Tivoli - Villa Gregoriana

Tivoli - Villa Gregoriana
Tivoli - Villa Gregoriana Eingang zur Villa Gregoriana in Tivoli - Foto: Wikimedia Commons - Autor: LPLT - Lizenz: s.u.




Überblick

Tivoli - Villa Gregoriana
Tivoli - Villa Gregoriana Tivoli, Villa Gregoriana: Erosion im Kalkstein - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Lalupa - Lizenz: s.u.



Die Villa Gregoriana ist eine weitläufige Parkanlage in Tivoli bei Rom, die antike römische Elemente mit einer romantischen Gartenanlage verbindet. Der Wasserfall des Flusses Aniene stürzt auf dem Gelände der Villa 120 Meter in die Tiefe. Ab dem Jahr 1886 wurde das Wasser der Aniene unterhalb des Wasserfalls in einem künstlichen Becken zur Stromerzeugung mittels eines Wasserkraftwerks aufgefangen. Kalkkonkretionen und Höhlen im Gestein lassen auf den früheren Lauf des Flusses Aniene schließen. Der Park der Villa Gregoriana wird seit dem Jahr 2002 durch den italienischen Fondo Ambiente Italiano (Stiftung für Denkmal- und Umweltschutz) verwaltet und ist zu besichtigen. [1]







Villa Gregoriana

Tivoli - Villa Gregoriana
Tivoli - Villa Gregoriana Detail der Villa Gregoriana - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Szilas (CCO)


Das antike Tibur, heute Tivoli, stellte eine wichtige strategische Position als Durchgangsstation für alle, die von Osten kommend dem Flusslauf des Aniene folgten, um in die Tiberebene und nach Rom zu gelangen. Von der Akropolis von Tivoli aus konnte das gesamte Anienetal überwacht werden. Kurz vor dem Wasserfall entstand eine erste (gebührenpflichtige) Brücke über den Aniene. Die Position Tiburs ermöglichte trotz der schwierigen geographischen und hydrologischen Lage den Bau einer ersten wassertechnischen Anlagen im 2. Jahrhundert v. Chr. Dazu gehörten zwölf Anlagen, wie Gräben, Kanäle, Schleusen und Aquädukte sowie Brücken und Wassermühlen, die alle den Aniene entweder eindämmen oder nutzen sollten. Einige davon waren im 19. Jahrhundert noch in Betrieb. [1]


Tivoli - Villa Gregoriana
Tivoli - Villa Gregoriana Wasserfall an der Grotte der Sirenen - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Baku - Lizenz: s.u.


Zu Zeiten der römischen Republik wurden mehrere Villen im Anienetal gebaut, wie z. B. die Villa von Manlius Vopiscus, die im Jahr 106 n. Chr. von einer großen Überschwemmung des Aniene wieder zerstört wurde und deren Ruinen sich in der Villa Gregoriana befinden. Die Parkanlage der Villa Gregoriana geht auf eine Initiative Papst Gregors XVI. zurück, der im 19. Jahrhundert die Notwendigkeit sah, Tivoli vor den zerstörerischen Fluten des Aniene zu schützen, und gleichzeitig das Nützliche mit dem Ästhetischen zu verbinden versuchte.

Bereits die Brunnenanlagen der Villa d’Este aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts nutzten die Wasser des Aniene dank eines Kanals, der unterhalb der Stadtmauern verlief. [1]




Villa Gregoriana - sostruzioni Vopisco P1130105

Ruinen der ehemaligen römischen Villa des Manlius Vopiscus - eingebunden über Wikimedia Commons


Tivoli - Region Latium
Tivoli - Region Latium Villa Gregoriana - Blick auf einen Tempel in Tivoli - Foto: Wikimedia Commons - Autor: trolvag - Lizenz: s.u.


Dieser Kanal war jedoch weder gedacht noch geeignet, um als Überlauf für ein eventuelles Hochwasser zu dienen. Der Bau der Villa Gregoriana sollte diesem Mangel entgegenwirken. Papst Gregor XVI. (1765 - 1846) ließ nach der schweren Flutkatastrophe von 1826 weitere neue Kanäle und Überläufe unter dem Monte Catillo anlegen, die den Aniene von der Stadt Tivoli fernhalten sollten. Im herkömmlichen Flussbett sammelte sich das Wasser, das nicht über die neuen Umleitungen ablaufen konnte, und es wurde weiterhin für zivile und industrielle Zwecke genutzt. Papst Gregor XVI. stattete diesen Flussteil mit der Ponte Gregoriana aus. [1]


Valle dell’Inferno (Teufelstal)

Tivoli - Villa Gregoriana
Tivoli - Villa Gregoriana Überreste der römischen Villa von Manlius Vopiscus - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Baku - Lizenz: s.u.


Die Ruinen der ehemaligen Villa des Manlius Vopiscus wurden freigelegt und die einzelnen Elemente in die Gartenanlage integriert, die mit Treppchen, Wegen, Durchgängen sowie neuartigen Pflanzen und Essenzen ausgestattet wurde. Die Arbeiten wurden im Jahr 1835 fertiggestellt und die Villa eingeweiht. Die Villa Gregoriana befindet sich in einer steilen Schlucht, die den Namen Valle dell’Inferno (Teufelstal) trägt, und die vom Aniene unterhalb der antiken Akropolis von Tivoli in den porösen Kalktuff geschnitten wurde. Der Fluss stürzt hier 120 Meter in die Tiefe. Von den ursprünglich vier Stürzen sind heute zwei übrig geblieben. [1]


Akropolis

Tivoli - Villa Gregoriana
Tivoli - Villa Gregoriana Tempel der Vesta in Tivoli - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Lalupa (gemeinfrei)


Die Akropolis oberhalb des Valle dell’Inferno beherbergt zwei Tempel, einen Rundtempel, der in das 2. Jahrhundert v. Chr. datiert, und einen Pseudoperipteros aus der 1. Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr. Die Zuweisung der Tempel ist umstritten, vorgeschlagen wurden Vesta, Albunea und Tiburnus. Die Parkanlage mit den römischen Tempeln, den Wasserfällen, den Resten römischer Villen und den gärtnerischen Gestaltungen findet sich in zahlreichen Landschaftsgemälden, die Tivoli zum Thema haben, wieder. Im ausgehenden 18. Jahrhundert wurde Tivoli aufgrund dieser Besonderheit zu einer der Stationen der romantischen Grand Tour. [1]


Informationen:

Tivoli - Villa Gregoriana
Tivoli - Villa Gregoriana Tivoli, Villa Gregoriana; von der Neptungrotte zum Rand des antiken Wasserfalls - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Lalupa - Lizenz: s.u.


Bei der Villa Gregoriana in Tivoli handelt es sich nicht etwa um eine Villa des Papstes wie analog in Castel Gandolfo der Papstpalast oder die Villa Barberini, sondern um ein heute geschütztes Naturgebiet, das seinerzeit von Papst Gregor XVI. im 19. Jahrhundert angelegt wurde, um die Bevölkerung der Stadt zu schützen. Zu erkunden sind u.a. bewaldete Gärten mit Wegen zu Höhlen, Grotten, Wasserfällen und einige römische Ruinen.

Adresse:

Villa Gregoriana


Largo Sant'Angelo
00019 TIVOLI

Italien

Telefon: +39 0774 332650
E-Mail: faigregoriana@fondoambiente.it

Tickets: Erwachsene: 10 Euro - Kinder: 6 - 18 Jahre: 3 Euro (Stand 2025)
Kernöffnungszeiten:

Monate März, November und Dezember: Dienstag - Samstag: 10.00 Uhr - 16.00 Uhr;
Monate: April - Oktober: Dienstag - Sonntag: 10.00 Uhr - 18.30 Uhr;
Montag: geschlossen;


Villa Adriana

Tivoli - Villa Adriana
Tivoli - Villa Adriana Blick vom ehemaligen Peristyl auf die Hadriansvilla - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Jastrow (gemeinfrei)


Die Villa Adriana oder auch Hadriansvilla wurde von 118 bis 134 n. Chr. etwa 30 Kilometer nordöstlich von Rom, 6 Kilometer vor Tivoli (antiker Name: Tibur) als Sommerresidenz und Alterssitz des römischen Kaisers Hadrian ausgebaut. Die Anlage umfasste mindestens 125 Hektar an bebautem Gebiet und Grünflächen und war damit die größte und aufwendigste Palastanlage, die sich je ein römischer Kaiser erbauen ließ. Als bedeutendes antikes Ruinenensemble gewann sie nach ihrer Wiederbekanntwerdung....

Weitere Informationen zur Villa Adrana in Tivoli finden Sie hier....!


Festung Rocca Pia

Tivoli - Rocca Pia
Tivoli - Rocca Pia ...die Burg Rocca Pia liegt in der Hügelstadt Tivoli, unweit von Rom, Italien. Sie wurde 1461 im Auftrag von Papst Pius II. erbaut - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Adrian Pingstone (Arpingstone) (Public domain)


Das Gebäude Rocca Pia in der Stadt Tivoli ist eine Festung, die im 15. Jahrhundert im Auftrag von Papst Pius II. (bürgerlich: Enea Silvio Piccolomini) errichtet wurde. Erbaut wurde die Festung von 1458 bis 1461 und man gab ihr seinen Namen- Rocca Pia. Papst Pius II. (1405 - 1464) war ein bedeutender Humanist, Schriftsteller, Historiker, Poet und Gelehrter sowie ein Verehrer Boccaccios....

Weitere Informationen zur Festung Rocca Pia in Tivoli finden Sie hier....!


Wichtige Links:



Quellennachweis:

Tivoli - Villa Gregoriana
Tivoli - Villa Gregoriana Ansicht des Vestatempels und des Wasserfalls in einem Gemälde von Christian Wilhelm Ernst Dietrich (1750) - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Christian Wilhelm Ernst Dietrich - The Yorck Project (2002) 10.000 Meisterwerke der Malerei (DVD-ROM), distributed by DIRECTMEDIA Publishing GmbH (gemeinfrei)


1.: Die Informationen zur Villa Gregoriana in der Stadt Tivoli basieren auf dem Artikel Villa Gregoriana (Stand vom 26.12.2022) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Tivoli, Villa Gregoriana: Erosion im Kalkstein - Autor: Lalupa" - "Eingang zur Villa Gregoriana in Tivoli - Autor: LPLT" - "Wasserfall an der Grotte der Sirenen; Überreste der römischen Villa von Manlius Vopiscus; (2 Fotos) - Autor: Baku" - "Villa Gregoriana - Blick auf einen Tempel in Tivoli - Autor: trolvag" sind lizenziert unter der Creative Commons "Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported" und werden unter deren Bedingungen veröffentlicht.

Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Eyecatcher: Vesta-Tempel in Tivoli - Blick vom Park der Villa Gregoriana - Autor: Anna Eden 86" - "Tivoli, Villa Gregoriana; von der Neptungrotte zum Rand des antiken Wasserfalls - Autor: Lalupa" sind lizenziert unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international“.


Fotos Villa Gregoriana



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