Chiesa Sant’Anastasia al Palatino

Rom - Sant’Anastasia al Palatino
Rom - Sant’Anastasia al Palatino Gesamtansicht der Kirche




Überblick

Rom - Sant’Anastasia al Palatino
Rom - Sant’Anastasia al Palatino Portal



Die Chiesa Sant’Anastasia al Palatino, vollständig Basilica di Sant’Anastasia al Palatino, ist eine Kirche in Rom. Sie ist Stationskirche und Titelkirche der römisch-katholischen Kirche und steht im Rang einer Basilica minor. Sie besteht seit dem 4. Jahrhundert, wurde vielfach verändert und umgebaut und erhielt ihr heutiges Aussehen im Inneren nach der letzten Umgestaltung im 18. Jahrhundert, die Fassade entstammt dem 17. Jahrhundert. Die Kirche liegt an der gleichnamigen Piazza di Sant’Anastasia im XII. römischen Rione Ripa. In der Antike gehörte die Stelle zum Zentrum Roms am Fuß des Palatin und unmittelbar neben dem Circus Maximus.




Papst Leo III. (750 - 816)
Papst Leo III. (750 - 816) Leo III. auf einem Mosaik im Triclinium des Lateran-Palasts (ca. 799) - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)


Wie zuvor erwähnt, hat die Kirche antike Ursprünge, da sie bereits in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts errichtet worden ist. Die Kirche soll auf den Überresten des Hauses eines Heiligen stehen, der im Jahre 304 in Dalmatien als Märtyrer starb. Im Jahr 700 wurde die Kirche unter Papst Leo III. (750 - 816) erweitert und 1478 unter Sixtus IV. (1414 - 1484) wieder neu errichtet. U.a. befinden sich unterhalb der Kirche die archäologischen Überreste einer Insula aus der Kaiserzeit. Die heute zu sehende Fassade stammt von Luigi Arrigucci (Mitte des 17. Jahrhunderts).


Rom - Sant’Anastasia al Palatino
Rom - Sant’Anastasia al Palatino Blick auf den Hochaltar


Jeweils rechts und links des Gebäudes sind zwei Türme mit Glocken angesetzt worden. Der Innenraum der Kirche ist unterteilt in drei Schiffe und besitzt eine schön ausgestaltete Kassettendecke, auf der das „Martyrium der hl. Anastasia“ von Michelangelo Cerruti (1663 - 1749) abgebildet ist. Unter dem Altar befindet sich die Statue der Titularheiligen. In der Kirche ist u.a. das Gemälde von Pier Francesco Mola (1612 - 1666) mit „Johannes dem Täufer in der Wüste“ aus dem Jahr 1658 und mehrere Gemälde von Lazzaro Baldi (1624 - 1703) zu besichtigen. Im linken Querschiff befindet sich das monumentale Grabmal des Philologen und Kardinals Angelo Mai des neoklassizistischen Bildhauers Gianmaria Benzoni (1809 - 1873).


Chiesa Sant’Anastasia al Palatino

Rom - Sant’Anastasia al Palatino
Rom - Sant’Anastasia al Palatino Kircheninneres


Die Chiesa Sant’Anastasia al Palatino besteht bereits seit der Zeit Papst Damasus I. (305 - 384) im 4. Jahrhundert. Vielleicht wurde sie bereits zur Zeit Konstantins des Großen von seiner gleichnamigen Stieftochter Anastasia gestiftet, ihr Ehemann Marianus sowie Longinius sollen sich an der Ausgestaltung beteiligt haben. Papst Leo der Große (400 - 461) erwähnt in einer Predigt, vermutlich 457, erstmals das Patronat der Heiligen Anastasia. In der Synode von Rom 499 wird der Titulus Anastasiae erwähnt. Sie gehört zu einer kleinen Gruppe von Kirchen, die, wie z. B. auch die Lateranbasilika und Santa Maria Maggiore, leicht erhöht angelegt wurden.


Rom - Sant’Anastasia al Palatino
Rom - Sant’Anastasia al Palatino Piazza di S. Anastasia - Mauer des Vorhofs der Kirche - Grenze zum Palatin


Ursprünglich wurde sie – für Rom ungewöhnlich – als kurzer Saalbau mit Querhaus und Apsis erbaut. Ihre Grundstruktur als 3-schiffige Basilika erhielt sie wohl bei einem grundlegenden Umbau zur Zeit des Pontifikats Papst Leos III. (750 - 816). Die hierbei verwendeten 20 Marmor- und Granitsäulen sind antik, vielleicht entstammen sie einem Tempel auf dem Palatin. Über Erneuerungen und Veränderungen liegen Nachrichten aus dem 12., 13., 15., 17. und 18. Jahrhundert vor bzw. es sind Spuren der baulichen Tätigkeiten zu erkennen. Die schlichte Fassade wurde von 1634 oder 1636 bis 1640/1644 von einem Schüler Gian Lorenzo Berninis, Luigi Arrigucci, errichtet.


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Die Figur der heiligen Anastasia unter dem Hochaltar - eingebunden über Wikimedia Commons


Rom - Sant’Anastasia al Palatino
Rom - Sant’Anastasia al Palatino Giebel der Kirche mit Papstwappen


Sie soll bei einem Zyklon 1634 zerstört und bis 1640 wieder erneuert worden sein. Das breite untere Geschoss ist nur durch ein Programm abgestufter Pilaster mit einfachen Kapitellen gegliedert, dem jeweils zu beiden Seiten – auch ungewöhnlich in Rom – Glockentürmchen zur Seite gestellt sind. Oberhalb des Architravs und des umlaufenden Gesimses wiederholt sich die einfache Gliederung des Untergeschosses, lediglich die Kapitelle der Pilaster tragen etwas mehr Verzierung in Form von Kompositkapitellen. Im Giebel ist ein päpstliches Wappenschild eingefügt. Das weiträumige barocke Innere der Kirche entstand beim letzten Umbau 1721/22, ausgeführt von dem maltesischen Architekten Carlo Gimak.


Rom - Sant’Anastasia al Palatino
Rom - Sant’Anastasia al Palatino Kircheninneres


Die antiken Säulen haben nunmehr keine tragende Funktion, sie sind als Gliederungselemente vor die Pfeiler gestellt und mit einheitlichen Kompositkapitellen versehen; den Abschluss zur Wandfläche bilden aufgestellte Voluten. Oberhalb des umlaufenden, gestuften Gesimses erhebt sich die hellblau gehaltene Fensterzone; den Fenstern sind Pilaster zur Seite gestellt. Die Marmorfigur der heiligen Anastasia unter dem Hochaltar steht unter dem Einfluss von Bernini. Sie wurde von Francesco Aprile begonnen, vollendet hat sie letztlich Ercole Ferrata (1610 - 1686). Ein Bildnis des heiligen Hieronymus wird Domenichino (bürgerlicher Name: Domenico Zampieri - 1581 - 1641) zugeschrieben, es befindet sich in einem Baldachinaltar in der Kapelle am Ende des linken Seitenschiffes.


Basilica di Sant'Anastasia al Palatino (Rome) - Intern

Basilica di Sant'Anastasia al Palatino (Rom) - Innenansicht - eingebunden über Wikimedia Commons


Rom - Sant’Anastasia al Palatino
Rom - Sant’Anastasia al Palatino Madonnenfigur - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)


Unter der Kirche wurden der Rest eines Portikus aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. sowie die Grundmauern von Gebäuden (Wohnhäuser, Läden und Werkstätten) des 2. und 3. Jahrhunderts n. Chr. freigelegt. Die Ausgrabungen sind jeweils sonntags zugänglich, ein interessierter Besucher kann bei Piazza di S. Anastasia 1, läuten. Öffnungszeiten: Die Kirche ist durchgehend geöffnet. Im Film „In den Schuhen des Fischers“ wird der Hauptfigur Kiril Lakota (gespielt von Anthony Quinn) die Kardinalswürde mit der Titelkirche Sant'Anastasia verliehen. [1]

Bis zum 18. Jahrhundert war die Kirche der Ausgangspunkt der Bußprozession, die am Aschermittwoch vom Papst geleitet wurde und die in der Basilika Santa Sabina endete, wo die erste Fastenzeit gefeiert wurde.


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Rom - Basilika San Giovanni in Laterano
Rom - Basilika San Giovanni in Laterano Bischofskirche von Rom - Bildquelle: Wikipedia (gemeinfrei)


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Sankt Paul vor den Mauern

Rom - Sankt Paul vor den Mauern
Rom - Sankt Paul vor den Mauern Innenhof


Sankt Paul vor den Mauern
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Rom - Chiesa Santa Maria del Popolo
Rom - Chiesa Santa Maria del Popolo Innenraum - Blick zum Altar


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Weitere Informationen zur Chiesa Santa Maria del Popolo in Rom finden Sie hier....!


Wichtige Links:



Quellennachweis:


1.: Die Informationen zur Kirche Sant’Anastasia al Palatino in Rom basieren auf dem Artikel Sant’Anastasia al Palatino (Stand vom 10.04.2017) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.


Fotos Sant’Anastasia al Palatino



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