Amalfi
Überblick
Mit Sorrent und Positano zählt Amalfi zu den bekanntesten Orten am Golf von Salerno. Amalfi ist eine Kleinstadt und besitzt etwa 5100 Einwohner. Der Ort in Italien am Tyrrhenischen Meer liegt in der Provinz Salerno in der Region Kampanien. Amalfi liegt etwa 26 Kilometer westlich von Salerno und 73 Kilometer südöstlich von Neapel. Die Stadt befindet sich an einer steilen Felsenküste, der sogennannten Amalfiküste, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Sie erstreckt sich von der Küste in ein enges Tal der Monti Lattari hinein, die einen großen Teil der Halbinsel von Sorrent einnehmen. Die eigentliche Stadt kann nur eine Fläche von rund 3 Quadratkilometer zur Bebauung nutzen.
Amalfi
Zur Gemeinde Amalfi gehören auch Lone, Pastena, Vettica, Pogerola und Tovere. Die Nachbargemeinden sind Atrani, Ravello und Positano. Die Strada Statale 163 Amalfitana (Abkürzung: SS 163) führt durch diesen Ort. Nicht gesicherten Informationen zufolge wurde Amalfi 320 n. Chr. von Soldaten Kaiser Konstantins gegründet. Diese kamen aus dem adriatischen Küstenort Melphe (a Melphe = von Melphe), wovon sich der Name Amalfi ableiten soll. Durch den Mangel an fruchtbarem Ackerland wandten sich die Amalfitaner früh dem Meer und damit dem Seehandel zu. Seit dem 6. Jahrhundert unterstand die Stadt dem Exarchat von Ravenna, genoss aber aufgrund ihrer Bedeutung für Byzanz weitgehende Autonomie.
Geschichte
Im 9. Jahrhundert erlangte die Stadt schließlich ihre Eigenstaatlichkeit. Durch geschicktes Taktieren mit den umgebenden Mächten (den Byzantinern, den Langobarden, dem Kaiser und dem Papst) gelang Amalfi der Aufstieg zu einer der führenden Mächte Italiens. 846 schickte die Stadt Schiffe zur Verteidigung Roms. Zusammen mit den Flotten von Neapel und Gaeta gelang es, die Sarazenen bei Ostia zu schlagen. Amalfi wurde in der Folge die erste der Vier Seerepubliken (neben Genua, Pisa und Venedig). Amalfitanische Kaufleute unterhielten Stützpunkte in allen Metropolen des Mittelmeers, zum Beispiel in Córdoba, Antiochia, Kairo, Konstantinopel und Durazzo. Im 10. Jahrhundert war Amalfi Drehscheibe im Handel zwischen Orient und Okzident.
Arabische Reisende rühmten sie als „reichste und glanzvollste Stadt“ im Langobardenreich. Zu dieser Zeit hatte die Republik Amalfi, die auch die Nachbarorte Atrani, Ravello, Scala, Minuto, Maiori und Minori umfasste, weit über 50.000 Einwohner. Amalfi entwickelte die erste Seerechtskodifikation Italiens, die Tabula Amalphitana, welche noch weit über die Lebenszeit der Seerepublik hinaus Gültigkeit im ganzen Mittelmeerraum besaß. Amalfi prägte eigene Münzen und war im ganzen Mittelmeer bekannt für seine Schiffswerften. Die Angriffe der Normannen im 11. Jahrhundert und mit der anschließenden Eroberung unter Robert Guiskard und zwei verheerenden pisanischen Angriffen 1135 und 1137 endete schließlich Amalfis Glanzzeit.
Der zerstörte Handel blühte wieder auf. Während im westlichen Genua und im adriatisch-östlichen Mittelmeer Venedig aufstiegen, entwickelten Amalfi und Salerno zu dem muslimischen Sizilien und nach Nordafrika einen bemerkenswerten Handel. In der Levante entstanden Handelszentren nach den Eroberungen der Kreuzfahrer. Ein durch ein Erdbeben ausgelöster Tsunami, den Francesco Petrarca in seinen „Epistolae familiares“ beschrieb, ließ am 25. November 1343 Teile der Stadt buchstäblich im Meer versinken. Politisch folgte die Abhängigkeit von Pisa. 1582 kam Amalfi zum Königreich Neapel und teilte dessen Schicksal bis zum Untergang der Bourbonenherrschaft im Jahr 1860. Infolge ihrer abgelegenen geographischen Lage verlor die Stadt während des 17. und 18. Jahrhunderts weiter an Bedeutung.
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Amalfi nur auf dem Seeweg zu erreichen. Teilweise wurde Amalfi von Piraten als Versteck oder Raststation genutzt. Die Produktion von Papier in den Wassermühlen des Mühltals von Amalfi und die Herstellung von Pasta bildeten in dieser Zeit die wichtigsten Erwerbszweige. In den Jahren 1875/1876 besuchte der dänische Landschaftsmaler Carl Frederic Aagaard anlässlich einer ausgedehnten Studienreise u. a. Amalfi. In dieser Zeit entstanden eine Reihe bekannter Ölgemälde von Stadt- und Landschaft. Mit dem Aufblühen des Tourismus ab der Mitte des 20. Jahrhunderts erholte sich die Wirtschaft der Stadt, neue Unterkünfte und Freizeitangebote lassen die Besucherzahlen in den Sommermonaten enorm steigen. [1]
Dom Sant'Andrea
Zu den Hauptsehenswürdigkeiten in Amalfi zählt der Dom St. Andreas. Das kirchliche Bauwerk aus dem 10. Jahrhundert ist die Kathedrale des Erzbistums Amalfi-Cava de’ Tirreni. Im 13. Jahrhundert wurde das Gebäude in dem heute prägenden arabisch-normannischen Stil umgewandelt. Im 18. Jahrhundert erhielt der Dom die farbige Mosaikfassade. 1891 wurde der Dom nach den Entwürfen des Architekten Enrico Alvino fertiggestellt. Das Gesamtbauwerk besteht aus dem Paradieskreuzgang, der Kruzifixbasilika mit dem Diözesanmuseum (Museo Diocesano di Amalfi), der Krypta und der eigentlichen Kathedrale.
Das Kircheninnere der Kathedrale (Cattedrale di Sant’Andrea) wurde dreischiffig angelegt. Eine monumentale Treppe führt vom Hauptplatz der Gemeinde zum Kirchenportal. In einer Krypta werden die Gebeine des Apostels Andreas, des Schutzpatrons von Amalfi, aufbewahrt. Der Dom gilt als das symbolische und touristische Zentrum von Amalfi. Andreas gilt als der Apostel Kleinasiens, Konstantinopels, der Russen und der Rumänen, und er ist der Nationalheilige von Russland, Schottland (die Flagge Schottlands zeigt ein weißes Andreaskreuz auf blauem Grund) und Rumänien. Seine Bedeutung für die orthodoxe Kirche ist vergleichbar – wenn auch nicht ganz so herausragend – mit der seines Bruders Petrus für die römisch-katholische Kirche.
Bartholomäus I., der heutige Erzbischof von Konstantinopel und Ökumenischer Patriarch, gilt als 270. Nachfolger des Apostels Andreas. Zur Zeit des vierten Kreuzzuges 1203/1204 wurden die Gebeine des Apostels mit der Begründung, sie vor den Türken schützen zu wollen, entwendet und von Peter Kardinal von Capua in die bedeutende Seerepublik Amalfi am Golf von Salerno gebracht. Seit dem 8. Mai 1208 ruhen sie dort in der Krypta des dem heiligen Andreas geweihten Domes Sant’Andrea. [1]
Weitere Sehenswürdigkeiten:
- Bürgermuseum (Palazzo Municipio) im Rathaus, dokumentiert die umfangreiche Geschichte der Stadt;
- Alte Schiffswerft (Corso Roma), hier ist vor allem die Geschichte der Seefahrt herausgearbeitet; das als Museum umfunktionierte Werftgebäude ist das einzige seiner Art, das in Süditalien erhalten ist;
- Eine überdachte und überbaute Straße (Supportico Sant'Andrea);
- Denkmal des Flavio Gioia, des angeblichen Erfinders des Kompasses;
- Papiermuseum;
- Bäuerliches Zitronenmuseum;
- Die Küstenstraße Strada Statale 163 Amalfitana gilt als eine der schönsten Europas;
- Tal der Eisenhütten (Valle delle Ferriere);
Amalfitana
Die Strada Statale 163 Amalfitana (Abkürzung: SS 163) ist eine der berühmtesten Küstenstraßen der Welt. Sie befindet sich in Italien in der Provinz Salerno und in der Metropolitanstadt Neapel in der Region Kampanien. Die Straße führt von Meta di Sorrento nach Vietri sul Mare und ist 50 Kilometer lang. Die Arbeiten für die Straße wurden im Jahre 1832 begonnen und endeten am 26. April 1850. Die Amalfitana bietet Ausblicke auf die steil abfallende Küste und den Golf von Salerno. Etwa 100 m über dem Meer wurde hier eine kurvenreiche, meist schmale Straße erbaut, die außerhalb von Orten am Fels entlang verläuft. Die Straße durchquert kleine, zum Meer hin offene Täler, in denen sich die Orte der Amalfiküste wie Positano und Praiano befinden.
Von Amalfi aus ostwärts führt die Straße dann weiter vorbei durch Atrani, Minori und Maiori nach Vietri sul Mare. Oberhalb der Amalfitana verlaufen zahlreiche Wander- und Maultierwege. Über die sorrentinische Halbinsel führt auch ein Fernwanderweg. Die Grotta Smeralda (Grotta dello Smeraldo) befindet sich einige Kilometer westlich von Amalfi und man erreicht sie von der Amalfitana aus über Stufen. Man kann eine Bootsfahrt ins Innere der Höhle unternehmen – dort befindet sich eine Krippe unter Wasser. Ihren Namen hat die Straße von dem reizenden Küstenort Amalfi, dem Traum eines jeden Italienreisenden. Allerdings ist diese Straße auch der Albtraum eines jeden Busfahreres, da sie schmal, teilweise unübersichtlich und kurvenreich ist.
Aufgrund der geringen Straßenbreite und überhängender Felsen auf der Amalfitana ist der Straßenabschnitt zwischen Vietri sul Mare und Positano täglich von 06.30 bis 24.00 Uhr für Wohnwagengespanne und alle Wohnmobile gesperrt. Weiterhin ist die Amalfitana für große Busse (höher als 4 m, länger als 10,36 m) komplett gesperrt und für kleinere Busse von 07.30 bis 24.00 Uhr nur in Fahrtrichtung von Positano nach Vietri zu befahren. Ausnahmen gelten für Linienbusse und einige ortsansässige Tourismusbetriebe. Die Straße nach Ravello ist für große Busse zwar nicht offiziell verboten, aber für unerfahrene Busfahrer eine große Herausforderung. Die Straßen, Tunnel und viele Kehren („Haarnadelkurven“) sind sehr eng und schwierig und sollten deshalb möglichst nicht mit großen Bussen befahren werden. Für PKW gibt es keine Beschränkungen [2].
Video Küste von Amalfi (Italien)
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Königspalast von Caserta
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Pompeji
Pompeji (auf italienisch "Pompeï") war eine antike Stadt in Campanien. Sie lag am Golf von Neapel und war die Nachbarstadt von Herculaneum und Stabiae, die wie Pompeji beim Ausbruch des Vesuvs am 24. August 79 n. Chr. in einem schrecklichen Szenario untergegangen sind. Bei einem Besuch dieser alten Stadt gewinnt man den Eindruck, dass die ehemaligen Einwohner sich nur kurz zum Schlafen niedergelegt haben und darauf warten, dass sie jemand weckt....
Weitere Informationen zur archäologischen Stätte Pompeji in der Stadt Neapel in Italien finden Sie hier....!
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Amalfiküste stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 28.02.2017!
2.: Die Informationen zur Geschichte der Amalfitana in der Region Kampanien am Golf von Sorrent basieren auf dem Artikel Amalfitana (Stand vom 19.10.2015 ) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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Die Fotos "Dom von Amalfi, Innenansicht - Autor: Berthold Werner" - "Dom Sant'Andrea - Krypta - Autor: Kim Traynor" - "Ansicht vom Park auf die Nordfassade des Königspalastes - Autor: Twice25 & Rinina25" - "Paradieskreuzgang (Chiostro del paradiso) - Autor: Luca Aless" sind lizenziert unter der Creative Commons "Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported", deren Bedingungen hiermit weitergegeben werden.