Tivoli - Villa d'Este - Park

Tivoli - Villa d’Este - Gärten
Tivoli - Villa d’Este - Gärten ....monumentaler Brunnen - Wasserorgel




Überblick

Tivoli - Villa d’Este - Gärten
Tivoli - Villa d’Este - Gärten Park der Villa d’Este - Brunnenanlage Fontana dell'Ovato



Die Villa d’Este in Tivoli mit ihrem wunderschönen Palast und Garten ist eines der bemerkenswertesten und umfassendsten Beispiele für die Renaissancekultur in Italien in ihrer raffiniertesten Form. Ihr innovatives Design und die architektonischen Elemente (Brunnen, Zierbecken, Dekorationen usw.) machen sie zu einem einzigartigen Beispiel italienischer Gartenkunst des 16. Jahrhunderts.

Die Villa d’Este, einer der ersten Giardini delle meraviglie (Gärten der Wunder), war ein frühes Vorbild für europäische Gärten.

Heute betritt man die Villa durch ein Portal an der Piazza Trento, neben dem Eingang der Kirche Santa Maria Maggiore. Zu Ippolitos Zeiten wurde dieser Eingang selten benutzt; Besucher kamen vom unteren Ende der Gärten und stiegen Stufe für Stufe zur Villa hinauf, vorbei an den Brunnen und Statuen. [1]





Villa D'Este - Gärten

Tivoli - Villa d’Este - Gärten
Tivoli - Villa d’Este - Gärten Laubengang auf der oberen Terrasse


Die Gärten der Villa d'Este erstrecken sich von der Villa den Hang hinunter. Sie umfassen mehr als 500 Brunnen, Nymphäen, Wasserspiele, Grotten und Wasserbecken sowie eine Wasserorgel. Das natürliche Gefälle war die Grundlage bei der Gestaltung der Gartenanlage. Der Garten besteht aus zwei Teilen unterschiedlichen Charakters.

Der Hanggarten zieht sich in einer Abfolge von Rampen, Treppen und Terrassen den Abhang hinunter. Die durch Nischenarchitektur markierte Mittelachse führt vom Palast abwärts zum Hauptgarten. Quer zum Hang gibt es lange Wege entlang linearer Brunnenanlagen (Allee der hundert Brunnen) mit besonderen Brunnen an den Kopfenden (Fontana di Tivoli, Fontana di Roma). [1]


Tivoli - Villa d’Este - Gärten
Tivoli - Villa d’Este - Gärten Park der Villa d’Este - Brunnenanlage Fontana dell'Ovato


Unterhalb der Terrassen liegt die Querachse der Gärten längs zum Hang. Auf ihr liegen drei hintereinander gestaffelte Fischteiche. Das letzte Becken schneidet in den nordwestlichen Hang ein und wird von einer Doppelterrasse abgeschlossen, über der der Neptunbrunnen mit Wasserorgel thront. Auf der Gegenseite ordnete Ligorio eine Exedra an, einen Aussichtspunkt, die aus der südwestlichen Gartenbegrenzung herausragt. Von dort hat man einen weiten Blick über das Tal.

Der Hauptgarten (Gardino delle Semplici) ist etwas flacher. Laubengänge führen durch kleine Gärten; in manchen Beeten sollten ursprünglich Heilkräuter und Nutzpflanzen angebaut werden. In der Idealansicht von Étienne Dupérac 1573 erkennt man in diesem Teil der Gärten zwei Labyrinthe.

Der Ovato-Brunnen im Hanggarten bildet das wichtigste Wasserreservoir der Anlage. Durch einen unterirdischen Kanal tritt hier ein Nebenarm des Flusses Aniene hervor und wird dann auf weitere Kanäle verteilt, die die Anlage speisen. Über dem Brunnen erhebt sich ein künstliches Gebirge, das von einer Pegasos-Statue beherrscht wird. [1]


Tivoli - Villa d’Este - Gärten
Tivoli - Villa d’Este - Gärten ....monumentaler Brunnen - Detail der Wasserorgel


Die Fontana di Roma und die Rometta, eine Kulisse, die das alte Rom darstellten und die um 1855 zum größten Teil abgebrochen wurden, bildeten den Gegenpol zum Tivolibrunnen. Die Kunst der Bewässerung wird hier symbolisch als Grundvoraussetzung für die kulturelle Blüte Roms dargestellt. Der imposante Neptunbrunnen mit dem darüber liegenden Orgelbrunnen befindet sich auf der Querachse. Zu dem letzten gehörte einst eine wasserbetriebene Wasserorgel, die Ende des 18. Jahrhunderts verloren ging. Sie wurde in jüngerer Zeit nach dem Vorbild des alten pneumatisch-hydraulischen Funktionsprinzips wieder instand gesetzt, wobei einige Teile durch Neuherstellungen ersetzt wurden, und ist seit dem Jahr 2003 wieder zu hören. Die Orgel hat heute 144 Pfeifen, die von einer durch Wasser angetriebenen Stiftwalze kontrolliert werden, und sie kann vier Renaissance-Stücke von insgesamt vier Minuten Dauer spielen. [1]




Dupérac, Étienne - Gardens at Villa d'Este - 1560-1575

Garten der Villa d'Este in Tivoli - Stich von Étienne Dupérac (zwischen 1560 und 1575) - eingebunden über Wikimedia Commons


Einordnung in Kunst- und Architekturgeschichte

Tivoli - Villa d’Este - Gärten
Tivoli - Villa d’Este - Gärten Teiche - Fontänen - Brunnen


Die Gärten der Villa d'Este sind ein Hauptwerk der italienischen Gartenkunst der Renaissance. Auf einem Stich von Étienne Dupérac erkennt man die typische geometrische Gliederung der Gärten. Die antiken Statuen sind der Renaissance zuzuordnen. Schon als manieristisch gelten die vielen mythologischen Bezüge, z. B. bei der Rometta. Typisch barock wiederum sind die Blickachsen der Alleen und Wege. Die Gärten waren Vorbild für viele Gärten im Zeitalter von Manierismus und Barock. Die Villa d’Este ist seit dem Jahr 2001 als Weltkulturerbe bei der UNESCO eingetragen. Die UNESCO gibt zur Begründung an, der Komplex aus Palast und Garten veranschauliche auf bemerkenswerte und umfassende Weise vollendete Renaissancekultur. [1]


Rezeption in der Kunst

Tivoli - Villa d’Este - Gärten
Tivoli - Villa d’Este - Gärten Blick auf den Hanggarten und den Palast


Der deutsche Komponist Franz Liszt (1811 - 1886) schuf unter dem Eindruck seiner Reise zur Villa d’Este drei Charakterstücke für Klavier: Les jeux d’eaux à la Villa d’Este (Die Wasserspiele bei der Villa d’Este) und zwei als Threnodien bezeichnete Stücke mit dem Titel Aux Cyprès de la Villa d’Este (Bei den Zypressen der Villa d’Este). Sie wurden in dem Album Années de pèlerinage: Troisième année veröffentlicht.

Der deutsche Maler Carl Blechen wählte für seine Bilder wiederholt Motive aus dem Park des Anwesens, so z. B. „Grotte im Park der Villa d’Este“. Auch im Werk von Oswald Achenbach oder Johann Wilhelm Schirmer finden sich Ansichten aus dem Park. [1]


Brunnen und Wasserspiele

Tivoli - Villa d’Este - Gärten
Tivoli - Villa d’Este - Gärten Brunnen, bekannt als „dell'Ovato“


Dieser nebenstehend abgebildete Brunnen, bekannt als „dell'Ovato“, wird als das bedeutendste Wasserspiel der Villa beschrieben. Er wurde zwischen 1566 und 1570 nach einem Entwurf von Pirro Ligorio (1514 - 1584) errichtet. Die Anlage besteht aus einem großen ovalen Becken, das in einer weitläufigen Exhedra mit Bögen und Nischen eingebettet ist. Zehn Nymphenstatuen aus Peperino tragen Vasen, aus denen Wasserfontänen sprudeln - eine kunstvolle Abfolge fächerförmiger Ausläufe entspringt den Vasen in den Bögen der Exhedra. Die spektakuläre Kaskade ergießt sich aus einem großen Becken, über dem Wasserfontänen in Form einer Lilie emporsteigen. Hinter der Exhedra erhebt sich ein künstlicher Berg aus Travertin, den ursprünglich ein System von in den Felsen verborgenen Cotto-Fisteln mit Wasser durchfloss.


Tivoli - Villa d’Este - Gärten
Tivoli - Villa d’Este - Gärten ...zwei Ädikula mit kleineren Brunnen....


Drei Grotten leiten das Wasser hervor, das sich im Becken sammelt. Drei Vasen darunter, neben den drei kolossalen Statuen der Tiburtinischen Sibylle und den Flüssen Erculaneo und Aniene.

An der dem Brunnen gegenüberliegenden Seite des Areals befinden sich zwei Ädikula mit kleineren Brunnen, die 1569 errichtet wurden. Ursprünglich enthielten sie zwei Bacchus-Statuen aus Peperino, die im 17. Jahrhundert entfernt und durch die heutigen Stuckstatuen ersetzt wurden. Ihre Präsenz in einem als humanistischer Abendmahlssaal konzipierten Raum soll eine Verbindung zur Erzählung des Mythos von Sibylle, der Amme des Bacchus, herstellen.

Der Brunnen von Tivoli ist Teil eines komplexen ikonologischen Programms von Pirro Ligorio, zu dem auch der Pegasusbrunnen (auf dem Gipfel des rückwärtigen Hügels), die Hundert Brunnen Allee und der Rometta-Brunnen gehören: ein System, das metaphorisch auf die physische Beschaffenheit des umliegenden Gebiets anspielt, mit der Darstellung des Monte Tiburtino, der künstlichen Rekonstruktion der Felsmorphologie und Grotten sowie die Beschreibung der Flüsse von Tivoli.




Fresko-Darstellung der Villa d'Este

Fresko-Darstellung der im Bau befindlichen Villa d'Este in der Sala di passaggio der Villa d'Este selbst, ca. 1568 - eingebunden über Wikimedia Commons


Informationen:

Tivoli - Villa d’Este - Gärten
Tivoli - Villa d’Este - Gärten Garten auf der unteren Ebene


Im Jahr 2001 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, stellt die Villa d'Este mit ihrer beeindruckenden Konzentration von Brunnen, Nymphäen, Grotten, Wasserspielen und der Wasserorgel ein Meisterwerk der italienischen Gartenbaukunst dar.


Adresse:

Villa d'Este in Tivoli

Ticketschalter Villa d’Este
Piazza Trento, 5
00019 Tivoli (RM)

Italien

E-Mail: prenotazioni@coopculture.it

Telefon: +39 0774332920; +39 06 39967900 (call center)

Internet: https://villae.cultura.gov.it/de/die-staetten/villa-deste/


Kernöffnungszeiten:

Täglich geöffnet von 08.30 Uhr - 17.00 Uhr - Montag ab 14.30 Uhr - Kassenschluss eine Stunde vorher.

An- und nach Feiertagen gelten besondere Öffnungszeiten- bitte vorher über die Website informieren!

Ticketpreis: 15€ (Stand 2025)


Villa Gregoriana

Tivoli - Villa Gregoriana
Tivoli - Villa Gregoriana Detail der Villa Gregoriana - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Szilas (CCO)


Die Villa Gregoriana ist eine weitläufige Parkanlage in Tivoli bei Rom, die antike römische Elemente mit einer romantischen Gartenanlage verbindet. Der Wasserfall des Flusses Aniene stürzt auf dem Gelände der Villa 120 Meter in die Tiefe.

Ab dem Jahr 1886 wurde das Wasser der Aniene unterhalb des Wasserfalls in einem künstlichen Becken zur Stromerzeugung mittels eines Wasserkraftwerks aufgefangen. Kalkkonkretionen und Höhlen im Gestein lassen auf den früheren Lauf des Flusses Aniene schließen....

Weitere Informationen zur Villa Gregoriana in der Stadt Tivoli finden Sie hier....!


Villa Adriana

Tivoli - Villa Adriana
Tivoli - Villa Adriana Blick vom ehemaligen Peristyl auf die Hadriansvilla - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Jastrow (gemeinfrei)


Die Villa Adriana oder auch Hadriansvilla wurde von 118 bis 134 n. Chr. etwa 30 Kilometer nordöstlich von Rom, 6 Kilometer vor Tivoli (antiker Name: Tibur) als Sommerresidenz und Alterssitz des römischen Kaisers Hadrian ausgebaut. Die Anlage umfasste mindestens 125 Hektar an bebautem Gebiet und Grünflächen und war damit die größte und aufwendigste Palastanlage, die sich je ein römischer Kaiser erbauen ließ. Als bedeutendes antikes Ruinenensemble gewann sie nach ihrer Wiederbekanntwerdung....

Weitere Informationen zur Villa Adrana in Tivoli finden Sie hier....!


Wichtige Links:



Quellennachweis:

Tivoli - Villa d’Este - Gärten
Tivoli - Villa d’Este - Gärten Blick auf drei Fischteiche


1.: Die Informationen zur Villa d’Este in der Stadt Tivoli in der Region Latium basieren auf dem Artikel Villa d’Este (Stand vom 28.10.2024) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.


Fotos Villa d’Este - Gärten



Gedichte zur Jahreszeit Ausflugtipps Niederrhein und Ruhrgebiet Reisetipps Salzburg Österreich Wien Mozartbiographie Venedig Marokko Italien Tunesien Griechenland - Insel Rhodos Reisetipps Israel Vatikan Reiseinformationen Griechenland - Insel Samos Spanien - Insel Mallorca Kroatien - Dalmatien - Istrien