porta Fiorella war das nördliche Tor, das 1494 von Siena errichtet worden ist. Nach der Niederlage der Seneser Republik 1555 gegen die Republik Florenz gelangte der Ort an das Herzogtum Toskana. Im Jahr 1902 fiel das Ortsarchiv einem Brand zum Opfer. Am 12. Juni 1944 wurde Manciano als erster Ort in der Toskana von den deutschen Besatzungstruppen befreit. [1] Ein Highlight in Manciano ist das Museo di Preistoria e Protostoria della Valle del Fiora, ein 1985 eröffnetes Museum im Ortskern in der Via Corsini.
Sehenswürdigkeiten
- Das heutige Rathaus Rocca di Manciano;
- Chiesa di San Leonardo;
- Chiesa della SS. Annunziata;
- Das Castello di Marsiliana in Marsiliana;
- Rocca - Befestigungsanlage im Ortskern, die bereits 1188 erwähnt und 1424 von Siena ausgebaut wurde. Wurde von 1783 bis 1787 und 1935 restauriert und ist heute Sitz der Gemeindeverwaltung;
- Rocca di Montauto - liegt ca. 6 Kilometer südöstlich vom Hauptort. Wurde erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt und im 15. Jahrhundert von Siena eingenommen. Dabei wurden von 1469 an umfangreiche Restaurierungen vorgenommen. Rocca besteht heute nur noch als Burgruine;
- Casa Aldi - Geburtshaus und Sterbeort des Malers Pietro Aldi im Ortskern (Via Curtatone). Das Haus selber entstand nach 1824. 1911 wurde das Hinweisschild angebracht;
- Piazza Garibaldi - Hauptplatz unterhalb der Festung mit dem Brunnen, dem Denkmal des Pietro Aldi (1911 von Vincenzo Rosignoli errichtet) und dem Antico Spedale;
- Porta Fiorella - einziges noch bestehendes Stadttor aus dem Stadtmauerring von 1494;
- Torre dell’Orologio - Uhrturm im Ortskern. War einst Teil des Rathauses und entstand im 15. Jahrhundert unter der Seneser Herrschaft;
- Chiesa di San Leonardo - Kirche im Ortskern, wahrscheinlich aus dem 17. Jahrhundert. Wurde 1932 restauriert, von hier stammt die Fassade in Travertin. Der neue Boden mit Mosaiken stammt aus dem Jahr 1954. Enthält zudem das Gemälde „Santo titolare“ des lokalen Malers Paride Pascucci (* 30. Oktober 1866 in Manciano; † 1. Juli 1954 ebenda);
- Chiesa della SS. Annunziata - auch Oratorio della SS. Annunziata genannt, Kirche kurz außerhalb des historischen Ortskerns. Wurde 1873 restauriert und enthält das Gemälde „L’Annunciazione“ von Pietro Aldi sowie ein Frekso eines Seneser Künstlers aus der Mitte des 18. Jahrhunderts;
- Ospedale di Sant’Andrea - ehemaliges Hospital im Ortskern an der Piazza Garibaldi, war bis 1926 aktiv. Ist heute Sitz der Compagnia della Misericordia;
- Castello di Scerpena - liegt ca. 3 km südlich vom Hauptort und wurde 1161 erstmals schriftlich erwähnt in einem Dokument von Papst Alexander III. (1100/05 - 1181) als Besitz des Klosters Tre Fontane. Ging dann an Ugolino da Scarpena und wurde 1274 den Aldobrandeschi aus Santa Fiora zugeteilt. Unterwarf sich 1339 Siena, die das Castello 1394 zerstörten. Der Turm aus dem 12. Jahrhundert ist bis heute erhalten geblieben;
- Castello di Scarceta - auch Castellaccio del Pelagone genannt, liegt ca. 4 km südöstlich vom Hauptort. War Teil des vorgeschobenen Verteidigungsrings von Manciano und wurde im 15. Jahrhundert aufgegeben. Existiert heute nur noch als Burgruine;
- Castello di Stachilagi - auch La Castellaccia genannt, Burgruine und Kloster (Monastero della Selva) aus dem Besitz des Klosters Tre Fontane. Liegt ca. 6 km südöstlich vom Hauptort;
Castello di Marsiliana
Das Castello di Marsiliana ist eine Befestigungsanlage im Ortsteil Marsiliana ca. 15 km südwestlich von Manciano. Das Kastell wurde im Jahr 1161 erstmals schriftlich erwähnt in einem Dokument von Papst Alexander III. (1100/05 - 1181) als Besitz des Klosters Tre Fontane. Ging dann am Anfang des 13. Jahrhunderts in den Besitz der Aldobrandeschi über und 1339 an Siena. Diese vergaben den Ort 1375 an die Familie der Baschi aus Montemerano, zerstörten aber sieben Jahre später die Festung aufgrund von Differenzen mit den Baschi. Siena begann 1532 mit der weiteren Nutzung der Festung und gab sie an Baldassare Peruzzi, der sie elf Jahre betreute. 1551 fiel sie zuerst an den Stato dei Presidi und dann an Florenz und die Medici. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts ist das Castello im Besitz der Corsini aus Florenz, die den Gebäudekomplex zwischen 1897 und 1901 umbauten. [1]
Region Toskana
Die Toskana - allein der Name dieser beliebten italienischen Region zaubert bei vielen ein Lächeln ins Gesicht. Vielleicht ist es auch eine geheime Sehnsucht nach einem Ort, der Ruhe und Frieden ausstrahlt. Wir sehen in Gedanken liebliche Landschaftsbilder, mit sanften Zypressen bestandenen Hügeln in mildem Sonnenlicht, zahlreiche Kunststädte mit Museen voll von den kunsthistorisch bedeutendsten Werken und eine besondere Lebensart. Kultur und Lebensart verbinden sich in der Toskana auf allerhöchste Weise und machen den speziellen Charme dieser Region aus.
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Chianti-Gebiet
Wer einen Urlaub mit allen Möglichkeiten sucht, ist hier genau richtig. Ob erholsame Tage auf dem Land oder auf Entdeckungstour durch geschichtsträchtige Städte, ob entspanntes Strandleben am Meer oder Wellness in namhaften Kurorten, abgerundet wird jeder Toskana-Aufenthalt von einer Küche, die auf genuinen Zutaten basiert und Weinen, die von einigen der renommiertesten Weinhersteller Italiens gekeltert werden. Lebensgenuss ist garantiert! Grüne Hügel, mit Zypressen gesäumte Alleen und einsame Weingüter finden Besucher vor allem im Chianti-Gebiet zwischen Florenz, Siena und San Gimignano.
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Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Geschichte der Gemeinde Manciano basieren auf dem Artikel Manciano (Stand vom 14.06.2018) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Panorama von Manciano; heutiges Rathaus Rocca di Manciano; Blick auf Marsiliana, ein Ortsteil von Manciano und das Castello; (3 Fotos) - Autor: LigaDue" - "Teaserfoto: Montmerano - Ortsteil von Manciano; Manciano, Provinz Grosseto; Straße in Manciano; (4 Fotos) - Autor: trolvag" sind lizenziert unter der Creative Commons "Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported".