Banca Monte dei Paschi di Siena

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Siena - Banken Banca Monte dei Paschi di Siena - Bildmitte: Palazzo Salimbeni




Überblick

Paris - Bankfiliale
Paris - Bankfiliale Banca Monte dei Paschi di Siena S.p.A - Foto: Wikipedia - Autor: Guilhem Vellut - Lizenz: s.u.



In jeder italienischen Stadt gibt es mindestens eine Filiale dieser Bank: Banca Monte dei Paschi di Siena S.p.A. Sie ist unter diesem Namen bekannt aber auch durch das Kürzel BMPS oder einfach MPS. Die Bank ist die viertgrößte italienische Geschäfts- und Privatkundenbank. Die Geschichte dieser italienischen Bank geht auf den Begriff Berg der Barmerzigkeit zurück. Monte di Pietà, so der italienische Name, waren im späten Mittelalter und der Frühen Neuzeit Pfandleihgeschäfte, die Armen Kleinkredite gegen Pfand und geringe Zinsen gewährten. Die Bank wurde im Jahr 1472 gegründet und in ihrer heutigen Form im Jahr 1624. Sie ist die älteste Bank der Welt und die viertgrößte italienische Geschäfts- und Privatkundenbank. [1]






Banca Monte dei Paschi di Siena

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Siena - Banken Banca Monte dei Paschi di Siena


Die Banca Monte dei Paschi di Siena (MPS) ist ein italienisches Kreditinstitut mit Sitz in Siena. Sie gilt als die älteste noch existierende Bank der Welt. Die Zentrale befindet sich im Palazzo Salimbeni im Zentrum von Siena in der südlichen Toskana. Die Banca Monte dei Paschi ist mit ihren etwa 23.000 Mitarbeitern in ganz Italien und in einigen anderen Ländern aktiv. Der italienische Staat hielt im Dezember 2016 vier Prozent der Aktien, im Februar 2018 waren es bereits rund 68 %. Im Sommer 2016 wurde ein Rettungs- oder Sanierungsplan für MPS vereinbart; MPS versuchte eine Kapitalerhöhung, um Verluste bei der Auslagerung fauler Kredite ausgleichen zu können.


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Siena - Banken Kunstwerk aus der Sammlung der Banca Monte dei Paschi di Siena: Madonna mit Kind, Giovanni di Paolo, um 1450 - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)


Das italienische Unterhaus (Camera dei deputati) hat am 23. Dezember 2016 einen Fonds in Höhe von 20 Milliarden Euro beschlossen, um den Banken- und Finanzsektor stützen zu können. Die Führungsspitze hatte offiziell einen Antrag auf staatliche Hilfe gestellt. Am 26. Dezember 2016 teilte das Haus mit, die Europäische Zentralbank habe einen Kapitalbedarf von 8,8 Milliarden Euro ermittelt. Bis dato war von etwa 5 Milliarden ausgegangen worden. Der italienische Staat rettete das Kreditinstitut, das mittlerweile wieder als solvent gilt. Seit dem 25. Oktober 2017 wird die MPS-Aktie wieder an der Borsa Italiana gehandelt. Die Bank besitzt bedeutende Kunstsammlungen des 14. bis 19. Jahrhunderts.



The oldest surviving bank in the world. Siena, Italy. (23117920029)

Banca Monte dei Paschi di Siena S.p.A., die älteste noch existierende Bank der Welt und die viertgrößte Bank Italiens - eingebunden über Wikimedia Commons


Geschichte

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Siena - Banken Banca Monte dei Paschi di Siena - linkes Gebäude auf der Piazza Salimbeni


Die Bank wurde im Jahr 1472 in Siena als ein Monte di Pietà unter dem Namen Monte Pio gegründet und erhielt 1624 den heutigen Namen. Sie diente zunächst der Vergabe von Kleinkrediten gegen Zinsen, die niedriger waren als sonst üblich. 1568 kam es zu einer ersten Reform; 1624 wurden die Statuten erneut geändert. Großherzog Ferdinand II. besicherte die Bank mit staatlichen Einnahmen aus den Domänenweiden in der Maremma, den sogenannten Paschi. Zugleich dehnte das Haus seine Aktivitäten auf Gebiete außerhalb Sienas in die Toskana aus. Einige Jahre nach der Gründung intensivierte sich die künstlerische Ausstattung des Hauptgebäudes. So wurde 1481 Benvenuto di Giovanni († 1518) beauftragt, ein Madonnen-Gemälde für den Palazzo Salimbeni anzufertigen.


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Siena - Banken Banca Monte dei Paschi di Siena - Palazzo Spannocchi


Anlässlich besonderer Ereignisse kamen weitere Werke hinzu, wie der „Tote Christus “ von Lorenzo Rustici, die „Abnahme Christi vom Kreuze“ von Arcangelo Salimbeni oder „Jakobs Söhne“ von Francesco Vanni. 1644 sollte Raffaello Vanni eine Madonna mit Kind für den Eingang zur Kanzlei malen. Mit einer Leinwand von Valerio Adami mit einer Allegorie auf die Entstehung des Monte dei Paschi, wurde diese Tradition im Rahmen des neu gestalteten Centro Direzionale wiederaufgenommen. Damit wollte das Haus seinen Einsatz für das künstlerische und kulturelle Erbe Sienas untermauern. Daher wurden gezielt Werke der Sieneser Schule aus dem 14. und 15. Jahrhundert gekauft; der Salimbeni-Palast gilt als eines der herausragenden Museen der Stadt.



Palazzo salimbeni, archivio del monte dei paschi di siena, 01

Palazzo Salimbeni - Archiv der Bank Monte dei Paschi di Siena - eingebunden über Wikimedia Commons


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Siena - Banken Palazzo Salimbeni - Portal


Mit der Gründung des Königreichs Italien galt die Banca MPS als eines der Fundamente zur Finanzierung der Staatsausgaben und gab erstmals Bodenkredite aus. Zwischen 1907 und 1930 entstanden Zweigstellen in Empoli, Florenz, Perugia, Neapel und Rom. Zugleich unterstützte der Monte die Gründung der Banca Toscana. 1936 wurde die Banca MPS durch ein Gesetz ein ‚Istituto di credito di diritto pubblico‘ (Kreditinstitut). 1990 ermöglichte ein Gesetz diesen Instituten unter anderem eine Änderung ihrer Rechtsform. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelang die Expansion in die bedeutenden Finanzzentren New York, Singapur, Frankfurt und London. 1990 bis 1994 gelang es der Bank als erster in Italien, sich im Banken-Versicherungsgeschäft anzusiedeln. Dazu entstand MontePaschi Vita. Zudem erwarb sie das Istituto Nazionale per il Credito Agrario (INCA) und 1992 Mediocredito Toscano.


Padua
Padua Verwaltungsgebäude der ehem. Banca Antonveneta in Padua - Foto: Wikipedia (Public domain)


Diese beiden Bereiche für mittelgroße und langfristige Kredite wurden als MPS Banca per l’Impresa zusammengefasst. Diese erwirbt Anteile an ausländischen Banken in Belgien, in der Schweiz und in Frankreich. 1999 ging die Bank an die Mailänder Börse. In den Jahren 2000 bis 2005 erwarb sie mehrere Kreditinstitute mit starker lokaler Bindung, wie die Banca Agricola Mantovana mit dem Schwerpunkt Mantua. 2007 kaufte sie 55 % der auf kleine und mittlere Unternehmen spezialisierten Biverbanca - Cassa di risparmio di Biella e Vercelli, die etwa 700 Beschäftigte und 105 Filialen im Piemont, in der Lombardei, in Latium und im Aostatal aufwies. 2008 erwarb sie die Banca Antonveneta, wobei Schmiergelder gezahlt wurden. Das Kernhaus konzentrierte sich zunehmend auf Unternehmenskredite und auf Fragen der Corporate Finance.


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Siena - Banken Banca Monte dei Paschi di Siena - Hauptsitz des Finanzunternehmens


Im Rahmen der globalen Finanzkrise kam auch die „Banca Monte dei Paschi“ in finanzielle Schwierigkeiten, ausgelöst durch riskante und fragwürdige Geschäfte, wie etwa die Übernahme der Bank Antonveneta für 17 Milliarden Euro. Der Monte wurde, um einen Bankrott abzuwenden, mit vier Milliarden Euro Staatshilfen gestützt. Diesbezüglich kam es auch zu Kritik am damaligen EZB-Chef Mario Draghi, der im betreffenden Zeitraum Chef der italienischen Notenbank und dadurch der höchste Bankenkontrolleur des Landes gewesen war. Am 16. Dezember 2016 wies das Haus nur noch 10,6 Milliarden Euro liquide Mittel aus. Eine geplante Kapitalerhöhung, um Verluste bei der Auslagerung fauler Kredite auszugleichen, scheiterte am 22. Dezember 2016.

Von den avisierten 5 Milliarden Euro konnten nur 2 Milliarden bereitgestellt werden. Daraufhin stützte die Regierung, die sich bereits am 20. Dezember 2016 durch das Parlament eine Kreditaufnahme von bis zu 20 Milliarden Euro hatte genehmigen lassen, um angeschlagene Banken im Notfall retten zu können, den Monte dei Paschi zum dritten Mal. [1] Hauptanteilseigner ist nach wie vor der Italienische Staat über das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen mit einem Anteil von 68,247 Prozent.


Statue des Sallustio Bandini

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Siena - Banken Sallustio Antonio Bandini (1677 - 1760)


Auf der Piazza Salimbeni in Siena - vor dem Palazzo Salimbeni - steht die Statue des Sallustio Bandini. Sallustio Antonio Bandini (* 19. April 1677 in Siena; † 8. Juni 1760 ebenda) war ein italienischer Erzpriester, Politiker und Wirtschaftswissenschaftler. Er wurde 1677 als drittes Kind der Eheleute Patrizio Bandini und Caterina Piccolomini di Modanella, beide aus wichtigen seneser Familien stammend, in der heutigen Via Sallustio Bandini 25 in Siena geboren. Eine erste Ausbildung erhielt er bei den Jesuiten. An der Universität Siena studierte er bis 1699 und verließ diese mit Abschlüssen in Philosophie, Zivilrecht und Kanonisches Recht. Kanonisches Recht lehrte er bis ca. 1705 am Collegio legale Senese. Etwa zu dieser Zeit entschied er sich für eine kirchliche Laufbahn, die er um 1701 als Diakonsanwärter begann. 1703 wurde er Diakon, 1705 Priester, 1708 Canonico metropolitano, 1713 Erzpriester und 1723 Leiter des Archidiakonat.


Siena
Siena Gebäude der Poste Italiane in Siena


Von 1737 bis 1739 schrieb er sein bekanntestes Werk „Discorso sopra la Maremma di Siena“ (Diskurs über die senesische Maremma), welches allerdings erst posthum vom Großherzog der Toskana, Leopold II. 1775 veröffentlicht wurde. Hier plädierte er für den Freihandel der meist landwirtschaftlichen Güter der Maremmazone, der nicht durch die Institution Magistrato dell’Abbondanza in der Provinzhauptstadt Siena behindert werden sollte. Hauptkritikpunkt war die Carestia (Warenknappheit), die durch die Regularien aus Siena entstand, weil sie Warenproduzenten nach seiner Meinung abschreckte. Die Thesen des Bandini wurden um 1739 nach Florenz gesandt, wo sie erst um 1771 wiedergefunden wurden. 1758 oder 1759 schenkte er seine Privatbibliothek, damals 2886 Bände umfassend, der Universität Siena, um eine Universitätsbibliothek aufzubauen. Seine einzige Bedingung war, dass die Werke öffentlich zugänglich sein müssen. [2]


Video Piazza und Palazzo Salimbeni

Region Toskana

Montepulciano - Region Toskana
Montepulciano - Region Toskana ....toskanische Landschaft...


Die Toskana - allein der Name dieser beliebten italienischen Region zaubert bei vielen ein Lächeln ins Gesicht. Vielleicht ist es auch eine geheime Sehnsucht nach einem Ort, der Ruhe und Frieden ausstrahlt. Wir sehen in Gedanken liebliche Landschaftsbilder, mit sanften Zypressen bestandenen Hügeln in mildem Sonnenlicht, zahlreiche Kunststädte mit Museen voll von den kunsthistorisch bedeutendsten Werken und eine besondere Lebensart. Kultur und Lebensart verbinden sich in der Toskana auf allerhöchste Weise und machen den speziellen Charme dieser Region aus.

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Chianti-Gebiet

Region Toskana
Region Toskana Landschaft in Italien


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Quellenangabe:

Siena
Siena Kathedrale von Siena


1.: Die Informationen zur Banca Monte dei Paschi di Siena basieren auf dem Artikel Banca Monte dei Paschi di Siena (Stand vom 20.08.2020) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

2.: Die Informationen zum Geistlichen, Politiker und Wirtschaftswissenschaftler Sallustio Bandini in Siena stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 27.05.2021!

Das Foto "Banca Monte dei Paschi di Siena S.p.A, Filiale Paris - Autor: Guilhem Vellut" ist lizenziert unter der Creative Commons "Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported".




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