Katharina von Siena
Überblick
Katharina von Siena ist eine Heilige der römisch-katholischen Kirche. Ihre Geburtsstadt ist Siena und geboren wurde sie am 25. März 1347. Katharina von Siena war eine italienische Mystikerin, geweihte Jungfrau und Kirchenlehrerin. In Avignon (Frankreich) gelang es ihr im Jahr 1376, Papst Gregor XI. (1329 - 1378) zur Rückkehr nach Rom zu bewegen. Als 1378 unter Papst Urban VI. (1318 - 1389) eine Kirchenspaltung drohte, wirkte sie für eine Friedenslösung. Katharina wurde 1461 heiliggesprochen und 1939 zur Schutzpatronin Italiens erklärt, 1970 zur Kirchenlehrerin erhoben und 1999 zur Schutzpatronin Europas erklärt. Katharina verstarb am 29. April 1380 in Rom und wurde in der Kirche Santa Maria Sopra Minerva bestattet.
Geschichte - Katharina von Siena
Katharina von Siena wurde als 23. von 25 Kindern in Siena geboren. Die meisten ihrer Geschwister starben an der Pest. Ihr Vater war ein verarmter Adeliger, der sich als Pelzfärber den Lebensunterhalt verdienen musste. In diesen sozial schwierigen Lebensverhältnissen ist Katharina ohne Ausbildung herangewachsen. Es wird von ihr berichtet, dass sie mit 20 Jahren lesen und mit 30 Jahren schreiben lernte. Dennoch hatte sie gute Kenntnisse aus der Bibel und von Heiligenlegenden. Schon mit sechs Jahren hatte sie ihre erste Vision: Sie sah über dem Dach der Dominikanerkirche „ein wunderschönes, mit königlicher Pracht geschmücktes Brautgemach.
Darin sah sie den Erlöser der Welt, den Herrn Jesus Christus, auf einem Herrscherthron, angetan mit bischöflichen Gewändern und der Tiara, der Königs- und Papstkrone, auf dem Haupt“, sowie die Apostel Petrus, Paulus und den Evangelisten Johannes. Nach dieser Vision zog sich Katharina mehr und mehr zurück und suchte die Einsamkeit. Sie geißelte sich, betete, statt zu spielen, und aß immer weniger. Nach diesem einschneidenden Ereignis in ihrem jungen Leben, hat sie ein Keuschheitsgelübde abgelegt. Die Eltern wollten sie jedoch mit 12 Jahren verheiraten.
Askese
Sie verweigerte dies und schloss sich in eine Zelle ein (in ihrem Elternhaus) und lebte dort bis zum fünfzehnten Lebensjahr. Mit 17 Jahren trat sie dem Orden der Dominikaner bei, wählte aber das aktive Leben der Mantellatin, in dem sie sich überwiegend den Kranken und Armen widmete. Dennoch lebte sie in strenger Askese und führte ein kontemplatives Leben. Diese Fähigkeit und ständige Übung der inneren Sammlung befähigten sie zu einem klaren Blick für die Dinge, die um sie geschahen, bis hinein in das Fehlverhalten kirchlicher Verantwortungsträger, die in dieser Zeit weitgehend die Geschicke des Volkes lenkten. Sie stellte ihr Leben in den Dienst der Mitmenschen. Körperliche Bußübungen traten nun in den Hintergrund.
Sie half im Haushalt ihres Elternhauses und unterstützte Arme, Kranke und Gefangene. Sie wurde zur geistlichen Mutter für viele, darunter Mantellatinnen (Ordensschwestern), Bekannte, Freunde, Dominikaner und Mitarbeiter der Sieneser Spitäler. Der einflussreiche Dominikaner Raimund von Capua wurde ihr als Beichtvater zugeteilt. Er sollte sie ihr Leben lang als Berater und Dolmetscher begleiten, nach ihrem Tod verfasste er Katharinas Biografie, die Legenda maior. Am 1. April 1375 soll vor einem Kreuz in Pisa ihre Stigmatisation erfolgt sein: Auf wunderbare Weise sollen an ihrem Körper die Wundmale Jesu erschienen sein, die allerdings nur für Katharina selbst zu erkennen waren. [1]
Trotz ihrer jungendlichen Jahre ermahnte sie, wies auf Mißstände hin und warb um Gefolgschaft. So scharten sich bald Anhängerinnen um sie. Diese lose Glaubensgemeinschaft nannte sie famiglia. Die Frauen gingen, wenn möglich weiterhin ihren Berufen nach, oder wanderten und reisten mit Katharina durch die Lande. Sie wurden so zur wandernden Kirche, die immer wieder neue Anhängerinnen fanden. Die Menschen waren von ihren mystischen Erfahrungen und den damit verbundenen Sichtweisen und daraus resultierenden Ratschlägen fasziniert und wurde so zur Ratgeberin hochgestellter Persönlichkeiten, zur politisch aktiven Frau. Selbst der Papst forderte Katharina auf, in den schwelenden Konflikt zwischen Städtebund und Papsttum ihre Einflussmöglichkeiten einzusetzen.
Rückkehr von Papst Gregor XI. von Avignon nach Rom - Maler: Giorgio Vasari (1511–1574) - eingebunden über Wikimedia Commons
Reise nach Avignon
Im Jahr 1376 reiste Katharina nach Avignon. Sie überzeugte Papst Gregor XI., nach Rom zurückzukehren. Ein Jahr später begann das große Schisma, wobei Katharina zu Papst Urban VI. (1318 - 1389) stand. Auf seinen Wunsch hin zog sie nach Rom. Von dort aus kämpfte sie für die Einheit der Kirche und für eine Friedenslösung im krisengeschüttelten Italien. Sie setzte sich wiederholt für einen „heiligen, süßen“ Kreuzzug ein und hatte große Sehnsucht nach einer Rückeroberung Jerusalems; ihr Verständnis des Weltfriedens hing eng mit dem dazu notwendigen militärischen Sieg über den Islam zusammen. [1]
Grabstätte der Heiligen
Der im Jahre 1378 geschlossene Frieden zwischen der Stadt Florenz und Papst Gregor XI. (1329 - 1378) wird auf ihren Einfluss zurück geführt. Nach der Rückkehr des Papstes nach Rom 1376 kehrte Katharina nach Siena zurück. In dieser Zeit entstand auch ihr Text: „Der Dialog“, der eine Quintessenz ihrer Visionen darstellt. Katharina starb im Alter von 33 Jahren am 29. April 1380 nahe der Kirche Santa Maria sopra Minerva in Rom; am dortigen Friedhof wurde sie begraben. Nachdem berichtet wurde, dass sich an ihrem Grab Wunder ereignet hätten, ließ ihr Beichtvater, Raimund von Capua, Katharinas Überreste in die Capella Capranica der Basilika bringen. Seit 1855 befinden sich ihre Reliquien in einem Schrein unter dem Hochaltar.
Ihr Haupt wurde in einem Kopfreliquiar aus Bronze eingefasst und später ihrer Heimatstadt Siena gesandt. Die Basilika San Domenico in Siena ist außerdem im Besitz einer Daumenreliquie der hl. Katharina. Als ihre Überreste 1430 das erste Mal exhumiert wurden, war ihr Körper unversehrt, bei der letzten Exhumierung 1855 waren sie noch immer erstaunlich gut erhalten. Im Jahre 1461 wurde Katharina von Siena heiliggesprochen und 1939 zur Schutzpatronin von Italien erklärt. Papst Paul VI. erhob sie 1970 zur Kirchenlehrerin („Doctor Ecclesiae universalis“); 1999 wurde sie von Johannes Paul II. zusammen mit hl. Birgitta von Schweden und Edith Stein zur Patronin Europas erhoben.
Kapelle der Heiligen Katharina von Siena (Basilika San Domenico) - Schrein von Giovanni di Stefano - eingebunden über Wikimedia Commons
Sie wird zur Abwehr von Feuer, Pest und Kopfschmerzen angerufen und gilt außerdem als Patronin der Krankenschwestern, der Sterbenden, der Pfarramtssekretärinnen und der Wäscherinnen. Meist wird sie mit den Attributen Lilie, Buch, Kruzifix, Dornenkrone, Herz, Stigmata, Ring, Taube, Rose, Totenschädel oder einem Schiffsmodell mit dem päpstlichen Wappen dargestellt. Zusammen mit der Heiligen Theresia von Avila ist Katharina von Siena die erste Frau, die diesen Ehrentitel erhielt. Das Grab der heiligen Katharina von Siena befindet sich in Rom, genauer gesagt in der Kirche Santa Maria sopra Minerva (siehe Bild links). Ihr Leichnam ist bis auf den heutigen Tag unversehrt geblieben. [1]
...hier ein weiterer interessanter Link: Informationen zur Stadt Siena
Video...Katharina von Siena...
Region Toskana
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Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Geschichte der Heiligen Katharina von Siena basieren auf dem Artikel Katharina von Siena (Stand vom 30.04.2021) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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Die Fotos "Chiesa del Crocifisso - Santuario di Santa Caterina - Autor: Michal Osmenda" - "Geburtshaus der heiligen Katharina in Siena - Autor: Sailko" - "Grabstätte der heiligen Katharina von Siena - Autor: SteO153" sind lizenziert unter der Creative Commons "Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported".