Piazza Libertà
Überblick
Die Piazza della Libertà (Freiheitsplatz) ist der älteste Platz der Stadt Udine. Er gilt als der schönste Platz im venezianischen Stil auf dem Festland. Der Platz befindet sich direkt unterhalb des Burghügels. Im Laufe der Jahrhunderte änderte er mehrmals seinen Namen, im Mittelalter war er als Platz des hier gehandelten Weins bekannt. Im Jahr 1350 wurde dort das Haus des Gemeinderats errichtet, danach nahm er den Namen Piazza del Comune an. Mit der Ankunft der Venezianer im Jahr 1500 nahm er den Namen eines der Statthalter an und wurde zur Piazza Contarena. Nach der Vereinigung Friauls mit Italien im Jahr 1866 wurde er nach Vittorio Emanuele II. benannt. Ihm wurde auch ein am 26. August 1883 eingeweihtes Reiterdenkmal gewidmet, das sich auf der Böschung in der Mitte des Platzes befand und dort bis 1947 blieb, als es in die Ricasoli-Gärten verlegt wurde. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt der Platz seinen heutigen Namen. [2]
Monumente auf der Piazza Libertà
- Carrara-Brunnen - er stammt aus der Renaissance;
- Säule mit dem Markuslöwen (1539) - Herrschaftszeichen von Venedig (Serenissima);
- Säule mit der Gerechtigkeitsstatue - stammt aus dem Jahr 1614;
- Statuen von Herkules und Cacus - stammen aus dem 17. Jahrhundert (von den Einwohnern von Udine Florean und Venturin genannt), die nach dem Abriss des Palazzo Della Torre auf der Piazza XX Settembre, in dem sie aufgestellt waren, hierher transportiert wurden;
- Friedensdenkmal - wurde erst 1819 hier aufgestellt - es war während der französischen Herrschaft zur Erinnerung an die Unterzeichnung des Vertrags von Campo Formio in Auftrag gegeben worden, wurde aber aufgrund der verschiedenen Herrschaften, die seinerzeit kurz aufeinander folgten, nie errichtet.
Gebäude an der Piazza della Libertà
- Loggia del Lionello - ist eine öffentliche Loggia im Stil der venezianischen Gotik, deren Bau 1448 von Bartolomeo delle Cisterne nach einem Entwurf des Goldschmieds Nicolò Lionello begonnen und 1457 abgeschlossen wurde Nachdem es 1876 zerstört wurde, wurde es von Andrea Scala restauriert, der den ursprünglichen Entwürfen treu blieb.
- Loggia und Tempietto di San Giovanni - befindet sich gegenüber der Loggia del Lionello und wurde 1533 vom lombardischen Architekten Bernardino da Morcote erbaut wurden. Der Bau brachte zahlreiche Probleme mit sich, sowohl auf städtebaulicher als auch auf praktischer Ebene. Das daraus resultierende Werk hat eine vage Brunelleschi-Note. Die ursprünglich San Giovanni geweihte Kirche wird heute als kleiner Tempel für die Gefallenen genutzt.
- Uhrturm - wurde 1527 von Giovanni da Udine erbaut. Auf seiner Spitze finden wir die beiden Mauren, die die Stunden schlagen, Skulpturen aus dem Jahr 1850.
- Arco Bollani - 1556 vom berühmten venezianischen Architekten Andrea Palladio entworfen und mit dem Löwen von San Marco gekrönt, durch den man den Hang betritt, der zum Schloss führt.
Loggia del Lionello
Die Loggia del Lionello befindet sich im Herzen der Stadt Udine. Die Dekoration des Gebäudes - der öffentliche Teil - besteht aus abwechselnden Streifen aus weißen und rosa Steinen und überblickt die zentrale Piazza Libertà (früher Piazza Contarena - danach Piazza „Vittorio Emanuele II“). Es handelt sich um eine öffentliche Loggia im Stil der venezianischen Gotik, deren Bau 1448 von Bartolomeo delle Cisterne nach einem Entwurf des Goldschmieds Nicolò Lionello begonnen und 1457 abgeschlossen wurde. In den folgenden Jahrhunderten wurde sie mehrfach umgebaut und durch einen verheerenden Brand zerstört. 1876 wurde das Gebäude von Andrea Scala restauriert, der den ursprünglichen Entwürfen treu blieb.
Die meisten der darin vorhandenen Werke werden heute im Stadtmuseum aufbewahrt. Unter diesen finden wir u.a. einen Gemäldezyklus der Serenissima-Republik Venedig und eine Madonna mit Kind von Giovanni Antonio de' Sacchis (* um 1484 in Pordenone; † 14. Januar 1539 in Ferrara), besser bekannt unter dem Namen Giovanni Antonio da Pordenone aus dem Jahr 1516. Pordenone wird als der größte Maler des Friauls des 16. Jahrhunderts angesehen. Er arbeitete im Friaul, jedoch auch im Veneto und in der Lombardei. Pordenone bildete sich nach den Vorbildern seiner friaulischen Heimat und nahm erst um 1510 den Einfluss des Giorgione und Antonio Palma an, ohne jedoch seine Derbheit der Formenbehandlung und seine Neigung für dramatische Darstellungen aufzugeben. 1535 siedelte er nach Venedig über, und in demselben Jahr wurde er von dem König von Ungarn in den Adelsstand erhoben, weshalb er den Beinamen Regillo annahm.
1538 von Herzog Ercole II. d’Este an dessen Hof nach Ferrara berufen, starb er im Januar 1539 daselbst. [1]
Loggia und Tempietto San Giovanni
Die Loggia di San Giovanni (Porticato di San Giovanni) befindet sich direkt gegenüber der Loggia del Lionello, einer weiteren Sehenswürdigkeit in der schönen Stadt Udine. Ursprünglich stand an dieser Stelle die Kirche San Giovanni- heute wird in einem Tempel den Gefallenen des Ersten- und Zweiten Weltkriegs gedacht. Vor der Loggia di San Giovanni stehen zwei Statuen mit Blickrichtung zur gegenüberliegenden Loggia von Lionello. Es handelt sich um die Marmorskulpturen von Ercole (Herkules) und Caco (Cacus), die dem Bildhauer Angelo de Putti zugeschrieben werden. Diesem Thema hatte sich auch der Künstler Baccio Bandinelli gestellt, als er die Figuren in Florenz erschuf, die heute auf der Piazza della Signoria vor dem Palazzo Vecchio zu sehen sind. Das allegorische Thema handelt von der Stärke und dem Einfallsreichtum des Herkules, der die Bosheit von Cacus besiegt, eine Episode, die von Vergil und anderen Dichtern in der Saga der „Zwölf Taten des Herkules“ erzählt wird.
Porticato di San Giovanni
Der Porticato di San Giovanni (deutsch: Bogengang, Arkade), besser bekannt unter dem Namen Loggia di San Giovanni gehört zu den historischen Denkmälern auf der Piazza Libertà in Udine. Ursprünglich befand sich auf der Piazza Libertà die Kirche San Giovanni, die nach dem Erdbeben von 1511 vom lombardischen Architekten Bernardino da Morcote abgerissen und umgebaut wurde. Zusätzlich zum Wiederaufbau der Kirche entwarf Bernardino da Morcote den Portikus und die gleichnamige Loggia, die sich vage an den Stil Brunelleschis anlehnten. Bernardino da Morcote hatte mit verschiedenen städtebaulichen Schwierigkeiten zu kämpfen, denn die neue Loggia und die Kirche mussten sich an den bereits bestehenden Uhrturm anlehnen und den Aufstieg zur Burg ermöglichen.
Die ursprünglich öffentliche Kirche wurde als Finanzkammer, Kanzlei und Archiv genutzt (1565 dorthin verlegt). Mit der österreichischen Herrschaft wurde es in einen Wachposten umgewandelt. In dieser Zeit wurden die Archive mit einem Eisentor verschlossen und zwei Kanonen draußen aufgestellt, die 1882 auf Kosten von Privatpersonen und der Gemeinde Udine entfernt wurden. Nach Jahren der Vernachlässigung wurde die Loggia in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts komplett umgestaltet und erstrahlte wieder in ihrem ursprünglichen Glanz. 1917 besetzten die Österreicher nach der Niederlage von Caporetto Udine und restaurierten die Loggia von San Giovanni als „Wachstation“. [3]
Blick auf die Piazza della Libertá und die Loggia di San Giovanni - eingebunden über Wikimedia Commons
Am 3. November 1918 wurde Udine von der österreichischen Herrschaft befreit. Der berühmte Architekt Raimondo D'Aronco entwarf 1921 die Pläne für die Renovierung der Kirche und verwandelte sie in das Pantheon der Gefallenen des Ersten Weltkriegs: Die Arbeiten wurden im Dezember 1926 abgeschlossen. Der Portikus von San Giovanni (Porticato di San Giovanni) befindet sich auf der Westseite der Piazza Libertà unter dem Uhrturm und besteht aus einer Kolonnade mit einem Triumphbogen in der Mitte, der zum Tempel der Gefallenen führt. Im Inneren, unter der Kuppel, befindet sich eine Statue von Aurelio Mistruzzi, die die „Vittoria“ darstellt, und ein Fresko von Enrico Miani. Das Tor, das den Eingang zum Tempel verschließt, wurde von Alberto Calligaris geschaffen. [3]
Auf dem rechten Flügel der Kolonnade befinden sich die Büsten der Leutnants Pietro Capello (1566) und Carlo Corner (1587) mit Inschriften sowie die Eingangstür zum Archiv. Am Ende des Portikus befindet sich eine Sonnenuhr aus dem Jahr 1798. Sie besteht aus einer bronzenen Sonne mit einem Loch im Inneren: Mit der Frühlings- und Herbst-Tagundnachtgleiche weisen die Sonnenstrahlen auf Inschriften auf dem Boden hin (DECRETO SEPTEMVIRIVM / UTINENSIVM MDCCXCVIII).
Im linken Flügel hingegen befinden sich drei Büsten von Giovanni Battista Cella (1881), Antonino di Prampero und Gabriele Luigi Pecile. [3]
Historische Hinterlassenschaften in Udine
- Duomo di Santa Maria Annunziata - ist die Kathedrale des Erzbistums Udine;
- Kirchen in Udine - zahlreiche Kirchen können besichtigt werden;
- Dom-Museum (Museo del Duomo) - im Baptisterium sowie in den Kapellen San Nicolò und Corpore de Cristo des Domes;
- Oratorio della Purità - enthält Fresken von Giovanni Battista Tiepolo und dem Sohn Giandomenico Tiepolo;
- Palazzo Patriarcale - Ort des Diözesanmuseums und der Tiepolo-Galerien (Museo diocesano e gallerie del Tiepolo);
- Palazzo D'Aranco - heutiges Rathaus von Udine;
- Loggia del Lionello - das Rathaus wurde von 1448 bis 1457 im Stil der venezianischen Gotik mit offener Loggia im Parterre erbaut;
- Castello di Udine - der Bogen spannt sich von einer Galerie antiker Kunst, einem Archäologiemuseum, über eine Galerie der Entwürfe und Drucke bis hin zum Friulanischen Museum der Fotografie;
- Casa Cavazzini (16. Jahrhundert) - mit dem Museum für moderne und zeitgenössische Kunst;
- Palazzo Valvason Morpurgo - der Palast bewahrt die Archive von Architektur und Design auf, ist Gastgeber von Ausstellungen zur Thematik und nimmt sich verschiedener friulanischer Projekte an;
- Piazza Giacomo Matteotti - ist der älteste Platz in Udine nach der Piazza della Liberta;
- Loggia di San Giovanni - unter dem Torre dell’Orologio mit der Büste von Giovanni Battista Cella;
- Kapelle Manin - Besichtigung wochentags nach Voranmeldung;
Torre dell'Orologio und Arco Bollani
Der Torre dell'Orologio (Glockenturm) wurde in die Loggia di San Giovanni integriert. Der Turm wurde 1527 nach einem Entwurf von Giovanni da Udine erbaut, der sich vom venezianischen Turm in Venedig auf der Piazza San Marco inspirieren ließ. Auf der Spitze des Turms stehen die beiden Mauren, die auf einer Glocke die Stunden schlagen. Die heutigen Kupferskulpturen stammen aus dem Jahr 1852 und haben die ursprünglichen Holzskulpturen ersetzt. Links von der Loggia von San Giovanni führt eine kleine Straße aufwärts zum Schloss (Castello). Hier gelangen wir durch den Arco Bollani zur Kirche Santa Maria in Castello. Der Arco Bollani stammt aus dem Jahr 1556 und wurde von Andrea Palladio (1508 - 1580) entworfen. Auf seiner Oberseite (unterhalb der Uhr) wird das Tor vom Löwen von San Marco gekrönt.
Video - Udine
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Geschichte der Stadt Udine basieren auf dem Artikel Udine (Stand vom 07.05.2022) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
2.: Die Informationen zur Piazza della Libertà in Udine stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 29.08.2023!
3.: Die Informationen zur Loggia di San Giovanni in Udine stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 30.08.2023!
Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Loggia di San Giovanni (unter dem Torre dell’Orologio) mit der Büste von Giovanni Battista Cella - Autor: CajetanM" - "Büste des Malers Pordenone (1484 - 1539) in Udine - Autor: Sandro1988" werden unter den Bedingungen Creative Commons "Attribution 2.0" „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported“ Lizenz veröffentlicht.
Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Piazza Libertà e Loggia di San Giovanni - Autor: M.agostinelli" - "Loggia del Lionello; Loggia di San Giovanni; (2 Fotos) - Autor: BelPatty86" - "Loggia di San Giovanni, Udine, Italy - Tor zum Archiv; Piazza della Libertà, Loggia di San Giovanni; (2 Fotos) - Autor: Lessormore" werden unter den Bedingungen der Creative Commons „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International“ Lizenz veröffentlicht.