Basilika San Lorenzo in Lucina
Überblick
Die Basilika San Lorenzo in Lucina (lat: Sancti Laurentii in Lucina) ist eine dem heiligen Laurentius geweihte Kirche in Rom. Die Kirche befindet sich an der Piazza di San Lorenzo in Lucina und ist von außen betrachtet ein eher unscheinbares Kirchengebäude. Sie ist Pfarrkirche der gleichnamigen Pfarrei und Titelkirche der römisch-katholischen Kirche. Darüber hinaus war sie Stationskirche am Freitag der dritten Fastenwoche und steht im Rang einer Basilica minor. Bei Ausgrabungen in den 1980er und 1990er Jahren wurden unter der Kirche Reste des Solarium Augusti aufgefunden, sowie ein Baptisterium und Fundamente von Vorgängerbauten, darunter wohl des Wohnhauses der Lucina.
Basilika San Lorenzo in Lucina
Kunsthistorisch wertvoll ist sie u. a. durch Werke des Meisters Gian Lorenzo Bernini (1598 - 1680) und durch das Grabmal von Nicolas Poussin. Die Kirche steht im III. römischen Rione Colonna an der Piazza di San Lorenzo in Lucina etwa 150 Meter nördlich des Palazzo Montecitorio. In der aus dem 17. Jahrhundert stammenden Krypta unter dem Hauptraum der Kirche wurden Überreste eines zwei- bis vierschiffigen Bauwerkes aus dem 2. Jahrhundert entdeckt. Es wird diskutiert, dass dieser Bau eine Portikus gegen die Via Lata besaß und das Gebäude demzufolge ein Handelshaus gewesen sei. Unter dem vorderen Teil des Hauptraumes der Kirche wurden Reste eines Zimmers freigelegt, das Bezüge zu dem frühchristlichen Titulus haben könnte.
Dieser hat sich vermutlich im Haus einer Römerin namens Lucina befunden, die ihr Privathaus als ecclesia domestica für die Zusammenkünfte der christlichen Gemeinde zur Verfügung stellte. Das erste Kirchengebäude wurde unter Papst Sixtus III. (432 – 440) errichtet, was der Zustimmung des Kaisers Valentinian III. bedurfte, weil das Gebiet der neuen Basilika mit dem rechten Seitenschiff auf öffentlichen Grund (auf das Horologium Augusti, dessen Gnomon sich ursprünglich in der Nähe der heutigen Sakristei von San Lorenzo in Lucina befand) übergriff. Dieser erste Kirchenbau war eine dreischiffige Basilika mit neun bogentragenden Säulenpaaren und flach schließenden Seitenschiffen und einer sich an das Mittelschiff anschließenden Apsis.
Unter Papst Hilarius (461 - 468 ) wurde die Kirche erstmals, unter Benedikt II. (684 - 685) und Hadrian I. (772 - 795) weitere Male restauriert. Am 25. April 799 wurde hier Papst Leo III. während der Collecta überfallen und mit der Blendung bedroht. Durch die Plünderung Roms im Jahr 1084 durch die Truppen Robert Guiskards wurde die Kirche stark beschädigt, unter Paschalis II. (1099 - 1118) aber wiederhergestellt, was jedoch nahezu einem Neubau gleichkam, der durch die vom Kardinalbischof Leo von Ostia vorgenommene Weihe des Hochaltars am 25. Januar 1112 erst teilweise seinen Abschluss fand. In dieser Zeit wurden auch das Hauptportal und der Narthex der Kirche errichtet.
...heutiger Kirchenbau...
Der heutige Kirchenbau ist einschiffig und verfügt über keine Kuppel. Der Kirche vorgelagert ist ein Portikus. Die Fassade wird bestimmt vom vorgelagerten eingeschossigen Säulenportikus, über dem ein kräftiger Architrav liegt. Der Portikus stammt genauso wie das Löwenportal aus der Erneuerung im 12. Jahrhundert; er wurde im Jahre 1193 errichtet und in der Zwischenzeit noch mehrmals verändert. Der Giebel in seiner heutigen Form entstammt den Veränderungen des 17. Jahrhunderts. Die übrigen Seiten der Kirche sind verbaut. Im Inneren der Kirche fällt zunächst die reich kassettierte Decke auf. Das Langhaus öffnet sich zwischen den Pfeilern durch Arkadenbögen in die Seitenkapellen, insgesamt zehn.
Oberhalb des nicht besonders auffälligen Gesimses öffnen sich Fenster. Die Kirche San Lorenzo in Lucina ist zwar mit Fresken und Stuckarbeiten verziert, aber gegenüber anderen Kirchen aus dem Barock schlicht und zurückhaltend gestaltet. Das Bild des Hochaltars, die Kreuzigung Christi, ist ein berühmtes Werk von Guido Reni. Die 4. Kapelle rechts, die Cappella Fonseca, wurde um 1663 von Bernini entworfen, der auch die fort befindliche Büste des Gabriele Fonseca schuf. Die erste (also hinterste) Kapelle links ist - eine Seltenheit in Rom - dem heiligen Johannes Nepomuk gewidmet und zeigt in zwei Bildern sein Martyrium durch den Sturz von der Karlsbrücke in Prag und die Auffindung der Leiche. [1]
Weitere Kirchen in Rom:
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Wichtige Links:
- GEO Reisecommunity - Rom Reisetipps
- Kennen Sie schon die Katakomben in Rom?
- Rom aus erster Hand
- Stadtkarte von Rom
- Comune di Roma (Servizi Online)
- www.enit.it Italienische Zentrale für Tourismus
- Fori di Roma - La Storia - Information und Exhibition Center
- Pilgerzentrum Rom (Centro Pastorale Pellegrini di Lingua Tedesca)
- Tipps zum Romaufenthalt
Quellenverzeichnis:
1.: Die Informationen zur Basilika San Lorenzo in Lucina basieren auf dem Artikel San Lorenzo in Lucina (Stand vom 15.04.2016) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Die Fotos "Titelfoto: Roma, San Lorenzo in Lucina - Autor: roma2010" - "Hochaltar - Autor: SteO153" - "Portikus der Kirche; Interior; (2 Fotos) - Autor: Lalupa" - "Schrein des Kirchenheiligen - Autor: Sailko" werden unter den Bedingungen der Creative Commons "Attribution 2.0" „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported“ Lizenz veröffentlicht.