Papst Leo XIV.


Überblick

Als ich nach dem Konklave hörte, wie der neue Papst heißt und woher er kommt, kam mir zuerst der Gedanke an den Spruch des derzeitigen US-Präsidenten Donald Trump- America first! Selbstverständlich möchte ich nicht den neuen Papst mit der politischen Doktrin von Donald Trump auf eine Ebene ziehen. Die Unterschiede zwischen diesen beiden Menschen sind doch sehr groß, wenn man sich das Leben von Robert Francis Prevost jenseits der Schlagzeilen ansieht und es mit der Geschichte von Donald Trump vergleicht.
Leo XIV. (bürgerlich: Robert Francis Prevost OSA (Ordo Sancti Augustini) wurde am 14. September 1955 in Chicago, Bundesstaat Illinois, Vereinigte Staaten geboren und ist seit seiner Wahl am 8. Mai 2025 der 267. Bischof von Rom (Papst), Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche und souveräner Monarch des Staates der Vatikanstadt.
Papst Leo XIV.

Vor seiner Papstwahl war der Ordensgeistliche von 2001 bis 2013 Leiter (Generalprior) des Augustinerordens, von 2015 bis 2023 Bischof des Bistums Chiclayo im Nordwesten von Peru und zuletzt Kurienkardinal im Vatikan. Im Januar 2023 wurde er von seinem Vorgänger Papst Franziskus zum Präfekten des Dikasteriums für die Bischöfe ernannt, im September 2023 wurde Prevost von Franziskus zum Kardinal ernannt. Seit 2015 besitzt er neben der Staatsbürgerschaft der Vereinigten Staaten auch die peruanische Staatsbürgerschaft, außerdem seit dem Jahr 2023 von Amts wegen die des Vatikans. Prevost entstammt einer katholischen Familie mit französischen, italienischen und kreolischen Wurzeln. [1]

Der Vater des Papstes Louis Marius Prevost (1920 - 1997) war französischer und italienischer Abstammung und diente im Zweiten Weltkrieg in der U.S. Navy. Nach dem Krieg arbeitete er zunächst als Pädagoge im Brookwood School District 167 und an der Mount Carmel Elementary School in Chicago. Seine Mutter Mildred Martínez (1911 - 1990) hatte Louisiana-kreolische sowie hispaniolische Vorfahren und war Bibliothekarin. Prevost hat zwei ältere Brüder, Louis Martín und John Joseph. Seine Eltern waren in der Pfarrei St. Mary of the Assumption in Chicago aktiv, wo er wie seine Brüder als Messdiener (Ministrant) tätig war.
Prevost besuchte bis zu seinem Highschool-Abschluss im Jahre 1973 ein katholisches High-School-Seminar, The Saint Augustine Seminary, im US-Bundesstaat Michigan und studierte an der Villanova University in Villanova bei Philadelphia zunächst Mathematik und Philosophie. [1]
Ordensausbildung

Nach den Examina in beiden Fächern im Jahre 1977 trat er der Ordensgemeinschaft der Augustiner bei und durchlief das Noviziat. Dann studierte er bis 1982 Theologie an der Catholic Theological Union in Chicago (Master of Divinity), anschließend an der Päpstlichen Universität Heiliger Thomas von Aquin in Rom („Angelicum“) Kirchenrecht. Am 29. August 1981 legte er das ewige Ordensgelübde (Profess) ab und empfing am 19. Juni 1982 in Rom im Augustinerkolleg von Santa Monica das Sakrament der Priesterweihe durch den belgischen Erzbischof Jean Jadot, damals Vizepräsident des Päpstlichen Rates für die Nichtchristen (heute Dikasterium für den Interreligiösen Dialog). 1987 wurde er mit einer kirchenrechtlichen Dissertation von der Päpstlichen Universität Heiliger Thomas von Aquin in Rom zum Dr. iur. can. promoviert. Das Thema der Dissertation lautete „Die Rolle des örtlichen Priors im Orden des heiligen Augustinus“. [1]
Erzbistum Trujillo

Von 1985 bis 1987 arbeitete er als Missionar in der traditionell von Augustinern betreuten damaligen Territorialprälatur Chulucanas und heutigem Bistum Chulucanas in Peru. 1987 wurde er zum Leiter der Berufungspastoral und Missionsdirektor der Augustinerprovinz „Mutter des Guten Rates“ in Olympia Fields in Illinois gewählt. Von 1988 bis 1998 wirkte er als Leiter des gemeinsamen Ausbildungsprojekts für Augustiner-Aspiranten aus den Vikariaten Chulucanas, Iquitos und Apurímac im Erzbistum Trujillo, ebenfalls in Peru. Dort war er Prior seines Ordens (1988 - 1992), Ausbildungsleiter (1988 - 1998), Lehrer der Professen (1992–1998) und Provinzialoberer der Augustiner in Peru (1998 - 2001).
Die Kathedralbasilika St. Maria ist der Stammsitz des Erzbistums Trujillo in Peru, in dem Prevost nahezu 10 Jahre wirkte. Die kunsthistorisch bedeutende Kathedrale wurde zwischen 1647 und 1666 erbaut.
Im Erzbistum Trujillo war er Kirchengerichtsvikar (1989 - 1998) und Professor für Kirchenrecht, Patristik und Moral am Priesterseminar „San Carlos y San Marcelo“. [1]
Zeit in Chiclayo (2014 - 2023)

Im Jahr 1998 wurde Prevost zum Provinzialprior der Ordensprovinz in Chicago gewählt, das Amt trat er im März 1999 an. Von 2001 bis 2013 war Prevost Generaloberer des Augustinerordens mit Sitz in Rom. Prevost beherrscht die Sprachen Englisch, Italienisch, Spanisch und Portugiesisch und liest Deutsch und Latein, die Lingua franca der römisch-katholischen Kirche. Auch eine „normale Unterhaltung“ auf Deutsch sei mit ihm möglich, wie sich zwischen 2001 und 2013 gezeigt hat, als er in seiner Amtszeit als Ordensoberer mehrmals die österreichischen und deutschen Augustiner besuchte. Während seines Aufenthalts in Peru erwarb Leo Grundkenntnisse in einer der Quechua-Sprachen.
Am 3. November 2014 ernannte ihn Papst Franziskus zum Titularbischof der ehemaligen Diözese Sufar und bestellte ihn zum Apostolischen Administrator von Chiclayo in Peru. Die Amtseinführung als Administrator folgte vier Tage später. Der Apostolische Nuntius in Peru, Erzbischof James Patrick Green, spendete ihm am 12. Dezember desselben Jahres die Bischofsweihe. Mitkonsekratoren waren der Altbischof von Chiclayo, Jesús Moliné Labarta, und der Erzbischof von Ayacucho und Huamanga, Salvador Piñeiro García-Calderón. Papst Franziskus ernannte ihn am 26. September 2015 zum Bischof von Chiclayo. Da laut einem 1980 abgeschlossenen Staatsvertrag zwischen dem Vatikan und Peru (Konkordat) nur peruanische Staatsbürger zu Bischöfen ernannt werden dürfen, erwarb er am 24. August 2015 die peruanische Staatsbürgerschaft. Die Ernennung zum Bischof durch Franziskus war als Warnsignal des Vatikans an damals einflussreiche rechtskatholische Gruppen – wie z. B. Sodalitium Christianae Vitae – zu verstehen. [1]
Während seiner Zeit als Bischof gewann er einen Ruf als „Kämpfer gegen Armut, Umweltzerstörung und Ungerechtigkeit“. So kümmerte er sich beispielsweise um die Personen in den Armenvierteln, die vom Wetterphänomen El Niño betroffen waren. Zudem unterstützte er Armenküchen und andere Wohltätigkeitszwecke. Außerdem setzte er sich für bessere Wohnverhältnisse an der Nordküste ein, da diese besonders von Überflutungen betroffen ist. 2017 forderte Prevost den ehemaligen Staatspräsidenten von Peru, Alberto Fujimori, öffentlich auf, sich bei den Opfern des von ihm geführten Staatsterrorismus zu entschuldigen. Zudem traf er sich auch mit Opfern im Rahmen des Missbrauchsskandals um die Kongregation Sodalicio de Vida Cristiana und leitete die Informationen darüber an Papst Franziskus weiter, der die Kongregation daraufhin auflöste.
Am 13. Juli 2019 berief ihn Papst Franziskus für fünf Jahre zum Mitglied der Kongregation für den Klerus und am 21. November 2020 zum Mitglied der Kongregation für die Bischöfe. Vom 15. April 2020 bis zum 26. Mai 2021 war er während der Sedisvakanz zusätzlich Apostolischer Administrator von Callao. [1]
Zeit im Vatikan

Am 30. Januar 2023 ernannte ihn Papst Franziskus zum Erzbischof und zum Präfekten des Dikasteriums für die Bischöfe; zu seinen Amtspflichten gehörte auch die Überwachung der Durchsetzung der Richtlinien zur Bekämpfung sexuellen Missbrauchs in den Diözesen. Er war damit an den Bischofsernennungen weltweit beteiligt. Zugleich bestellte ihn Papst Franziskus zum Präsidenten der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika. Er trat das Amt am 12. April 2023 an. Damit folgte er in beiden Ämtern auf Kardinal Marc Ouellet, der von dem Amt altersbedingt zurücktrat. Prevost gilt als pragmatischer Diplomat. So verhandelte er beispielsweise an der Seite von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zwischen den deutschen Bischöfen und dem Vatikan, als der Synodale Weg im Jahr 2023 auf Kritik stieß.
Kardinal Prevost begrüßte das in der neuen Kurienverfassung festgelegte Verfahren, dass nun auch Laien an der Auswahl von Bischöfen mitwirken können. Ihm zufolge bedeutete das dennoch nicht, dass die „Ortskirche ihren Hirten wählen muss, als ob die Berufung zum Bischof das Ergebnis einer demokratischen Abstimmung, eines fast ‚politischen‘ Prozesses wäre“. 2023 äußerte er sich bei der Weltsynode zur Synodalität mit Bezug auf die Frauenordination skeptisch und meinte, dass sie „nicht unbedingt ein Problem löst, sondern vielleicht ein neues Problem schafft“
Prevost kritisierte auf X mehrmals die Regierung Trump, insbesondere Präsident Donald Trump und den 2019 zum Katholizismus konvertierten Vizepräsidenten JD Vance. In einigen seiner Beiträge zeigte er Sympathien mit Flüchtlingen sowie mit George Floyd. [1]
Papstwappen

In der Vollversammlung der Kardinäle (Konsistorium) vom 30. September 2023 nahm ihn Papst Franziskus als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie Santa Monica in das Kardinalskollegium auf. Die Besitzergreifung seiner Titeldiakonie, der Klosterkirche des Augustinerkollegs, fand am 28. Januar des folgenden Jahres statt. Am 6. Februar 2025 erhob ihn der Papst zum Kardinalbischof des suburbikarischen Bistums Albano. Am 11. Februar 2025 verlieh der Großmeister des Malteserordens Fra’ John Dunlap Prevost die Insignien des Ehren- und Devotions-Großkreuz-Bailli des Ordens.
Das Kardinalswappen von Prevost ist vom Wappenschild her nahezu identisch mit seinem Wappen als Papst. Allerdings ist der untere rechte Sektor hier weiß unterlegt und das Banner, auf dem sein Wahlspruch steht, ist gelb. Zudem befindet sich hinter dem Wappenschild ein Kardinalshut (Galero) mit zweimal 15 roten Fiocchi (Quasten), der auf sein Kardinalsamt hinweist. [1]
Papstwahl

Am 8. Mai 2025 wurde Prevost am zweiten Tag des Konklaves – des ersten Konklaves, an dem er als Kardinal teilnahm – im vierten Wahlgang zum Papst gewählt. Er nahm den Papstnamen Leo XIV. an. Etwa eine Stunde nach der Wahl verkündete Kardinalprotodiakon Dominique Mamberti den neuen Papst der Öffentlichkeit auf der Benediktionsloggia des Petersdoms.
Leo XIV. erschien danach auf dem Balkon, um die auf dem Petersplatz versammelte Menge zu begrüßen, seine erste Ansprache zu halten und den nach einer Papstwahl üblichen Segen Urbi et orbi zu spenden. Dabei trug er das Rochett, die päpstliche Sommermozzetta aus rotem Seidenkamelott und die Stola, die im Raum der Tränen bereitgelegen hatten. Sein Vorgänger hatte seinerzeit sowohl das Rochett als auch die hermelinverbrämte Wintermozzetta aus rotem Samt abgelehnt und die Stola der vier Evangelisten, die für Benedikt XV. angefertigt worden war, erst zur Segenshandlung umgelegt. Während Franziskus die Menschenmenge profan begrüßt hatte (Fratelli e sorelle, buona sera – Brüder und Schwestern, guten Abend), rief Leo XIV. wieder das traditionelle und liturgische Pax vobiscum („Friede sei mit euch“), worauf die Gemeinde antwortet mit Et cum spiritu tuo („und mit Deinem Geiste“). [1]
Pontifikat

Leo XIV. rief in seiner ersten Ansprache zum Brückenbauen und Frieden auf. Darin steckt auch ein Vorsatz, bedeutet doch der päpstliche Titel Pontifex maximus „oberster Brückenbauer“. Zudem ist er seit seiner Wahl zum Papst von Amts wegen Präfekt des Dikasteriums für die Evangelisierung. Papst Franziskus hatte das Amt im Juni 2022 durch die Apostolische Konstitution Praedicate Evangelium auf den römischen Pontifex übertragen. Seine Wahl galt als Kompromiss zwischen dem konservativen und dem liberaleren Lager.
Am Tag nach seiner Wahl feierte er seine erste päpstliche heilige Messe in der Sixtinischen Kapelle. Er bat dabei die Kardinäle um Unterstützung, warnte im Allgemeinen vor Glaubensverlust und dem Streben nach Macht und Vergnügen. Bei seiner Amtseinführung am 5. Sonntag der Osterzeit Cantate, 18. Mai 2025, erhielt Leo XIV. das Pallium und den Fischerring als Zeichen des Petrusdienstes. Er verzichtete, wie alle seine Vorgänger seit Johannes Paul I. auf die traditionelle Krönungsmesse und die anschließende Krönung mit der päpstlichen Tiara.
Leo XIV. ist der erste Staatsbürger der USA und durch seine zweite Staatsbürgerschaft zugleich der erste Peruaner, der das Papstamt bekleidet. Er ist auch der erste Papst, der dem Augustinerorden angehört. [1]
Vatikanische Museen

Die Vatikanischen Museen (Musei Vaticani) beherbergen die päpstlichen Kunstsammlungen aus mehreren Jahrhunderten. Sie befinden sich auf dem Territorium der Vatikanstadt. Die Sammlung ist eine der wichtigsten und größten der Welt und umfasst die Bereiche orientalische Altertümer (Ägypten und Assyrien), klassische Antike (griechisch-römische Kunst), etruskisch-italische Altertümer (heutiges Italien vor der Römerzeit), frühchristliche und mittelalterliche Kunst (3. –14. Jahrhundert), Kunst von der Renaissance (15. Jahrhundert) bis ins....
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Engelsburg

Die Engelsburg in Rom (ital.: Castel Sant´Angelo) ist die einstige Zuflucht der Päpste und wurde zuvor für den römischen Kaiser Hadrian als Mausoleum erbaut. Die Burg liegt direkt gegenüber dem Tiber, über den genau an dieser Stelle eine Brücke in den römischen Stadtteil VIII. Sant' Eustachio führt. Die Tiberbrücke Ponte San Angelo, auch Aeliusbrücke (lat.: Pons Aelius), wurde nach dem Erbauer Kaiser Hadrian (Publius Aelius Hadrianus) benannt. Sie ist heute für den Autoverkehr gesperrt....
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Informationen zum Vatikan:

- Informationen zum Stadtstaat Vatikan
- Touristische Informationen - Vatikan
- Vatikanische Archive - Archivio Segreto Vaticano
- Passetto di Borgo - mittelalterlicher Fluchtgang
- Radio Vatikan - die Stimme des Papstes und der Weltkirche
- L’Osservatore Romano - Vatikanzeitung
- Centro Televisivo Vaticano - Fernsehzentrum des Vatikan
- Deutsches Pilgerzentrum - Rom
- Castel Gandolfo - Sommerresidenz der Päpste
- Sixtinische Kapelle im Vatikan
Quellenangabe:

1.: Die Informationen zum Papst Leo XIV. basieren auf dem Artikel Leo XIV. (Stand vom 19.06.2025) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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Das Foto aus der Wikimedia Commons "Papstwappen von Leo XIV. - Autor: Poznaniak" wird unter den Bedingungen der Creative Commons "Attribution 2.0" „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported“ Lizenz veröffentlicht.
Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Pfarrei St. Maria Himmelfahrt (Saint Mary of the Assumption Church) - Autor: Lori Strock Fotografie" -"Papst Leo XIV. während einer Audienz; Papst Leo XIV. nach der Wahl auf der Benediktionsloggia; (2 Fotos) - Autor: Edgar Beltrán / The Pillar" - "Schwarzer Rauch beim 2. Wahlgang im Konklave am 8. Mai 2025 - Autor: P 1997" - "Kathedrale Santa María in Chiclayo, Peru, Prevosts Bischofskirche als Oberhirte der Diözese Chiclayo von 2015 bis 2023 - Autor: Frank Coronel Mendoza" werden unter den Bedingungen der „Namensnennung-Share Alike 4.0 International Deed“ CC BY-SA 4.0 Lizenz veröffentlicht.